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Alt 23-02-2013, 08:27   #9
Purzelinho
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Selbst Tepco will auf Wind setzen, was aber auch Interessant ist, was läuft da in Rostock?

Japan to Operate Offshore Wind Turbines With Tepco, J-Power

http://www.ostsee-zeitung.de/ozdigit...ews&id=3696746

Zitat:
Rostock/Sassnitz (OZ) - Mecklenburg-Vorpommern entwickelt sich immer mehr zur Fabrik für den weltweiten Markt für Windkraftanlagen. Die Branche für den sauberen Strom aus bewegter Luft brummt, vor allem im Industriezentrum Rostock. Hier werden aber langsam die Flächen knapp.
Technik von der Ostsee soll demnächst sogar vor der Küste des japanischen Fukushimas Strom erzeugen. Ausgerechnet dort: In gut zwei Wochen jährt sich zum zweiten Mal die Kernschmelze von drei Reaktoren, die japanische Stadt wurde zum Auslöser für den Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland und der Energiewende.

Im Hafen von Sassnitz nahm gestern eine neue Montagehalle den Betrieb auf. Mieter ist die Berliner Firma Euros, die hier Prototypen von 80 Meter langen Rotorblättern herstellen will. Die eigentliche Produktion soll ab 2015 in einem neuen Werk im Rostocker Stadtteil Groß Klein starten. 48 Millionen Euro investieren die Berliner in Rostock. 350 neue Arbeitsplätze sollen in der Hansestadt entstehen. Das bis zu zwei Jahre laufende Prototypenwerk in Sassnitz soll 30 Leute beschäftigen.

Vor allem Rostock mausert sich immer stärker zur Werkbank der norddeutschen Windindustrie. Neben Euros siedelt auch der Baukonzern Hochtief eine Sparte in der Hansestadt an, die mit anfangs 30


Ingenieuren Anlagen und Windparks planen und entwickeln soll. Hochtief stellt für Rostock bis zu 200 weitere Jobs in Aussicht. „Wir müssen jetzt zupacken und die Chance der Energiewende für Rostock und das Land nutzen“, sagt Christian Weiß, Chef der Wirtschaftsförder-Gesellschaft der Hansestadt.

Trotz aller Euphorie gibt es handfeste Probleme. Das Interesse an Windkraftunternehmen am Standort Rostock ist inzwischen so groß, dass die Flächen für die Ansiedlungen im Hafen knapp sind. Und die umstrittene Hafenerweiterung, in deren Folge unter Umständen sogar Menschen mit ihren Häusern umgesiedelt werden müssten, könnte im Extremfall bis zu 20 Jahre dauern.

„Alle zieht es nach Rostock“, sagt Andree Iffländer vom Verein Windenergy Network. Der Industriestandort biete kurze Wege, gut ausgebildete Fachkräfte und ein immer größer werdendes Netz an Unternehmen rund um die Windbranche — vom börsennotierten Konzern Nordex bis zum kleinen Dienstleister.
Iffländers Arbeitgeber, der Windparkentwickler WPD, eröffnet demnächst eine neue Service- und Verwaltungszentrale mit zunächst 30 Mitarbeitern. Wo? Natürlich in Rostock.

Doch der Mangel an freien Flächen — möglichst am Wasser, denn 100 Meter große Elemente lassen sich nur noch auf dem Seeweg transportieren — könnte die Entwicklung bremsen. Der weitere Ausbau der hafennahen Industrieflächen sei extrem wichtig, meint Iffländer. 320 Hektar östlich und westlich des Rostocker Seehafens sollen als „Vorranggebiet“ für Industrie ausgewiesen werden. Zwei bis drei Jahre werde das Verfahren noch dauern, heißt es beim zuständigen Planungsverband. Allerdings sei der Ausgang offen. Anwohner und Naturschützer können klagen.

Ein weiteres Problem ist der enge Rostocker Wohnungsmarkt. Es häufen sich die Klagen aus Unternehmen, dass ihre neuen Mitarbeiter keine bezahlbare und geeignete Wohnung in der Hansestadt finden — und sich deshalb gegen MV entscheiden. Seite 2
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