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Alt 25-04-2005, 14:18   #21
Tester32
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@NOK:

Eigenverantwortung klingt gut und schön, aber Du unterschätzt, wie naiv in finanziellen Fragen die Mehrzahl unserer Mitbürger ist. Wenn sie privat vorzusorgen haben, dann werden sie ihr Geld größtenteils nur den Haien bei den Banken, Versicherungen, Immobilienfirmen oder gar dubiosen Firmen aus dem grauen Kapitalmarkt in den Rachen werfen. Im Endeffekt haben sie dann genauso wenig Geld, wie wenn sie nicht vorgesorgt hätten.

@Udo:

Nichts ist unmöglich, aber nicht alles ist sinvoll.

Sparen kann man immer, man verzichtet dabei nur auf unterschiedliche Sachen. Während ich auf einen 700er BMW zugunsten eines VW Lupo bewußt verzichte, könnte ein Armer so einen Verzicht nicht bewußt ausüben, sondern müßte z.B. auf einen VW Lupo zugunsten der Öffentlichen Verkehrsmittel verzichten. Vor ca. 10 Jahren konnte ich nicht einmal auf einen VW Lupo verzichten, sondern habe auf ein Monatstiket für die Öffentlichen Verkehrsmittel zugunsten eines Fahrrades verzichtet und dadurch über 500 DM jährlich gespart.

Kurz: je geringer das Einkommen, desto geringer die absolut mögliche Sparleistung. Und dann kommt die Frage, ob sich das überhaupt noch lohnt? Wollen wir wirklich, daß eine Kassiererin auf ein Ticket für Öffentliche Verkehrsmittel verzichtet, Fahrrad fährt und die Differenz in eine private Rentenversicherung einzahlt? Oder entspricht dieses Bild nicht unseren Vorstellungen von minimalen Lebensstandards in Deutschland? Ich habe Zweifel, daß sie durch dieses Opfer im hohen Alter auf einen grünen Zweig und raus aus der Armut kommt. Wozu war dann dieses Opfer? Daher zweifle ich am Sinn des Sparens für die unteren Einkommensschichten, außer der Bildung eines Notgroschen für Notfälle.
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