Thema: Argentinien
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Alt 17-09-2002, 09:26   #5
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Argentinien ist nach Ansicht des ehemaligen
Bundesbankpräsidenten Hans Tietmeyer in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Für
die Zukunft Lateinamerikas seien nur noch Brasilien und Mexiko entscheidend,
sagte Tietmeyer der Zeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe).

In Argentinien scheine die Politik nicht bereit zu entscheidenden Reformen,
die großen Parteien seien zutiefst zerstritten. Das Land sei "ohne jede
Führung", sagte Tietmeyer. Diese Lage sei "selbstverschuldet und wahrscheinlich
für immer". Deshalb lehne er definitiv jede finanzielle Hilfe des
Internationalen Währungsfonds (IWF) für Argentinien ab, während er den
Milliardenkredit für Brasilien als Mittel zur Stabilisierung des Landes
rechtfertigte.

Allerdings nehme die Lage in Argentinien keine bedrohlichen Dimensionen für
den Rest des Kontinents ein, da dort eine Abkoppelung von der Argentinien-Krise
stattgefunden habe. "Absolut falsch und irreführend" sei es, Argentinien mit
Brasilien in einen Topf zu werfen. Beide Länder benötigten allerdings dringend
unabhängige Zentralbanken.

Für Brasilien werde von entscheidender Bedeutung sein, ob die im Oktober zu
wählende brasilianische Regierung den Kurs von Präsident Fernando Cardoso
beibehalte. Unter diesen Umständen seien die wirtschaftlichen Fundamentaldaten
nicht so schlecht, wie sie häufig dargestellt würden, sagte Tietmeyer.

Entscheidenden Anteil an der Überwindung der Krise habe nach Tietmeyers
Ansicht die Abkoppelung vom US-Dollar und somit die Einführung flexibler
Wechselkurse gehabt./dlu/rw/sh




Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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