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Alt 19-09-2004, 23:45   #3
Starlight
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Depots - Schutz vor Rückschlägen

Beim Investment zählt die richtige Mischung – das bringt mehr Rendite bei weniger Risiko.

VON DER THEORIE ZUR PRAXIS
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Für die theoretische Ausarbeitung des Prinzips, dass Anleger nicht alle Eier in einen Korb legen, sondern Risiken streuen sollten, erhielt der amerikanische Professor Harry M. Markowitz den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. In seiner um 1955 entstandenen Portfolio-Theorie zeigt er auf, warum es sich lohnt, Risiko und Ertrag abzuwägen und deshalb Anlagen zu streuen. So lässt sich durch die so genannte Diversifi kation von Investments die Gewinnaussicht mit geringerem Risiko erreichen als beispielsweise beim Kauf einer einzelnen Aktie. Bei der Streuung von Anlagen kommt es darauf an, dass sich die Kurse nicht im Gleichlauf bewegen. Unter Risiko-Aspekten macht es beispielsweise mehr Sinn, nicht allein Bankaktien zu kaufen, sondern auch Auto mobil werte und Versorger. Die Fachleute sprechen hier von Korrelation und suchen immer nach Anlagen, die miteinander gering korreliert sind.




WENIGER RISIKO, MEHR RENDITE
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Da sich die Portfolio-Theorie zwangsläufig nur an historischen Rendite- und Risikodaten orientieren kann, gibt es in der Praxis keine optimale – oder, wie die Wissenschaftler sagen, effi ziente – Zusammensetzung eines Depots. Gleichwohl lassen sich einige brauchbare Faustregeln aufstellen, um ein Depot unter Risiko-Ertrags-Aspekten gut zu mischen. Der bereits verstorbene Benjamin Graham, Lehrmeister von Warren Buffet, dem erfolgreichsten Anleger der Welt, rät dem konservativen Investor, sich an einer Aufteilung von 50 Prozent in Aktien und 50 Prozent in Anleihen zu orientieren. Außerdem soll ein Anleger niemals weniger als 25 Prozent und niemals mehr als 75 Prozent seiner Anlagemittel in Aktien gebunden haben. Die meisten Fachleute empfehlen darüber hinaus, nicht mehr als 5 Prozent des gesamten Depots in eine einzelne Aktie zu investieren.





AKTIEN KOMBINIEREN

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Aktienfonds weisen in der Regel im Vergleich zu einer einzelnen Aktie ein deutlich niedrigeres Risiko auf. Und das bei meist ähnlich hohen Ertragserwartungen. Hingegen sind erstklassige Anleihen und Aktien (oder Aktienfonds) eine gute Mischung. Zumindest in der Vergangenheit wurden lang fristig durch die Mischung von Anleihen (Renten) und Aktien höhere Renditen erzielt als bei einer reinen Renten anlage, ohne dabei das hohe Risiko einer reinen Aktienanlage einzugehen.




MIT ANLEIHEN ZU MEHR ERTRAG
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Derzeit klettert der Deutsche Aktien-Index (Dax) zwar von Jahreshoch zu Jahreshoch. Wer in den letzten Jahren aber allein auf deutsche Aktien setzte, erlitt regelrecht Schiffbruch. So verlor der Dax im Jahr 2002 allein 43,9 Prozent an Wert, nachdem er im Anschluss an die goldenen 90er-Jahre 2001 bereits 19,8 Prozent und im Jahr 2000 immerhin 7,5 Prozent eingebüßt hatte. Geradezu gegensätzlich zum Dax entwickelte sich der Rex (Deutscher Rentenindex), das Barometer für den deutschen Anleihenmarkt. Dieser legte in den Jahren 2002, 2001 und 2000 jeweils um rund 7 Prozent an Wert zu. Wer also deutsche Aktien und Anleihen zu gleichen Teilen mischte, der erlitt zuletzt wesentlich geringere Einbußen als mit dem Dax. Und profitiert nun von der Wiederentdeckung des Aktienmarktes sowie der Tat sache, dass sich Aktien langfristig als eine der rentabelsten Anlagen erwiesen haben. Aktien und Renten sind also bereits eine gute Streuung. Konservative Anleger können auch noch an eine Beimischung eines offenen Immobilienfonds denken. Darüber hinaus gilt es natürlich stets, die individuelle Situation des Anlegers zu berücksichtigen. Junge, aktive Anleger, die bereit sind, Risiken zu tragen, können durchaus breit gestreut bis zu 75 Prozent ihres Depots in Aktien anlegen. Hingegen raten die Geldexperten Rentnern, die ihr Wertpapierdepot in den kommenden Jahren verkonsu mieren wollen, keinesfalls mehr als 25 Prozent des Depots in Aktien zu halten. Wer gerade ein Haus baut, sollte auf Festgeld und sichere Anleihen setzen und nicht in Aktien spekulieren. Denn so mancher Rohbau wurde in den Boomzeiten am Neuen Markt verspielt.

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