Thema: ALLIANZ
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Alt 14-11-2002, 07:50   #91
cade
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Schaden- und Unfallversicherung

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen konzernweit um 4,6 Prozent von 32,1 auf 33,6 Milliarden Euro. Zweistellige Wachstumsraten der Gesellschaften in Frankreich, Spanien und Australien trugen entscheidend zu diesem Ergebnis bei. Daneben beeinflussten erfolgreiche Sanierungsmaßnahmen des Portfolios in den USA, aber auch in anderen Märkten, sowie Tariferhöhungen in vielen Bereichen diese Entwicklung positiv.

Die Schadenquote betrug in den ersten drei Quartalen 79,3 Prozent. Die Auswirkungen der Flutkatastrophe vor allem in Deutschland, Tschechien und Österreich sowie die Erhöhung der Rückstellung für Asbest- und Umwelthaftpflichtschäden bei Fireman’s Fund belasteten die Schadenquote unverhältnismäßig hoch mit circa 2,4 bzw. 2,8 Prozentpunkten. Für die Schäden der Flutkatastrophe wurde die ursprünglich veranschlagte Summe von 550 Millionen Euro angepasst auf nun insgesamt 664 Millionen Euro.

Bereinigt um diese Faktoren betrug die Schadenquote in den ersten drei Quartalen 74,1 Prozent und war damit um 0,9 Prozentpunkte besser als die um WTC-Schäden bereinigte Quote im Vorjahreszeitraum. Die Kostenquote ist mit 27,4 gegenüber 27,3 Prozent nahezu auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums geblieben.

Das Verhältnis von Schadenaufwendungen und Kosten zu den verdienten Nettobeiträgen (Combined Ratio) betrug in den ersten drei Quartalen 106,7 Prozent. Bereinigt um die genannten Sondereffekte - Flut und Asbest - betrug sie 101,5 Prozent. Gegenüber der WTC-bereinigten Combined Ratio im Vorjahreszeitraum verbesserte sie sich um 0,8 Prozentpunkte.

„In vielen Ländern sind wir im Sachversicherungsgeschäft bereits operativ profitabel, d.h. unsere Combined Ratio liegt unter 100 Prozent. Unserem Ziel, die Combined Ratio für das gesamte Segment spätestens im Jahr 2004 auf 100 Prozent zu bringen, sind wir bereits sehr viel näher gekommen, als erwartet. Wir peilen für 2003 deshalb bereits an, unter 100 Prozent zu kommen“, sagte Perlet.

In der Schaden- und Unfallversicherung betrug der Überschuss in den ersten neun Monaten nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter 5,9 Milliarden Euro. Bereinigt um konzerninterne Aktienverkäufe erzielte die Allianz Gruppe im Segment der Schaden- und Unfallversicherung einen Überschuss von 2,4 (vergleichbarer Vorjahreszeitraum: 1,4) Milliarden Euro.

Lebens- und Krankenversicherung

In der Lebens- und Krankenversicherung erhöhte die Allianz Gruppe den gesamten Umsatz um 22,1 Prozent von 23,3 auf 28,4 Milliarden Euro. Hierzu trug vor allem die sehr gute Entwicklung des Geschäfts in Deutschland, Italien, USA und Südkorea bei.

Trotz der schlechten Kapitalmarktverfassung konnte die Allianz Gruppe den Absatz anlageorientierter Produkte und fondsgebundener Lebensversicherungen von 9,4 auf 13,8 Milliarden Euro steigern. In der IAS-Rechnung, in der die Umsätze aus anlageorientierten Produkten nur mit ihrem Risiko- und Kostenanteil erfasst werden, nahmen die Beiträge um 5,7 Prozent von 13,9 auf 14,6 Milliarden Euro zu.

In Deutschland wuchs das Lebensversicherungsgeschäft in den ersten drei Quartalen 2002 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,8 Prozent. Zu diesem Erfolg hat maßgeblich der Vertrieb über das Filialnetz der Dresdner Bank beigetragen. Über diesen Vertriebskanal wurden 2,4 mal so viele Verträge abgeschlossen wie im Vorjahreszeitraum über die Filialen der HypoVereinsbank und der Dresdner Bank zusammen. Das zeigt: Im Lebensversicherungsgeschäft machen sich die Stärken des Vertriebs als integrierter Finanzdienstleister bereits deutlich bemerkbar.

Mit einem Marktanteil von 20 Prozent beim Vertrieb der staatlich geförderten kapitalgedeckten Altersvorsorge belegt Allianz Leben die Topposition in Deutschland. Während die private Vorsorge noch schleppend anläuft, entwickelte sich das Geschäft in der betrieblichen Vorsorge sehr erfreulich: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres konnte die Allianz Gruppe mit mehr als 5000 Arbeitgebern eine betriebliche Altersvorsorge entweder neu einrichten oder eine bestehende Altersvorsorge um die neuen Möglichkeiten erweitern und über 130.000 Altersvorsorgeverträge mit Arbeitnehmern abschließen.

Nach Goodwill-Abschreibungen, Steuern und Anteilen Dritter betrug der Überschuss im Segment der Lebens- und Krankenversicherung in den ersten neun Monaten 120 (vergleichbarer Vorjahreszeitraum: 271) Millionen Euro.

Bankgeschäft

Im Bankgeschäft ist die Ertragslage weiterhin sehr unbefriedigend. In einem äußerst ungünstigen Markt- und Konjunkturumfeld blieb das Geschäft hinter den Erwartungen zurück. Die starken Umsatzrückgänge konnten durch die Kosteneinsparungen in Höhe von 10,7 Prozent nicht ausgeglichen werden.

Durch gestiegene Wertberichtigungserfordernisse – insbesondere für größere Einzelrisiken in Südamerika – betrug der Aufwand für die Risikovorsorge in den ersten neun Monaten dieses Jahres 1836 Millionen Euro.

Im Zuge der Zusammenführung der Asset Management Gesellschaften ergab sich aus der Übertragung von durch die Dresdner Bank gehaltenen Anteilen ein Veräußerungsgewinn von 1,9 Milliarden Euro, der das Ergebnis im Banksegment maßgeblich bestimmt.

Für die ersten neun Monate wurde ein Ergebnis nach Abschreibungen auf den Goodwill, Steuern und Anteilen Dritter im Banksegment von -152 Millionen Euro erzielt. Der Veräußerungsgewinn wird jedoch auf der Ebene der Allianz Gruppe konsolidiert. Das Bankgeschäft trägt insgesamt mit einem Verlust von 2,1 Milliarden Euro zum Ergebnis der Allianz Gruppe bei. Davon stammen 2,0 Milliarden Euro aus der Dresdner Bank und dort besonders aus dem Geschäftsbereich Corporates & Markets.

Asset management

Die Assets under Management der Allianz Gruppe betrugen zum 30. September 1048 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahresende 2001 ist dies – trotz hoher Nettomittelzuflüsse von 43 Milliarden Euro – ein Rückgang um 10,6 Prozent bzw. 124 Milliarden Euro.

Bei den konzerneigenen Kapitalanlagen ist, bedingt durch die deutlichen Kursrückgänge auf den Aktienmärkten, ein Rückgang um 14,6 Prozent bzw. 77 Milliarden Euro auf 450 Milliarden Euro zu verzeichnen. Die Kapitalanlagen für Dritte verringerten sich entsprechend um 7,4 Prozent bzw. 46 Milliarden Euro auf 574 Milliarden Euro.

Im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren konnte die Allianz Gruppe sehr gute Wachstumsraten erzielen. Insgesamt flossen neue Mittel in Höhe von 44 Milliarden Euro zu.

Mit einem verwalteten Vermögen von über 64 Milliarden US-Dollar etablierte sich der PIMCO Total Return Fund erstmalig als weltgrößter Investmentfonds. Sein europäisches Pendant der dit EURO BOND TOTAL RETURN Fund „powered by PIMCO“ konnte bereits fünf Monate nach seiner Einführung am 2. Mai 2002 über eine Milliarde Euro an Nettomittelzuflüssen verzeichnen und gehört damit zu den bestverkauften deutschen Publikumsfonds in diesem Jahr.

Das Ergebnis im Segment Asset Management liegt erwartungsgemäß mit 300 Millionen Euro im Minus. Hierin sind allerdings akquisitionsbedingte Sondereinflüsse enthalten, die zeitlich begrenzt sind. Dazu gehören Treueprämien und Retention Payments für die PIMCO Gruppe. Bereinigt um diese Sondereffekte sowie vor Steuern und Goodwill wurde mit 369 Millionen Euro ein operatives Ergebnis erzielt, das 15 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahrszeitraums lag.

Ausblick

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres erwartet die Allianz Gruppe eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem dritten Quartal. Diese Erwartung steht unter dem Vorbehalt, dass größere Naturkatastrophen ausbleiben. Ob schon im vierten Quartal die Gewinnschwelle erreicht werden kann, hängt entscheidend von der weiteren Entwicklung der Aktienmärkte ab. Wegen der hohen Volatilität und der sich daraus ergebenden Unsicherheit über die Höhe der insgesamt notwendigen Abschreibungen auf Kapitalanlagen kann keine verlässliche Prognose für das Gesamtjahr 2002 gestellt werden.

Zur Stärkung des Eigenkapitals sowie zur Wachstumsfinanzierung erwägt die Allianz die Emission zweier Anleihen, davon einer nachrangigen. Darüber hinaus bietet die Allianz den Inhabern von Genussscheinen den freiwilligen Umtausch in Allianz Aktien an: 8 Allianz Genussscheine können in 10 Allianz Aktien getauscht werden. Auf Basis des Schlusskurses vom 13. November 2002 (Allianz Aktie: 97,10; Genussschein: 102,44) ergibt dies eine Prämie von 18,5 Prozent.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
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