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Alt 06-03-2009, 20:38   #52
Israel
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Re: Wall Street Journal

US-Arbeitslosenquote stieg stärker als befürchtet

Soeben wurden die aktuellen Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt veröffentlicht, berichten die Analysten der Nord LB.

Wie zu erwarten gewesen sei, würden sie bestätigen, dass sich die Lage weiter verschlimmert habe. Im Berichtsmonat Februar sei die Arbeitslosenquote noch etwas stärker als befürchtet auf 8,1% angestiegen. Bei der Beschäftigtenzahl (Nonfarm Payrolls) sei ein erneut massiver Abbau von 651.000 Stellen zu beklagen gewesen. Für die beiden Vormonate sei der Beschäftigungsabbau zudem deutlich nach oben revidiert worden - es seien nunmehr tatsächlich die größten monatlichen Rückgänge seit den 30er Jahren.

Insgesamt seien die Daten nochmals etwas schlechter als die ohnehin bereits pessimistischen Prognosen ausgefallen. Dies gelte sowohl für die Arbeitslosenquote als auch für die neugeschaffenen Stellen. Auch die massiven Revisionen des Vormonats würden betrüben. Der konjunkturelle Einbruch schlage damit voll auf den Arbeitsmarkt durch. Dabei sei dem Arbeitsmarkt diesmal wie schon im Vormonat noch das für Februar bzw. Januar unüblich milde Wetter zugute gekommen.

Während sich der Beschäftigungsabbau im verarbeitenden Gewerbe verlangsame, nehme die Dynamik der Jobvernichtung im Dienstleistungssektor weiter zu. Im Vorfeld hätten die zuletzt stark angestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der starke Beschäftigungsabbau gemäß ADP ähnliche negative Signale geliefert. Dazu sei die Beschäftigungskomponente des ISM-PMI weiter eingesackt. Insofern sei von schlechten Zahlen ausgegangen worden, so dass die heutige Bekanntgabe nicht als überraschend, wohl aber als erschreckend bezeichnet werden müsse.

Folglich dürften auch das Vertrauen der Verbraucher und ihre

Konsumfreude einen weiteren Knacks erhalten , was wiederum die gesamtwirtschaftliche Entwicklung belasten werde. Angesichts der Hiobsmeldungen aus den Unternehmen, die derzeit mit immer weiteren Stellenentlassungen reagieren würden, könne noch kein Licht am Ende des Tunnels ausgemacht werden. Insofern müsse für die kommenden Monate von weiteren negativen Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt ausgegangen werden.

Eine Bodenbildung sei auf dem Arbeitsmarkt nicht absehbar. Die Arbeitslosenquote werde sich weiter nach oben bewegen - ein zweistelliges Niveau würden die Analysten aber aufgrund der im zweiten Halbjahr wirksamen expansiven Fiskal- und Geldpolitik nicht erwarten.

Im Berichtsmonat Februar zeige sich kein Aufhellen der Lage auf dem US-Arbeitsmarkt - was auch so erwartet worden sei. Die Arbeitslosenquote habe deutlich auf 8,1% angezogen, über 650.000 Stellen seien abgebaut worden. Es müsse damit gerechnet werden, dass sich auch in den nächsten Monaten keine signifikante Besserung abzeichnen werde. Im besten Fall dürfte es im 2. Quartal dieses Jahres immerhin zu ersten Anzeichen einer Abschwächung des Abwärtstrends kommen.

Dazu sei allerdings ein Erfolg der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen erforderlich. Im Zuge der sehr expansiven Geld und Fiskalpolitik würden die Analysten derzeit als wahrscheinlichstes Szenario erste Signale einer langsamen Stabilisierung der US-Konjunktur im 2. Halbjahr ansehen, was sich erst zum Jahresende in moderater Weise auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen dürfte.

Man mag uns als Optimisten bezeichnen - ohne einen Hauch von Zuversicht wird es aber schwer, aus diesem Tal der Tränen zu kommen, so die Analysten der Nord LB. (06.03.2009/ac/a/m)
Marktbericht-Datum: 06.03.2009

Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
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