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eBay: Milliardenübernahme mit Fragezeichen
Von Andreas Schuck
Rund 2,6 Milliarden Dollar, zur Hälfte in bar und zur anderen Hälfte in eigenen Aktien, lässt eBay für den Erwerb von Skype Technologies springen. Allerdings kann der Kaufpreis in den nächsten Jahren abhängig vom Erreichen bestimmter Ziele bis auf 4,1 Milliarden Dollar hochschnellen.
eBay-Chefin Meg Whitman zieht es in den Zukunftsmarkt Internet-Telefonie.Bereits am Wochenende hatte es unbestätigte Meldungen gegeben, wonach eBay mit dem Luxemburger Internettelefonie-Unternehmen verhandelte. Weltweit verwenden derzeit rund 54 Millionen Nutzer die Skype-Software, um über ihren Computer kostengünstig zu telefonieren.
Die Start-Up-Firma soll es in diesem Jahr auf 60 Millionen Dollar Umsatz bringen und 2006 schon auf 200 Millionen Dollar. Die beiden Chefs des Unternehmens, Niklas Zennstrom und Janus Friis, sollen auf ihren Positionen verbleiben.
Ähnlich wie bei dem Internet-Bezahldienst PayPal verspricht sich eBay von der Skype-Übernahme Impulse für das Wachstum. In den vergangenen Quartalen hatte das Online-Auktionshaus Schwierigkeiten, an frühere Glanzzeiten anzuknüpfen, worauf die Aktie deutlich nachgegeben hatte.
Teil 2: Wie die Börse reagiert und wie BÖRSE ONLINE den Deal einschätzt.
Analysten zeigten sich zunächst skeptisch, ob die gewünschten Synergien zu erreichen seien. eBay könnte seinen Bietern und Verkäufern zwar direkte Gespräche bei Versteigerungen ermöglichen. Laut Anthony Noto von Goldman Sachs wäre ein derartiger Service aber auch durch eine Lizenzvereinbarung möglich und noch dazu deutlich günstiger zu haben gewesen.
Um den hohen Kaufpreis zu rechtfertigen, müsste eBay die Internet-Telefonie zu einem profitablen Geschäftszweig ausbauen. Skype gilt zwar als Marktführer in dem noch jungen, aber hart umkämpften Bereich, in dem sich auch Internet-Größen wie Yahoo, Google und Microsoft sowie Kabelanbieter wie Time Warner tummeln.
Die Börse hat bereits auf die ersten Meldungen verschnupft reagiert und dürfte das Vorhaben auch weiterhin skeptisch beurteilen. Bis zur Bekanntgabe der Quartalszahlen am 19. Oktober sind somit kaum positive Impulse für den Aktienkurs zu erwarten. Da wir jedoch erwarten, dass das Auktionsgeschäft wie im Vorquartal weiter anzieht, halten wir unsere Kaufempfehlung aufrecht.
Empfehlung: KAUFEN
Kurs am 12. September: 30,44 Euro
Stoppkurs: 26,00 Euro
Quelle: BörseOnline
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