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Alt 15-02-2010, 11:45   #18
tina
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15.02.2010 12:03
UPDATE2: TUI bekräftigt Ausblick für 2009/2010
DJ UPDATE2: TUI bekräftigt Ausblick für 2009/2010

(NEU: Aussagen des Finanzvorstands, aktueller Aktienkurs)


Von Kirsten Bienk
DOW JONES NEWSWIRES

HANNOVER (Dow Jones)--Die TUI AG hat trotz eines rückläufigen operativen Ergebnisses im ersten Quartal ihre Prognose für das gesamte Geschäftsjahr bekräftigt. In den fortzuführenden Bereichen Touristik und Zentrale soll das bereinigte EBITA im Geschäftsjahr 2009/2010 (per 30. September) demnach leicht steigen. Dies will der Vorstand durch eine stabile Entwicklung im Kerngeschäft Touristik und eine Kostenentlastung im Zentralbereich erreichen.

Der aufzugebende Geschäftsbereich Containerschifffahrt wird weiterhin mit einem negativen Ergebnisbeitrag gesehen. Was für die Aktionäre unter dem Strich übrig bleibt, sagte Europas größter Reisekonzern am Montag bei Vorlage des Erstquartalsergebnisses aber nicht.

In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres litt TUI in allen Geschäftsbereichen unter den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Umsätze und operative Ergebnisse waren im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Ein um 43,9% verbessertes Finanzergebnis, gesunkene Steuern und geringere Verwaltungskosten führten dagegen zu einer Erhöhung des Nettoergebnisses. Die Ertragssteuern reduzierten sich um 140,7%, der Verwaltungsaufwand sank um 13,8%.

Der traditionell im Winter wegen der Vorleistungen verbuchte Konzernverlust nach Anteilen von Minderheiten reduzierte sich auf 102,8 (155,1) Mio EUR. Pro Aktie bedeutet dies ein Minus von 0,43 EUR nach zuvor 0,64 EUR. Der Umsatz sank auf 2,948 (3,471) Mrd EUR.

Am Markt rief das Ergebnis ein unterschiedliches Echo hervor. Analystin Martina Noß von der Nord/LB bezeichnete das bessere Finanzergebnis als einzige Überraschung. Die positive Entwicklung resultiere aber im Wesentlichen aus einer Zuschreibung aus einem Darlehen für die Containerschifffahrt. Die Schifffahrt zeige zwar Verbesserungstendenzen, der Turnaround sei jedoch noch nicht erreicht. Insgesamt würden die Zahlen jedoch keine große Überraschung darstellen, da TUI Travel bereits vor einigen Tagen eine zuverlässige Indikation gegeben habe.

Die Landesbank Baden-Württemberg will ihre Analyse für TUI überarbeiten. Der Konzern habe bei Umsatz und bereinigtem EBITA die Erwartungen der Analysten leicht verfehlt, hieß es. Hapag-Lloyd habe dagegen überrascht. Die TUI-Aktie notierte gegen 11.23 Uhr mit einem Plus von 7,5% bei 6,83 EUR.

TUI verzeichnete im ersten Quartal gegenläufige Entwicklungen. Im Kerngeschäft Touristik fiel der Umsatz krisenbedingt um 15% und das bereinigte EBITA um 195,4%. Die Containerschifffahrt entwickelte sich dagegen besser als vom Vorstand prognostiziert.

Für die kommenden Monate äußerte sich Finanzvorstand Horst Baier zuversichtlich. Es sei durchaus denkbar, dass die Hamburger Reederei bei einer weiteren Verbesserung ihrer Ergebnisse die mit Staatsbürgschaften unterlegten Kreditlinien gar nicht in Anspruch nehmen müsste. Er bekräftigte aber auch, dass die TUI AG weiterhin aus diesem Geschäft aussteigen will. Über mögliche Interessenten für die Übertragung der Anteile wollte er jedoch noch nicht sprechen.

Der Umsatz der drei touristischen Geschäftsbereiche TUI Travel, TUI Hotels&Resorts und TUI Kreuzfahrten reduzierte sich im ersten Quartal um 15% auf 2,9 (3,4) Mrd EUR. Das bereinigtes EBITA sank auf minus 129 (minus 44) Mio EUR. Dem Umsatzrückgang ist TUI mit gezielten Kapazitätsreduzierungen begegnet. TUI Travel verbuchte in allen Quellmärkten rückläufige Gästezahlen. Beim Vergleich mit dem Vorjahr verwies das Unternehmen darauf, dass die Buchungen damals wegen der Vorausbuchungsfristen noch nicht von sinkender Nachfrage infolge der Finanzkrise betroffen gewesen waren.

Im Hotelbereich des Konzerns gingen die Übernachtungen auf 3,6 (3,9) Mio zurück. Die Bettenauslastung reduzierte sich auf 66% (73%). Während die Bettenkapazität um 2,2% stieg, sank der durchschnittliche Erlös pro Bett um rund 6%. Trotz erheblicher Kosteneinsparungen in den einzelnen Hotelgesellschaften hat der Konzern die negative Entwicklung bei Auslastung und Rate nur teilweise kompensiert.

Ebenfalls von der Wirtschaftslage geprägt war der deutschsprachige Kreuzfahrtmarkt. Sowohl der Volumenmarkt für Premium-Kreuzfahrten als auch der Nischenmarkt für Luxus- und Expeditionskreuzfahrten verzeichneten rückläufige Buchungen. Der Umsatz sank um rund 8%, das bereinigte EBITA um 43,2%.

Mit Blick auf die weiter Nachfrage nach Reisen äußerte sich der Vorstand am Montag positiv. Die Buchungslage in den wichtigsten Quellmärkten habe sich in den vergangenen Wochen spürbar verbessert, hieß es. Die Strategie der flexiblen Kapazitätspolitik werde fortgesetzt. Im Quellmarkt Großbritannien hat TUI Travel die Kapazitäten für die Sommersaison 2010 inzwischen auf Grund der steigenden Nachfrage um 3% und im Quellmarkt Skandinavien um 11% erhöht.

Bei der als "at equity" bilanzierten Beteiligung Hapag-Lloyd ist das Geschäft dagegen besser als erwartet verlaufen. Der Umsatz sank zwar aufgrund der Wirtschaftskrise um 28%. Dazu beigetragen haben ein um 13% unter Vorjahr liegendes Transportvolumen und ein um 16% geringeres durchschnittliches Frachtratenniveau als im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBITA fiel auf minus 21 (minus 8) Mio EUR.

Gegenüber dem Vorquartal stellt dies eine Verbesserung um 219 Mio EUR dar. Der anteilige negative Ergebnisbeitrag der Containerschifffahrt zum Konzernergebnis betrug 14 Mio EUR. Die Verbesserungen gegenüber dem Vorquartal resultieren vor allem aus deutlichen Frachtratensteigerungen.
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