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Alt 13-03-2005, 20:43   #2
Starlight
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Die Risiken überwiegen
von Henrietta Rumberger

Der Dax hat erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt. Börsenexperten erwarten, dass sich die Kursverluste der vergangenen Woche in den kommenden Tagen fortsetzen werden.


Steigende Rohstoffpreise und ein anhaltend schwacher Dollar sind nach Ansicht der Experten die Hauptbelastungsfaktoren. Die anstehenden Unternehmenstermine könnten den Markt dagegen noch einmal in Wallung bringen.

Die ausgemachten Störfaktoren der kommenden Woche waren auch in der vergangenen Börsenwoche die Hauptursache für die Kursverluste. Im Wochenvergleich schloss der Dax um 1,5 Prozent niedriger. In den USA büßten der Dow Jones und der Technologieindex Nasdaq auf Wochensicht ebenfalls ein.



Deutsche Börse bietet Zunder
Gleich zu Wochenbeginn hatte die Deutsche Börse für Überraschung gesorgt, als sie mitteilte, ihr Übernahmeangebot für die London Stock Exchange zurückzuziehen. Zu Beginn der neuen Woche dürfte die Aktie erneut die Blicke der Anlegerschar auf sich ziehen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ist Werner Seifert auf seinem Thron nicht mehr sicher. Der Aufsichtsrat der Deutschen Börse komme am kommenden Mittwoch zusammen, um über die Zukunft des Konzern-Chefs zu entscheiden.

Ein bunter Strauß
Neben den geplatzten Übernahmeplänen beherrschte die noch laufenden Berichtssaison das Marktgeschehen. Neben den Autobauern VW und BMW gewährte der Energiekonzern E.ON Einblick in seine Bilanz. Außerdem legte der Bezahlsender Premiere Mitte vergangener Woche sein filmreifes Börsendebüt aufs Parkett.

Für Abwechslung ist gesorgt
Nicht minder abwechslungsreich ist der Terminkalender für die kommende Woche. Bei den anstehenden Unternehmenszahlen dominieren klar die Versicherer. Sowohl die Münchener Rück als auch die Allianz legen Zahlen vor. Da beide Konzerne ein deutliches Gewicht im Dax haben, können sie mit ihren Daten den Gesamtmarkt bewegen. Der weltgrößte Rückversicherer legt seine Bilanz am Dienstag vor, die Allianz folgt am Donnerstag.

Neben den Versicherern laden mit Bayer, BMW und Altana im Wochenverlauf noch weitere Dax-Mitglieder zu ihren Bilanz-Pressekonferenzen. In der zweiten Reihe sollten Börsianer Unternehmen wie die Comdirect, GPC Biotech, Hypo Real Estate, Balda und Mobilcom auf der Beobachtungs-Liste haben. Bei den meisten Unternehmen sind die Daten für 2004 bereits bekannt. Daher werden die Aktionäre vor allem auf die Ausblicke lauern und danach ihre Investitions-Entscheidungen fällen.

In Deutschland nähert sich die Bilanzsaison damit so langsam ihrem Ende. Doch an verschnaufen brauchen Anleger gar nicht erst zu denken. In den USA stehen nämlich schon bald schon wieder die Daten zum ersten Quartal an.

Conergy macht's spannend
Eine Erstnotiz wird es auch in der kommenden Woche geben. Der Solaranlagenbauer Conergy wird entweder am Donnerstag oder Freitag sein Börsendebüt feiern. Bislang hat der Konzern lediglich Preisspanne und Zeichnungsfrist bekannt gegeben. Privatanleger können die Aktie zu 48 bis 54 Euro bis Mittwochmittag zeichnen.



Mit Spannung warten die Börsianer auf das OPEC-Treffen am Mittwoch.


Kann die Opec beruhigen?
Mit Spannung wird das Treffen der OPEC-Mitgliedstaaten am kommenden Mittwoch in der iranischen Stadt Isfahan erwartet. Die Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) werden dann über die Preis- und Mengenstrategie im zweiten Quartal entscheiden. "Die OPEC wird auf eine Stabilisierung der Preise hinarbeiten, indem sie entweder eine Beibehaltung der geltenden Förderquoten beschließt oder eine Überschreitung dieser Obergrenze zulässt", sagte der kuwaitische Ölminister Scheich Ahmed al-Fahad al-Sabah, Präsident der OPEC, am Samstag. Am vergangenen Freitag war der Preis für ein Barrel leichtes US-Öl auf 54,43 Dollar geklettert und damit in greifbare Nähe des bisherigen Allzeit-Hochs von 55,67 Dollar.

Konjunkturdaten gehen beinahe unter
Angesichts des prall gefüllten Unternehmenskalenders drohen die anstehenden Konjunkturdaten in den Hintergrund gedrängt zu werden. In Deutschland stößt der ZEW-Index voraussichtlich auf Interesse. Nachdem der ifo-Geschäftsklimaindex deutlich zurückgegangen war, rechnen Experten damit, dass auch die Wirtschaftsexperten weniger optimistisch nach vorne schauen. Aus den USA könnten die anstehenden Februar-Daten zu den Einzelhandelsumsätzen, der Industrieproduktion und der Kapazitätsauslastung sowie das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan für März für Bewegung sorgen.

Hexen lassen die Puppen tanzen
Zum Wochenschluss sollten vor allem Privatanleger Vorsicht walten lassen. Es ist mal wieder dreifacher Hexensabbat. An diesem so genannten großen Verfallstag laufen die Kontrakte für Aktien-Optionen, Index-Optionen und Index-Futures gleichzeitig aus.


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