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Alt 26-05-2007, 23:26   #51
Starlight
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Qualifying: Silberpfeile dominieren - Räikkönen k.o.

von Christian Nimmervoll 26. Mai 2007 - 15:01 Uhr

Alonso/Hamilton sicherten sich die erste Startreihe zum Grand Prix von Monaco vor Massa - Räikkönen nach Patzer 15., Schumacher wieder in Q1 out


Glückliche Männer: Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Felipe Massa
Zoom © xpb.cc

(Motorsport-Total.com) - Wenn man 22 heißblütige Rennfahrer und ihre 750-PS-Raketen in einen extrem schmalen Leitplankenkanal mitten in einer kleinen Stadt schickt, dann ist das immer eine hektische Angelegenheit - noch dazu, wenn es um die wichtigste Pole Position des Jahres geht. Ganz im Zeichen dieser Hektik stand das heutige Dreiphasenqualifying zum Grand Prix von Monaco.
Geprägt war die packende Stunde vor allem vom elektrisierenden Duell zwischen den Teamkollegen Fernando Alonso und Lewis Hamilton: Letzterer wirkte über weite Strecken der Session schneller, war unglaublich aggressiv, aber immer kontrolliert unterwegs, dennoch reichte es nicht zu seiner ersten Pole Position in der Formel 1. Diese brachte für McLaren-Mercedes nämlich Vorjahressieger Alonso in 1:15.726 Minuten nach Hause.



Im entscheidenden Moment schlug Alonso zu

Der Spanier hatte auch im entscheidenden Top-10-Finale, in dem es diesmal ob der besonderen Bedeutung des Monaco-Qualifyings ungewöhnlich früh richtig zur Sache ging, zunächst das Nachsehen gegenüber Hamilton, konnte aber im entscheidenden Moment zulegen und war damit unterm Strich um 0,179 Sekunden schneller als der 22-jährige Youngster, der aber keineswegs enttäuscht war, sondern sich auch über Platz zwei sichtlich freute.

Deutlich im Schatten der Silberpfeile stand diesmal Felipe Massa (Ferrari): Bis kurz vor Schluss roch es für den Brasilianer nicht einmal nach der zweiten Reihe, in letzter Minute steigerte er sich dann aber doch noch, so dass am Ende auf Hamilton nur 62 Tausendstelsekunden fehlten - Platz drei. Am Gesamteindruck, dass Ferrari an diesem Wochenende nicht so stark zu sein scheint wie McLaren-Mercedes, ändert dies aber nichts.

Noch viel schlechter erging es dem zweiten Ferrari-Piloten: Kimi Räikkönen leistete sich zu Beginn von Q2 einen Schlampigkeitsfehler, touchierte innen in der Schwimmbadkurve die Leitplanken und zerstörte dabei seine Vorderradaufhängung. In der Rascasse blieb er dann - ähnlich wie Michael Schumacher vor einem Jahr, wenn auch unter anderen Vorzeichen - stehen, womit er fast noch den von hinten heranstürmenden Massa unabsichtlich eliminiert hätte.


Fisichella und Rosberg ganz stark unterwegs


Während der "Iceman" also nicht einmal in die Top 10 kam, lieferten Giancarlo Fisichella (4./+ 0,559) und Nico Rosberg (5./Williams-Toyota/+ 0,713) ihr mit Abstand bestes Qualifying der laufenden Saison ab. Speziell Rosberg war stark unterwegs, konnte immer wieder gute Zeiten fahren und schnupperte auf seiner letzten Runde - übrigens mit den härteren Bridgestone-Reifen - sogar an der zweiten Startreihe.

Mark Webber (+ 1,058) wurde starker Sechster, dennoch herrschten bei Red-Bull-Renault gemischte Gefühle: David Coulthard hielt am Ende der zweiten Session nämlich Heikki Kovalainen im Werks-Renault bei der Ausfahrt aus Rascasse auf, schnitt dem Finnen sogar den Weg ab - und durfte deshalb trotz eigentlich geschaffter Qualifikation nicht am Top-10-Finale teilnehmen. Coulthard damit auf Startplatz 16, Kovalainen ein vermutlich wütender 14.


Button durch Coulthards Fehler in den Top 10

Durch diesen Zwischenfall rückte Jenson Button (+ 2,213) in die Top 10 auf, mehr als Platz zehn war für den Honda-Piloten aber nicht drin, unmittelbar hinter seinem Teamkollegen Rubens Barrichello (+ 1,772). Im BMW Sauber F1 Team stellte indes Nick Heidfeld (+ 1,106) im Stallduell gegen Robert Kubica (+ 1,229) auf 4:1, allerdings hätten sich der Deutsche und der Pole nach den starken Trainingsleistungen wesentlich mehr erwartet.

Alexander Wurz (Williams-Toyota), der sich als 16. in Q1 nur mit Mühe ins zweite Qualifying geschummelt hatte, der starke Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Ferrari), der in Q1 sensationell auf Platz vier gelandet war, Jarno Trulli (Toyota), Kovalainen, Räikkönen und Coulthard werden von den Startpositionen elf bis 16 ins morgige Rennen gehen. Sollte es nicht regnen, werden es diese Piloten schon eher schwer haben, in den Kampf um die Spitzenpositionen einzugreifen.

Bereits im ersten Abschnitt hatte es wieder einmal Ralf Schumacher erwischt - der Toyota-Pilot war als 20. sogar schlechtester Deutscher und setzte damit seine derzeitige Krise unfreiwillig fort. Da war selbst Adrian Sutil (Spyker-Ferrari) als 19. schneller, auch wenn sich sein Wunsch nach Regen nicht bewahrheitete. Im Freien Training am Vormittag hatte Sutil sogar noch Bestzeit erzielt, allerdings auf komplett nasser Strecke.


Albers mit technischen Problemen ohne Chance



Pech hatte Christijan Albers (Spyker-Ferrari), der wegen eines Hydraulikproblems gar nicht erst auf die Strecke gehen konnte und damit Letzter wurde. Immerhin wurde er beim Zuschauen nicht nass, denn abgesehen von ein paar Regentropfen in der Rascasse in den letzten fünf Minuten blieb es trocken. Lediglich zu Beginn von Q1 herrschte Vorsicht unter den Piloten, weil es gegen 13:30 Uhr noch leicht genieselt hatte.

Was das heutige Resultat für den klassischen Grand Prix von Monaco, der morgen um 14:00 Uhr gestartet wird, bedeutet, ist nicht einfach abzulesen. Fest steht, dass nun McLaren-Mercedes klar zu favorisieren ist, auch wenn einige Experten vermuten, dass Massa einen etwas längeren ersten Stint fahren könnte. Dahinter kann im Prinzip alles passieren - und besonders gespannt muss man beobachten, wie weit Räikkönen noch nach vorne fahren kann.

(Motorsport-Total.com)
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