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Alt 01-03-2006, 02:54   #62
Starlight
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Solar-Aktien brennen weiter

Der Hype um die Hersteller von Solarzellen und -modulen geht weiter. Am Dienstag legen vor allem Q-Cells nach guten Jahreszahlen zu. Doch der Markt reagiert auch auf kritische Stimmen.
Am Dienstag gingen Investoren mit einer Reihe von Unternehmensergebnissen aus der Solar-Branche bemerkenswert unterschiedlich um. Während die deutlichen Umsatz- und Gewinnsteigerungen von Q-Cells im Jahr 2005 mit einem Kursaufschlag von rund sieben Prozent quittiert wurden, hoben Analysten bei Ersol mahnend den Zeigefinger. Der Ausblick des Unternehmens auf das laufende Jahr habe leicht enttäuscht, so die Deutsche Bank am Dienstag; Ersol-Aktien rutschten im TecDax um rund ein halbes Prozent ab.

Auch bei kleineren Solar-Anbietern merken Anleger immer mehr, das nicht alles Gold ist, was glänzt. Obwohl Centrosolar am Dienstag einen wahren Umsatzrausch für das laufende Jahr ankündigte, blieben Anleger vorsichtig, die Aktie der Tochter des SDax-Unternehmens Centrotec legte nur moderat zu.


Und auch bei Solarparc und Phönix Sonnenstrom reagierten Investoren am Dienstag trotz Ergebnissteigerungen beider Firmen genau gegensätzlich. Aktien des Vermarkters von Energieparks, Solarparc, legten um rund sechs Prozent zu. Die Verdopplung des Konzerngewinns von 1,1 auf 2,5 Millionen Euro bei 10,4 Millionen Euro Umsatz kam offenbar gut an. Das Unternehmen, das nur ein Dutzend Mitarbeiter beschäftigt, gehört zu einem Drittel dem Branchengiganten Solarworld.

Phönix macht nicht genug Gewinn
In Ungnade fielen dagegen zumindest am Dienstag die Aktien des Fachgroßhändlers für Solarstrom-Komplettanlagen und Solarmodule, Phönix Sonnenstrom. Die Papiere gaben um fast sieben Prozent ab, nachdem das Unternehmen ebenfalls Jahresergebnisse vorgelegt hatte. Möglicherweise erschien Anlegern die Gewinnausbeute von fünf Millionen Euro bei einem Jahresumsatz von 111 Millionen Euro als zu mager.

Kursverdoppler, und dann?
Fast alle Solar-Aktien bleiben aber auch im Jahr 2006 ein "heißes" Investment. Besonders die Kursverdopplung bei den größten Anbietern, Solarworld und Q-Cells, seit Jahresbeginn lässt Experten stutzig werden. Beiden Unternehmen werden allerdings durch ihre internationale Aufstellung auch die größten Chancen eingeräumt, am weltweiten Zukunftsmarkt teilzuhaben. Die Solarworld-Aktie hatte noch einen Extra-Schub erhalten, nachdem die Übernahme von Solaraktivitäten des Öl-Konzerns Shell bekannt geworden war.

Analysten rechnen mit einer steigenden Wahrscheinlichkeit für Kursrückschläge bei den Papieren. Deutsche Solar-Werte seien überbewertet, heißt es aus der Gilde der Experten immer öfter, sogar eine "Blase" diagnostizierten die Beobachter aus verschiedenen Investmentbanken bereits. Tatsächlich sind die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) bei allen großen Anbietern schon ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Analysten halten lediglich ein KGV von 20 bis maximal 30 für gerechtfertigt. Solarworld und Q-Cells nähern sich bereits einem KGV von 50. Wann allerdings eine Aktie wirklich "zu teuer" ist, entscheidet freilich allein der Markt.

Quelle: ARD online
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