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Alt 21-01-2005, 07:55   #10
Starlight
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DAX-Tagesanalyse


Von Andreas Büchler
Obwohl die untere Begrenzungslinie des bisherigen Aufwärtstrendkanals nun bereits zum zweiten Mal deutlich unterschritten wurde, hielt sich die Abgabebereitschaft unter den Investoren in Grenzen. Noch kann aus technischer Sicht auf eine simple Verflachung des Trends gehofft werden. Kurzfristige Analyse
Wenn der Steigungswinkel des Aufwärtstrendkanals kleiner wird, könnte die Erholung damit sogar etwas an Stabilität gewinnen. Ein zu schneller Kursanstieg erhöht nur die Wahrscheinlichkeit einer umso heftigeren Korrektur. Verliert der Index aber zu sehr an Dynamik, wäre dies ebenfalls kontraproduktiv. Der nun angepasste Kanal bewegt sich mit rund drei Punkten pro Handelstag nach oben, was einem realistischen Wertzuwachs von rund 15 Prozent pro Jahr entspräche. Doch dies bleibt meist sowieso nur Wunschdenken, in der Realität kann sich kaum ein Trend über so einen langen Zeitraum halten.

Solange der DAX aber oberhalb der nun gültigen, unteren Kanalbegrenzungslinie bei 4200 Punkten bleibt, besteht weiterhin die Möglichkeit auf einen erneuten Test der breiten, zwischen 4240 und 4270 Punkten verlaufenden Widerstandszone. Wird der dort vorhandene Verkaufsdruck kompensiert, dürfte auch die 4290er-Marke den Index nicht lange aufhalten. Jedoch könnte dieses Szenario schnell wieder in Vergessenheit geraten. Der Kursrückgang der US-Märkte nach deutschem Börsenschluss dürfte den DAX am Freitag bereits zur Handelsbeginn an - und vielleicht auch unter - die 4200er-Marke fallen lassen.








Folgende Indikatoren sind im Chart zu sehen (von oben nach unten):

1) grau: Relative-Stärke-Index (RSI-Wilder), 14
2) orange: Double-Smoothed-Stochastics (DSS-Bressert), 10/3
3) schwarz/blau: MACD, 12/26/9
4) türkis: Relative-Momentum-Index (RMI), 13/5
5) rosa: Average-Directional-Movement-Index (ADX), 14
6) grün/rot: Aroon Up-Down, 14


Handlungsempfehlung
Die bei 4266 Punkten empfohlene Long-Position erwies sich als Flop. Als der DAX die Verlustbegrenzungsschwelle bei 4215 Zählern erreichte, wurde sie mit einem Verlust von 52 Punkten liquidiert. Dennoch erscheint die Strategie weiter Erfolg versprechend zu sein. Allerdings sollte sowohl der Einstiegskurs als auch die Verlustbegrenzungsschwelle an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Die Erfahrung der Vortage zeigt, dass frühestens oberhalb von 4275 Punkten gekauft werden kann und der Stopp am besten knapp unterhalb dem adjustieren Trendkanal bei 4190 Punkten platziert werden sollte. Eine Alternative stellt nach wie vor das Endlos-Hebelzertifikat mit der WKN CB8PMS der Commerzbank (Hebel 16,5/Spread 0,78) dar.

Die mittelfristige, am 29. März 2004 bei 3828 Zählern empfohlene Long-Position kann weiter mit einem Stoppkurs bei 3830 Punkten gehalten werden. Ebenfalls eine Halteposition bleibt der "Straddle" vom 11. November. Mit dem gleichzeitigen Erwerb von Puts und Calls, die am Geld liegen und gleiche Ausstattungsmerkmale aufweisen, soll von einem Anstieg der extrem niedrigen Volatilitäten profitiert werden. Dies ist unabhängig von der Richtung des DAX möglich, wobei aber überwiegend bei Korrekturbewegungen eine Zunahme der Schwankungsbreite zu beobachten ist.
Langfristige Analyse
Die zweite Handelswoche im neuen Jahr spiegelt sich als relativ lange, schwarze Kerze im Chart wider, die Ängste vor einer größeren Korrekturbewegung weckt. Dafür spricht auch der auf dem tiefsten Stand seit sieben Jahren notierende VDAX (untere Extremwerte des Volatilitäts-Index kündigen meist stärkere Konsolidierungen an). Ebenso das Verkaufssignal der auf Wochenbasis berechneten Oszillatoren, die teilweise bereits seit September 2004 einen überhitzten Markt anzeigten.

Solange sich ein Rücksetzer nicht bis unter die 3200er-Marke ausdehnt, dürfte sich der übergeordnete Aufwärtstrend danach aber fortsetzen. Da momentan nicht einmal ein Test der ersten langfristigen Unterstützung bei 3600 Zählern zu erwarten ist, droht in dieser Hinsicht keine Gefahr. Vor allem der Ausbruch über die Obergrenze der Seitwärtsbewegung, die die gesamte Kursentwicklung des Vorjahres dominierte, lässt langfristig einen weiteren Anstieg bis mindestens an die Barriere bei 4500 Punkten erwarten.



Quelle: BörseOnline
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