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Alt 25-01-2005, 08:04   #12
Starlight
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DAX-Tagesanalyse

Von Andreas Büchler
Auf den ersten Blick weckt der Kerzenchart Hoffnungen auf eine schnelle Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung. Die Kerze vom Montag ist eine als "Dragonfly Doji" bekannte Kaufformation. Doch bei genauerer Betrachtung zeigen sich einige Schönheitsfehler. Kurzfristige Analyse
Zusammen mit den Oszillatoren, die einen eher überverkauften Marktzustand anzeigen (der Double-Smoothed-Stochastics notiert im unteren Extrembereich) könnte durchaus der Eindruck entstehen, die kurzfristige Korrekturbewegung wäre vorbei. Doch im Kerzenchart des DAX-Future taucht keine Umkehrformation auf. Auch der weitaus wichtigere S&P 500 zeigt keine Anzeichen eines erneuten Richtungswechsels nach oben.

Erst wenn die obere Begrenzungslinie des frischen, seit dem 5. Januar im Chart erkennbaren Abwärtstrendkanals durchbrochen wird, ist wieder mit einem Nachlassen der Verkaufsbereitschaft zu rechnen. Doch selbst bei einer freundlichen Tendenz der richtungsweisenden US-Börsen ist am Dienstag maximal mit einem Anstieg bis an, jedoch nicht über die bei rund 4235 Punkten notierende Gerade zu rechnen. Bis zur Eröffnung der Wall Street dürfte bereits die 4200er-Marke die Obergrenze für das Tagesgeschäft bilden. Auf der Unterseite ist dagegen Luft bis 4130 Zähler, der unteren Kanalbegrenzungsgeraden.







Folgende Indikatoren sind im Chart zu sehen (von oben nach unten):

1) grau: Relative-Stärke-Index (RSI-Wilder), 14
2) orange: Double-Smoothed-Stochastics (DSS-Bressert), 10/3
3) schwarz/blau: MACD, 12/26/9
4) türkis: Relative-Momentum-Index (RMI), 13/5
5) rosa: Average-Directional-Movement-Index (ADX), 14
6) grün/rot: Aroon Up-Down, 14


Handlungsempfehlung


Für eine Short-Position gegen den übergeordneten Trend ist die Zeit noch nicht reif. Kurzfristig sollte also weiter abgewartet werden. Die mittelfristige, am 29. März 2004 bei 3828 Zählern empfohlene Long-Position kann dagegen weiter mit einem Stoppkurs bei 3830 Punkten im Depot belassen werden.

Ebenfalls eine Halteposition bleibt der "Straddle" vom 11. November. Mit dem gleichzeitigen Erwerb von Puts und Calls, die am Geld liegen und gleiche Ausstattungsmerkmale aufweisen, soll von einem Anstieg der extrem niedrigen Volatilitäten profitiert werden. Dies ist unabhängig von der Richtung des DAX möglich, wobei aber überwiegend bei Korrekturbewegungen eine Zunahme der Schwankungsbreite zu beobachten ist.
Langfristige Analyse
Im wöchentlichen Kerzenchart ist eine lange schwarze Kerze erkennbar, von der die vorhergehende weiße Kerze fast vollständig eingehüllt wird. Abgesehen von der nur fast kompletten Umhüllung hat dieses ansonsten relativ stark an eine "Bearish Engulfing"-Verkaufsformation erinnernde Kursmuster allerdings noch einen zweiten Schönheitsfehler: Die weiße Kerze ist nicht lang genug, was die Aussagekraft der Formation zusätzlich schmälert.

Doch zusammen mit dem auf einem Siebenjahrestief notierenden VDAX ergibt sich dennoch eine leicht Besorgnis erregende Konstellation. Extreme Tiefpunkte des Volatilitäts-Index kündigten in der Vergangenheit meist stärkere Konsolidierungen an.

Zwischen dem aktuellen Indexstand und der ersten Unterstützung auf der übergeordneten Zeitebene, die bei 3600 Punkten verläuft, verlaufen allerdings so viele kurz- und mittelfristige Haltelinien, dass vorerst nicht mit einem Test dieses Niveaus zu rechnen ist. Langfristig bleibt nach wie vor ein Test der 4500er-Marke das aussichtsreichste Szenario.


Quelle: BörseOnline
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