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Alt 26-01-2005, 07:54   #13
Starlight
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DAX-Tagesanalyse


Von Andreas Büchler
Am zweiten Handelstag der Woche erholte sich der Index bis an das 50-prozentige Retracement der kurzfristigen Konsolidierungsbewegung, das mit der Obergrenze des ebenfalls auf dieser Zeitebene ausgebildeten Abwärtstrendkanals zusammenfällt. Kurzfristige Analyse
Kommen genug Käufer zusammen um den DAX über 4240 Punkte zu treiben, hätte er die obere Kanalbegrenzungslinie des Abwärtstrends überschritten. In diesem Fall dürfte sich die Erholung am Mittwoch weiter in Richtung 4270 Punkte fortsetzen. Für dieses Szenario spricht die als "Dragonfly Doji" bekannte und dem populären "Hammer" ähnliche Kaufformation, die bereits zu Beginn der Woche im Kerzenchart auf Tagesbasis aufgetaucht ist.

Auch das Kaufsignal, das der Double-Smoothed-Stochastics-Oszillator generierte, als er die untere Extremzone verließ, lässt hoffen. Doch die zunehmende Verflachung des seit November im Chart erkennbaren, mittelfristigen Aufwärtstrendkanals, der nun bereits zum zweiten Mal nach unten angepasst werden musste, sollte nicht ignoriert werden. Erst Notierungen oberhalb der Widerstandszone zwischen 4240 und 4270 Zählern würden daher eine nachhaltige Entspannung signalisieren.

Kommt es dagegen zu einem erneuten Rücksetzer unter die sich von 4195 bis 4200 Punkten erstreckende Zone, drohen weitere Verluste bis an die untere Grenze des Aufwärtstrendkanals bei 4160 Zählern.







Folgende Indikatoren sind im Chart zu sehen (von oben nach unten):

1) grau: Relative-Stärke-Index (RSI-Wilder), 14
2) orange: Double-Smoothed-Stochastics (DSS-Bressert), 10/3
3) schwarz/blau: MACD, 12/26/9
4) türkis: Relative-Momentum-Index (RMI), 13/5
5) rosa: Average-Directional-Movement-Index (ADX), 14
6) grün/rot: Aroon Up-Down, 14


Handlungsempfehlung

Bei 4275 Zählern kann eine neue, kurzfristige Long-Position mit einer Verlustbegrenzungsschwelle bei 4155 Punkten eröffnet werden, beispielsweise mit der WKN GS1CWF von Goldman Sachs (Hebel: 10 / Spread 0,4 Prozent). Extrem kurzfristig kann dagegen mit der WKN GS1CWH des gleichen Emittenten oberhalb von 4245 Punkten auf einen Anstieg bis 4265/70 Zähler gesetzt werden.

Allerdings ist das Chance-Risiko-Verhältnis durch den nur bei 4195 Punkten platzierbaren Stoppkurs eher ungünstig. Die mittelfristige, am 29. März 2004 bei 3828 Zählern empfohlene Long-Position kann weiter mit einem Stoppkurs bei 3830 Punkten im Depot belassen werden.

Ebenfalls eine Halteposition bleibt der "Straddle" vom 11. November. Mit dem gleichzeitigen Erwerb von Puts und Calls, die am Geld liegen und gleiche Ausstattungsmerkmale aufweisen, soll von einem Anstieg der extrem niedrigen Volatilitäten profitiert werden. Dies ist unabhängig von der Richtung des DAX möglich, wobei aber überwiegend bei Korrekturbewegungen eine Zunahme der Schwankungsbreite zu beobachten ist.
Langfristige Analyse
Im wöchentlichen Kerzenchart ist eine lange schwarze Kerze erkennbar, von der die vorhergehende weiße Kerze fast vollständig eingehüllt wird. Abgesehen von der nur fast kompletten Umhüllung hat dieses ansonsten relativ stark an eine "Bearish Engulfing"-Verkaufsformation erinnernde Kursmuster allerdings noch einen zweiten Schönheitsfehler: Die weiße Kerze ist nicht lang genug, was die Aussagekraft der Formation zusätzlich schmälert.

Doch zusammen mit dem auf einem Siebenjahrestief notierenden VDAX ergibt sich dennoch eine leicht Besorgnis erregende Konstellation. Extreme Tiefpunkte des Volatilitäts-Index kündigten in der Vergangenheit meist stärkere Konsolidierungen an.

Zwischen dem aktuellen Indexstand und der ersten Unterstützung auf der übergeordneten Zeitebene, die bei 3600 Punkten verläuft, verlaufen allerdings so viele kurz- und mittelfristige Haltelinien, dass vorerst nicht mit einem Test dieses Niveaus zu rechnen ist. Langfristig bleibt nach wie vor ein Test der 4500er-Marke das aussichtsreichste Szenario


Quelle: BörseOnline
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