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Alt 01-03-2014, 20:56   #41
Tester32
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Benjamin: gut beschrieben!

Die russischsprachigen Ost-Ukrainer wollen mehrheitlich keinen Anschluß an Russland. Reisefreiheit und Arbeitsfreiheit, aber sie wollen in der Ukraine bleiben.

Auf der Krim wollen mehr Einwohner den Anschluß an Russland. Erstens war das Territorium bereits vor 60 Jahren russisch, zweitens hat Putin viel Geld in die Hand genommen, um die Einwohner zu überzeugen. Die Offiziere der dort stationierten russischen Marine bekommen wesentlich höhere Gehälter als die ukrainische Offiziere, es wird fleißig gebaut etc. Die Leute sollen sehen, dass es den Russen gut geht. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten. Dass es alles Schow ist, versteht ja die Mehrheit nicht.

Die West-Ukrainer wollen keinen föderalen Staat. Sie verstehen nicht, dass die in der Ukraine lebenden Russen keine Ukrainer sind und ihre Identität auch in der Ukraine weiter bewahren wollen. Die West-Ukrainer wollen die Russen aggressiv zwangsukrainisieren. Das Streichen der russischen Sprache als Amtssprache war eine der ersten Handlungen der aktuellen ukrainischen Übergangsregierung und das war ein grober politischer Fehler. Die ukrainischen Russen fühlen sich durch solch agrressive Schritte bedroht. Dumm bloß, dass dieses nun ein moskauer "Beschützer" ausnutzen will.

Erschwerend kommt noch dazu, dass der Staat in der Westukraine nicht sicher existiert. Die Polizisten haben dort wohl Waffen an die Bevölkerung ausgegeben und sollen diese jetzt mangels Spezialeinheiten nicht mehr einsammeln, selbst wenn irgendwelche bewaffneten Deppen Beamte bei der Ausübung ihrer Arbeit bedrohen. Ganz neu ist die Situation aber auch nicht, - es war auch früher nicht ungefährlich, mit einem Buss oder Auto durch die West-Ukraine zu reisen. Man war nicht sicher vor Überfällen.
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