Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29-10-2005, 21:38   #32
Tester32
TBB Family
 
Benutzerbild von Tester32
 
Registriert seit: Jan 2004
Beiträge: 2.210
Zitat:
Original geschrieben von simplify
es ist aber auch so, dass z.B. jemand der 40 mehr jahre eine körperlich schwere arbeit ausgeführt hat einfach verbraucht ist.
ich halte es für wahnsinn diese leute noch länger arbeiten lassen zu wollen.

übrigens wurde heute auch von der merkel in diese richtung argumentiert. man wolle für solche leute ein art bonussystem einführen, damit sie früher ohne rentenabschlag in den ruhestand könnten.

es gibt aber auch eine ganze gruppe von menschen, die mit den ständigen veränderungen am arbeitsplatz nicht mehr mithalten können o. manchmal auch wollen.
sicher ist der PC jetzt schon für viele eine normale angelegenheit, ich kenne aber auch einen ganzen teil leute, die seinerzeit aus angst sich vor so eine kiste zu setzen entweder blockiert haben o. froh waren in vorzeitigen ruhestand gehen zu können.
Renten-Bonussysteme bei besonders schweren Arbeiten gibt es in anderen Ländern bereits länger. Deswegen dürfen russische Kampfjet-Piloten m.W. bereits im Alter von leicht über 40J in die Rente gehen und die polnische Kohlekumpel auch, wenn sie bereits 25 Berufsjahre in der Grube haben (man erinnere sich an Massendemos vor einigen Monaten in Warschau, als die polnischen Politiker danach trachteten, dises Bonussystem zu streichen).

Das Problem der Bonussysteme ist, daß es zu einfach ist, diese als politisches Werkzeug zu misbrauchen. Außerdem lösen sie nicht das prinzipielle Problem. Dieses besteht darin, daß nur arbeitende Menschen die Rentenkassen entlasten statt zu belasten. Wenn aber die einen körperlich kaputt sind und die anderen geistig, wie kann man dann diese Menschen weiterbeschäftigen? Wo soll genug Arbeit her kommen, die sowohl körperlich als auch geistig nicht zu schwer wäre?

Interessant in diesem Zusammenhang finde ich den Trend in den ehemaligen Sowjetrepubliken: Rußland und in der Ukraine. Weil der Staat die Ausbildung junger Fachkräfte viele Jahre vernachlässigt hat, sind ältere Arbeitnehmer, die das Glück hatten, ihr Tätigkeitsgebiet seit den sowjetischen Zeiten beibehalten zu können, jetzt sehr hoch im Kurs. Man verdient nicht selten sogar deutlich mehr, als unsere ALG2-Empfänger bekommen. Ob als Architekt in der Ukraine oder als Automechaniker in der russischen Provinz. Obwohl man sich schon lange im Rentenalter oder nicht mehr weit davon befindet. Welche Lehre kann man daraus ziehen? Vielleicht, daß Wachstum und gute Bildung doch brauchbare Lösungsansätze sind?
Tester32 ist offline   Mit Zitat antworten