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Alt 17-10-2005, 00:28   #42
Starlight
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Depeche Mode - "Playing The Angel"
Himmlische Klänge: Depeche Mode sind zurück


Depeche Mode: Album-Cover "Playing The Angel" (Foto: EMI)
Sie haben über 50 Millionen Alben verkauft, sind seit 25 Jahren im Geschäft und haben mit ihrer Musik tausende Musiker maßgeblich beeinflusst. Kein Wunder also, dass Depeche Mode schon lange in einem Atemzug mit Kult-Bands wie R.E.M. und U2 genannt werden. Trotzdem wollen sich Dave Gahan, Martin Gore und Andy Fletcher noch immer nicht auf ihrem Ruhm ausruhen: "Wir haben zusammen ein paar wirklich gute Platten gemacht, wollen aber immer noch die beste Platte machen, die wir machen können". Mit ihrem neuesten Werk, "Playing The Angel", sind sie ihrem Vorhaben mal wieder einen großen Schritt näher gekommen.


Eingängig und poppig
Auf "Playing The Angel" erfinden Depeche Mode sich wieder einmal neu: Sie klingen in keinem Moment wie eine Band, die schon seit 25 Jahren zusammen Hits am Fließband produziert, sondern wie eine völlig neue Gruppe. Mit dem genialen "John The Revelator" steht schon die nächste potentielle Single nach "Precious" in den Startlöchern, "The Sinner In Me" lässt es dagegen atmosphärisch ruhig angehen, bei "Nothing's Impossible" experimentieren die Herren mit düsteren Klängen, während mit "Lilian" noch ein weiterer Hit darauf wartet, auch als Single groß herauszukommen. Und auch die restlichen acht Songs stehen diesen Highlights in nichts nach. Das macht schon die zarte, gefühlvolle Single "Precious" deutlich, die den idealen Vorgeschmack auf ein rundum gelungenes Album liefert. "Playing The Angel" wird die Herzen der Depeche Mode Fans im Sturm erobern, soviel ist sicher!

Diskussionen um Cover
Ihren Hang zum Ungewöhnlichen und den Mut, gegen Konventionen zu verstoßen, zeigte das Trio auch mit dem Cover zur Single. Anton Corbijn entwarf für das Trio ein graues, uncharmantes Motiv mit seltsamen Schriften und abstrusen Figuren. In Fan-Foren wurde bereits heftig darüber diskutiert, ob diese Abbildungen Depeche Mode würdig sind. Dabei begleitet der niederländische Fotograf die Band nun schon seit über zwanzig Jahren und hatte in dieser Zeit maßgeblichen Anteil am äußeren Erscheinungsbild der Musiker und ihrer Plattencover. Mit seinen neuen Designs verpasst er Depeche Mode nun ein weiteres optisches Merkmal. Die damit erregte Aufmerksamkeit im Vorfeld der Veröffentlichung war sicherlich gewollt.

Seit 25 Jahren Kult
Dabei hätten Depeche Mode derlei Tricks gar nicht nötig, denn die Band hat längst absoluten Kultstatus erreicht. Und revolutionierten in den letzten 25 Jahren ganz nebenbei auch noch die Musikwelt. Denn zwischen der ersten Single 1981 und dem neuen Album "Playing The Angel" liegen ein Vierteljahrhundert Musikgeschichte. Depeche Modes Debüt "Dreaming Of Me" legte 1981 einen Achtungserfolg hin, den Durchbruch schafften Dave Gahan und seine Jungs dann 1984 mit ihrem Mega-Erfolg "People Are People" und ihrem Album "Some Great Reward". Endgültig als internationale Band etablierten sie sich 1987/88 mit "Music For The Masses". Kein Wunder also, dass "Personal Jesus" 1989 und das Album "Violator" 1990 Verkaufsrekorde erzielten. "Songs Of Faith And Devotion" war dann 1993 das letzte, stark von Rock beeinflusste Album, das Depeche Mode vor einer ersten längeren Pause veröffentlichten. Erst 1997 meldete sich die Band wieder zurück - eindrucksvoll und kreativ wie immer: Die Singles "Barrel Of A Gun", "It's No Good", sowie das Album "Ultra" erreichten weltweit Top-Positionen. Auch danach ließen sich Depeche Mode wieder Zeit: Erst 2001 stand mit "Exciter" ihr bisher letztes, gewohnt erfolgreiches Studioalbum in den Läden.


Das Phänomen Depeche Mode
Kaum eine Band hat die Entwicklung der Musik in den letzten 25 Jahren so beeinflusst wie Depeche Mode: Ihre Songs sprühen vor Originalität und Kreativität und prägen Trends. Ihr unkonventioneller Stil hatte in den 80ern entscheidenden Einfluss auf die Dance-Kultur, ihre Experimente brachten Aufnahme-Techniken hervor, die heute noch Standard sind. Und das alles, obwohl Depeche Mode sich immer möglichst außerhalb des Mainstreams bewegten und nicht gerade viel Wert darauf legten, berühmt oder Teil der Pop-Kultur zu sein. Vielleicht nennen zahlreiche Bands von den Smashing Pumpkins bis zu Deep Dish gerade deshalb Depeche Mode auch als ihre musikalischen Vorbilder.

Quelle: t-online
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