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Alt 09-10-2007, 11:25   #21
Tester32
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Re: Alles wird teurer-Nettolöhne immer weniger-Wo/Wie spart ihr?-

Die Ursache für sinkende Reallöhne liegt nicht nur in den höheren Sozialabgaben, sondern auch in der Globalisierung. Z.B. ist völlig unbemerkt für die breite deutsche Öffentlichkeit der Bildungsdruck auf die Bundesbürger stark angestiegen. 1997 haben Deutsche mit einem Hochschulabschluß noch 33% mehr als solche ohne einen verdient, 2006 waren es bereits ca. 56% mehr! Und die Arbeitslosigkeit bei den Arbeiterberufen liegt bei ca. 20%! Woher kommt wohl dieser recht unsoziale und für unser verwöhntes Land unübliche Druck her, der die Gehaltsschere so hart ausweitet? Wenn ich sehe, wie Russen und Ukrainer 2-3 Hochschulabschlüsse besitzen müssen, um venünftig über die Runden zu kommen und das Studentenwohnheim der LMU in München von Chinesen überschwemmt ist, dann ist die Antwort klar – hier passen sich unsere Einkommensstrukturen langsam dem wesentlich weniger sozialen Weltmarkt an.

Die Anzahl der Privatinsolvenzen bei uns hängt stark mit den gesetzlichen Regeln zusammen und sagt nichts über die Verschuldung der Privathaushalte. Eine Vereinfachung der Regeln bewirkt mehr Insolvenzen. Generell dürfte die Verschuldung zurückgehen oder sich verlangsamen, weil die Konjunktur angezogen hat.

Die steigenden Kosten merke ich auch und es ist unangenehm.

Ich habe mich entschlossen, meine momentane Familienlosigkeit sinnvoll zu verbringen, einen zweiten Hochschulabschluß zu machen und mein Gehalt durch einen höheren Posten auf der Karriere-Leiter zu erhöhen. Steigenden Kosten kann man nur mit steigenden Gehältern begegnen.

Sparen tue ich selbstverständlich auch:
  • habe zur Zeit kein Auto. Das vorherige wurde eh nur an Wochenenden gefahren und hat vom Stil her nicht mehr gepaßt. Wegen der fehlenden Dringlichkeit und der monatlichen Ersparnis von ca. 250 Euro lasse ich mir mit dem Kauf eines anderen Autos bewußt Zeit, das zurückgelegte Geld habe ich erst mal investiert.
  • habe mich in meiner für München ziemlich günstigen Wohnung gemütlich eingerichtet, und plane, dort etwas länger zu bleiben.
  • werde ins Firmen-Fitness-Studio gehen, kostet viel weniger und spart wertvolle Zeit
  • werde den billigsten English-Sprachkurs besuchen und die in der Firma nutzen. Der Fortschritt hängt eh mehr von den Hausaufgaben ab, da braucht man nicht den intensivsten zu nehmen. Dazu werde ich wahrscheinlich sonntags einen englischen Gottesdienst besuchen, - die Missionäre laden mich eh bereits länger ein.
  • So schnell werde ich keine Damen-Bekanntschaften mehr übers Internet anknüpfen. Ich kann es mir zwar finanziell leisten, einmal in 2 Wochen z.B. nach Kiev zu pendeln, aber der Kosten/Nutzen-Aufwand ist nicht gerade sinnvoll. Vor allem geht trotz des nur 2-stündigen Fluges unheimlich viel Zeit drauf.

Wie man an diesen Beispielen sieht, sind die Sparmöglichkeiten, die man hat, immer sehr abhängig vom eigenen Konsumprofil.

Geändert von Tester32 (09-10-2007 um 23:42 Uhr)
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