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Alt 29-10-2011, 09:02   #59
Benjamin
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Vor Abstimmung zu Rettungsschirm
Ifo-Chef Sinn warnt vor dem „großen Knall“
Dienstag, 25.10.2011
Quelle: http://www.focus.de/finanzen/news/st...id_678137.html

EFSF-Hebelung:
... wachse die Gefahr, dass die bestehende Kreditsumme von 780 Milliarden Euro komplett abgerufen und im schlimmsten Fall verloren sein werde
...Deutschland drohe, sich an der EFSF-Hebelung zu übernehmen und damit seine finanzielle Bonität zu unterminieren.
....Die Liquiditätshilfe sei zur „Dauerhilfe“ geworden. Ohne Kehrtwende drohe Europa, „mit einem großen Knall auseinanderzufliegen“.
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Hans-Werner Sinn ist Chef des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung

Zitat von ihm:
"Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien haben zusammen 3,1 Billionen Euro Staatsschulden. Das ist zweimal so viel, wie die deutsche Vereinigung gekostet hat."

Nach den bisherigen Beschlüssen (Stand: August 2011) haftet Deutschland bereits für knapp 400 Milliarden Euro. Und jetzt stehen weitere 3,1 Billionen Euro im Raum, für die wir gesamtschuldnerisch haften sollen. Irgendwann ist auch die deutsche Kraft erschöpft. Es geht um die Existenz unseres Staatswesens. Das sollten Sie nicht vergessen.

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Ifo-Chef Hans-Werner Sinn
Autor: Dorothea Siems| 28.10.2011.

"Krise geht für den Steuerzahler erst los"
Quelle:
http://www.welt.de/channels-extern/i...-erst-los.html
Zitate aus dieser Quelle:

Werden die Gipfel-Beschlüsse die Märkte beruhigen?

Hans-Werner Sinn: Für eine Weile sicher. Denn die Maßnahmen helfen Anlegern und den betroffenen Ländern. Damit hat die Krise ihre Schrecken für die Besitzer südeuropäischer Anlegen verloren.

Doch was die Märkte beruhigt, muss die Steuerzahler, die Rentner und die Hartz-IV-Empfänger in Deutschland beunruhigen. Für sie fängt die Krise jetzt erst an, schrecklich zu werden. Denn sie übernehmen nun die Risiken, die zuvor die Anleger getragen haben. Damit findet eine Umverteilung statt: von den Vermögensbesitzern, die ihr Geld in griechischen und italienischen Papieren angelegt haben, zur Bevölkerung in den Retterstaaten.


Droht Inflation?

Hans-Werner Sinn:
Die neuen Rettungsaktionen der Staatengemeinschaft schaffen keine Inflationsgefahr.
Solche Gefahren drohen aber wegen der Rettungsaktionen der EZB, denn die EZB hat ihre Möglichkeiten, die viele Liquidität, die sie in den Krisenländern geschaffen hat, in den europäischen Kernländern wieder einzusammeln, inzwischen ausgeschöpft. Der Bestand an Krediten, den die Bundesbank an die Geschäftbanken gibt, ist im September negativ geworden. Die Bundesbank ist zum Schuldner des deutschen Bankensystems geworden, und die Banken können ihre Forderungen gegen die Bundesbank jederzeit wieder in Geld umwandeln, wenn sie es möchten. Wenn das passiert, kann man eine Inflation nicht mehr stoppen. Da ich vermute, dass die EZB den Südländern weiterhin mit der Druckerpresse helfen wird, sind wir nun wohl in einem inflationären Regime angekommen. Aber das ist keine Aussage, die sich auf das nächste oder übernächste Jahr bezieht, sondern auf die mittlere Frist nach der Überwindung der konjunkturellen Flaute, die gerade begonnen hat.

[...] In der nächsten Generation wird sich die Frage stellen, wie lange es dann noch dauert. Denn wir reden hier über Lasten, die die Abgeordneten des Bundestags unseren Kindern und Kindeskindern aufgebürdet haben. Sie werden die Lasten der Krise neben den Lasten einer alternden Gesellschaft zu tragen haben. Um die Zukunft unserer Kinder mache ich mir große Sorgen.
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Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (29-10-2011 um 09:49 Uhr)
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