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Alt 22-02-2006, 12:42   #58
OMI
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SolarWorld heiß gelaufen

21.02.2006
TradeCentre.de


Den Experten von "TradeCentre.de" zufolge ist die Aktie von SolarWorld (ISIN DE0005108401 / WKN 510840) zu heiß gelaufen.

Frank H. Asbeck, der gelernte Agraringenieur, gehöre mit seiner SolarWorld AG sicherlich zu den "Sonnenkönigen" in der Solarbranche. Die Experten von "TradeCentre.de" müssten ihm allerdings auch exzellente Kenntnisse hinsichtlich des Kapitalmarktes attestieren. Zunächst hätten die Bonner die Übernahme der kristallinen Solaraktivitäten der Shell-Gruppe verkündet. Die Produktionskapazitäten, die durch diese Vereinbarung an den SolarWorld-Konzern übergehen würden, würden sich auf rund 80 Megawatt belaufen.

Nach eigenen Angaben steige der Konzern durch die zusätzlichen Kapazitäten zum größten Produzenten von Solarstromtechnologien in den USA auf. "Angesichts des kürzlich beschlossenen umfangreichen Förderprogramms in Kalifornien nutzt der SolarWorld-Konzern mit dieser Expansion exzellente Wachstumschancen und schafft eine globale "SolarWorld" mit Produktions- und Vertriebspräsenz in den international wachstumsstärksten Solarmärkten", so Vorstandssprecher Asbeck.

Kurz danach habe das Unternehmen vorläufige Zahlen für das Wirtschaftsjahr 2005 vermeldet. Der Umsatz habe um sage und schreibe über 75 Prozent auf 355 Millionen Euro expandiert. Beim EBITDA habe der Gewinn bei 108 Millionen Euro gelegen. Das EBIT sei von 33 auf 88 Millionen Euro geklettert. Die EBIT-Marge von 25 Prozent sei fast schon unverschämt. Der Nettogewinn sei von 18 Millionen Euro auf 52 Millionen Euro nach oben geschnellt. Die Umsatzrendite habe beachtliche 15 Prozent erreicht. Wie in der Meldung ausdrücklich betont, habe die Eigenmittelquote per Ende Dezember bei 48 Prozent gelegen. Ergänzt worden sei auch: "Dies unterstreicht die solide Finanzstruktur des Konzerns". Der Clou laute: Eine vielversprechende Übernahme und exzellente Zahlen hätten den Kurs der Aktie kräftig nach oben klettern lassen.
Investoren, Analysten und die Presse hätten sich begeistert gezeigt. Die Stimmung in der Solarbranche befinde sich ohnehin auf Rekordniveau. An dieser Stelle komme nun Asbecks Börsenwissen zum Tragen. Schnurstracks habe das Unternehmen eine Kapitalerhöhung platziert und bei Investoren knapp eine Viertel Milliarde Euro eingesammelt. Frisches Geld müsse an der Börse eingesammelt werden, wenn es die Börsianer einem quasi hinterher schmeißen würden. Asbeck habe exakt zum richtigen Zeitpunkt die Taschen aufgehalten und äußerst gutes Börsengeschick bewiesen.

Asbeck, den die "TAZ" im Sommer 2002 wegen Verschmelzungen zulasten freier Windwelt-Aktionäre (die heutige Solarparc AG) indirekt als "Hütchenspieler" bezeichnet habe, denke inzwischen in ganz anderen Dimensionen. Er strebe nämlich mittel- bis langfristig eine Aufnahme in den Deutschen Aktienindex (DAX) an. Den MDAX halte er hingegen nicht für sehr reizvoll, weil dort viele Firmen deutlich kleiner seien als SolarWorld. "Wenn, dann würde uns schon der DAX interessieren", so Asbeck, der in Deutschland inzwischen privat im Club der Milliardäre mitmischen dürfte.

Die Experten von "TradeCentre.de" könnten Herrn Asbeck beruhigen. In den MDAX werde sein Unternehmen nie aufgenommen. Seit der Neuausrichtung der Indices seitens der deutschen Börse seien im MDAX keine Technologieunternehmen mehr vertreten, sondern im TecDAX und SolarWorld sei nun einmal ein Technologieunternehmen.

An der Börse werde das Unternehmen inzwischen mit rund drei Milliarden Euro bewertet. Selbst bei extrem optimistischen Gewinnschätzungen liege das KGV für 2006 jenseits der 30. Möge sein, dass die Aktie weiter nach oben laufe.

Doch für die Experten von "TradeCentre.de" zufolge ist die Aktie von SolarWorld zu heiß gelaufen.

Quelle: aktiencheck
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