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Alt 11-09-2004, 10:36   #11
Börsengeflüster
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Eintracht gewinnt auch das zweite Heimspiel vor 26.800 Zuschauern

Trotz einer wie beim letzten Heimspiel gegen Karlsruhe erneut unnötig spannenden Schlussphase konnte die Eintracht vor 26.800 Zuschauern durch Treffer von Hoffmann (29.) und Reinhard (51.Foto rechts->) bei einem Gegentreffer von Beuchel (82.) mit 2:1 (1:0) verdient, aber am Ende glücklich gegen Dynamo Dresden gewinnen.

Trainer Friedhelm Funkel wollte das Spiel offensichtlich mit einer routinierteren Verteidigung als zuletzt beginnen. Hatte das Durchschnittsalter noch zuletzt in Köln 22 Jahre betragen, so kamen die Spieler Ochs, Hoffmann, Keller und Wiedener heute auf durchschnittlich 29 Jahre. Ins Mittelfeld vorgerückt war Reinhard, der seine Sache gut machte und einiges an kreativem Potenzial zeigte.

Den ersten Durchgang begannen die Frankfurter furios: schon in der 3. Minute hätten die Adler in Führung gehen können, als sich ein abgefälschter Schuss von Meier gefährlich senkte und Keeper Kresic den Ball noch aus dem Eck fischte. Auch in der 5. Minunte scheiterte Meier mit einem Schuss am Torhüter. Zu einigen Chancen kam auch van Lent, der aber entweder in Bedrängnis war und den Ball nicht voll treffen konnte oder aber äußerst unglücklich nur wenige Zentimeter vorbei zielte. Nach knapp 10 Minuten brach Köhler durch und wurde von Langen gerade noch vor dem Strafraum gefällt. Nur gelb für den ehemaligen Offenbacher. Den Freistoß zirkelte Meier knapp am Tor vorbei.

Danach war es mit der Gefährlichkeit der Frankfurter auch erst einmal vorbei. Das Spiel verlor an Tempo und Dresden konnte vorübergehend während der Frankfurter Schwächeperiode einen gleichwertigen Gegner darstellen. Chancen blieben in den folgenden 15 Minuten meist aus, ehe Frankfurt wieder den Druck erhöhte und folgerichtig zum Führungstreffer durch Hoffmann kam, der einen Distanzschuss von Meier geschickt zum 1:0 ins Eck verlängerte. Den Gastgebern gab der Treffer Auftrieb und man konnte den Druck etwas erhöhen, ehe Dresden noch einmal zurückkam und kurz vor der Pause zu seiner bis dahin besten Chance kam: Kennedy trieb das Leder auf halblinks allein in den Strafraum entschied sich wohl aufgrund des spitzen Winkels gegen einen Schuss und passte quer auf den agilen Wansi, für den der Pass aber etwas zu steil war.

In der ersten Hälfte wusste, wie schon erwähnt, Reinhard zu gefallen. Leider wurde er zu selten angespielt, das Spiel war ziemlich auf rechts fixiert, wo vor allem Lexa mit seinen risikoreichen Aktionen häufig den Ball verlor. Köhler wirkte ebenso wie Meier agil und ideenreich, die gesamte Defensive souverän, wobei hervorzuheben ist, dass der ansonsten nur begrenzt spielstarke Schur auch wirklich jeden Abstoß des gegnerischen Torhüters mit dem Kopf erwischte.

Die zweite Hälfte begann eigentlich etwas zäh, doch nach etwa 5 Minuten brach Lexa durch und leitete einen Konter ein. Genau im richtigen Moment dann der Pass in den Lauf von Reinhard, der aus 14 Metern in halblinker Position souverän flach zum 2:0 ins lange Eck einschoss. Die Eintracht blieb die aktivere Mannschaft und erspielte sich etwa nach einer knappen Stunde eine Chance durch einen Lexa-Schuss aus 10 Metern aus spitzem Winkel direkt auf den Torwart. Aber auch der Gast hatte Chancen. Ochs unterschätzte eine Flanke von rechts und Fröhlich scheiterte erst mit einem Kopfball am hervorragend reagierenden Pröll und dann mit dem Nachschuss am gerade noch herangrätschenden Ochs, der seinen Fehler damit wieder ausbügelte. Dann wieder die Eintracht: Wiedener gewann den Ball und leitete mit einem Pass auf Lexa den Konter ein. Lexa mit Traumpass auf Köhler, doch der kleine 7er konnte sich nicht zwischen Schuss und Pass auf den mitgelaufenen van Lent entscheiden.

Durch Auswechslungen und eine Verletzungsunterbrechung beruhigte sich das Spiel in der Folgezeit etwas. Nach einem Fehlpass von Keller war Dresden aber sofort wieder da: Wansi setzte sich rechts durch und zog scharf flach vors Tor. Kennedy kam am langen Pfosten noch an den Ball und setzte diesen nur um Zentimeter am Kasten vorbei. Auch ein Distanzschuss von Oswald verfehlte das Ziel und kurz darauf konnte Pröll durch schnelles Herauslaufen vor dem eingewechselten Stoilov retten. Ein Kopfball von Kennedy genau auf den Torwart war dagegen eher ungefährlich. Aber der Gast übernahm in dieser Phase die Initiative und kam über extrem weite Einwürfe von beiden Seiten immer wieder zu Strafraumszenen. Immer wieder aber begingen die üngestümen Aufsteiger dabei Stürmerfouls, die den Adlern stets Gelegenheit zum Verschnaufen gaben. Dennoch folgerichtig der Anschlusstreffer zum 2:1 von Beuchel, der nach einer Kopfballabwehr aus 25 Metern volley draufhielt und Pröll mit einem satten Schuss genau in den Winkel keine Chance ließ.

Der Treffer gab den Gästen einen zusätzlichen Schub, vor allem, weil kurz darauf auch Kennedy und Fröhlich das Tor nur knapp verfehlten. Als Keller bei einer Flanke kurz darauf Kennedy umschubste, hatten die Frankfurter schon großes Glück, dass gelb-schwarz keinen Elfmeter zugesprochen bekam. Danach kam Dresden noch zu einigen Straumszenen durch Ecken und Einwürfe, aber richtig gefährlich wurde es nicht mehr. Köhler hätte sogar völlig frei noch kurz vor dem Ende das Spiel entscheiden können, doch er traf den Ball nicht richtig.

Die Eintracht hatte in der kritischen Phase zwar Glück bei den engen Entscheidungen des Schiedrichters und konnte zudem vonder schlechten Chancenverwertung der Gäste profitieren. Dennoch geht der Sieg in Ordnung, weil Dresden die ersten drei Viertel des Spiels über viel zu passiv blieb. Die Eintracht hatte das Spiel dagegen über weite Strecken unter Kontrolle und darf sich über den Anschluss an die Spitzengruppe freuen.
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André Kostolany


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Geändert von Börsengeflüster (11-09-2004 um 10:39 Uhr)
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