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Alt 10-10-2003, 15:14   #19
Vogtlandsiggi
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Liebe Leserinnen und Leser!

Über die technische Bedeutung Gleitender Durchschnitte (GD), im Anglo-amerikanischen als Moving Averages (MA) bezeichnet, als nicht lineare Widerstände bzw. Unterstützungen habe ich hier schon manches geschrieben. In der Regel findet man in Darstellungen von Tagescharts meist GD 18, GD 38, GD 50, GD 100 und GD 200 als kurz- bis mittelfristige "Indikatoren", in Wochencharts GD 18, GD 38, GD 50 und auch mal GD 100.

www.technical-investor.de bietet im Rahmen von TradeSignal basic einen Indikator mit der Bezeichnung Modified Moving Average (MMA) an, dessen Perioden sich variieren lassen. Seit einiger Zeit habe ich nun schon mit verschiedenen Einstellungsvarianten experimentiert, mit dem Ziel, Einstellungen zu finden, die der spezifischen Individualität von Indizes bzw. Einzelwerten gerecht werden. - Würden Sie Kleidung kaufen, die nur in vier bis fünf Größen erhältlich ist? -

Da ich von meiner Anlagementalität her mittelfristig orientiert bin, erwiesen sich bei diesem Ansatz Wochencharts als ideal. Mein Ziel war, MMA-Einstellungen zu finden, bei denen möglichst viele große Trendwendezonen von der Indikatorlinie geschnitten werden. Das Ergebnis, das ich als "Schicksalslinien" bezeichne, möchte ich Ihnen im Folgenden vorstellen.

DAX



Der DAX zeigt eine "Schicksalslinie" in der Einstellung von 40 Perioden = Wochen. In der aufsteigenden Phase wurde diese nur zwei Mal (1995 und 1998) kurzzeitig unterschritten, in der absteigenden Phase bislang lediglich im September 2003 kurzfristig überschritten.

S&P 500 (SPX)



Hier erweist sich im bisherigen Verlauf - wie bei allen anderen US-Leitindizes - ein MMA 60 als "Schicksalslinie". Diese Kurve wurde bislang lediglich ein einziges Mal kurzfristig überschritten: im September 2003 und gestern.

Nasdaq 100 (NDX)



Diese Indexkurve zeigt zwar lediglich vier Berührungszonen mit dem MMA 60, die ich jedoch als sehr entscheidend für den weiteren Verlauf ansehe. In der aufsteigenden Phase wurde diese Linie nie unter- und in der fallenden Phase bislang nur marginal überschritten.

DOW JONES INDUSTRIAL INDEX (DJIA)



Dieser Chart bereitete mir einige Probleme, da er zwar in der aufsteigenden Phase sehr schön mit dem MMA 60 korreliert, doch im Downtrend seit 2000 ist dies nicht mehr der Fall. Ich habe allerdings bei letzterer Phase folgendes festgestellt:

Die Anstiege der Inexkurve über den MMA 60 (Zonen G, I, K) sind prozentual stets gefallen (G / 20.05.01: plus 9,4 %, I / 10.03.02: plus 5 %, K / 14.09.03: plus 4,6 %), während die Fallphasen (Zonen F, H, J) jeweils stärker ausfielen (F / 25.03.01: minus 10,5 %, H / 23.09.01: minus 21,4 %, J / 13.10.02: minus 26,8 %). Von daher gesehen erscheint mir ein erneuter Fall unter den MMA 60 in der Größenordnung von ca. 30 bis 35 % keineswegs abwegig. Ein Überschreiten der Indikatorkurve in einem darauf folgenden Upmove des Index könnte dann sogar fraglich werden.

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Handeln!

Hajo Bier
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