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Alt 29-04-2005, 10:19   #122
Stefano
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Ausgerechnet die „Löwen“ stören die Vorbereitung auf Erfurt

Frankfurt. Friedhelm Funkel war erkennbar bemüht, die Schärfe aus dem Thema zu nehmen. «Das ist normal im Bundesliga-Geschäft, dass man sich umschaut, solange man noch keinen neuen Vertrag hat», meinte der Trainer der Frankfurter Eintracht gestern und zeigte dabei keine größere Gemütsregung. Tief in seinem Inneren dürfte es anders ausgesehen haben. Denn für Funkel muss es höchst ärgerlich sein, dass im Endkampf um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ausgerechnet vor dem wichtigen Auswärtsspiel heute Abend in Erfurt einer seiner Leistungsträger von einem unmittelbaren Konkurrenten öffentlich umworben wird.

Denn in München pfeifen es schon die Spatzen von den Dächern: Torben Hoffmann, dessen Vertrag bei der Eintracht im Sommer endet, soll in der kommenden Saison das Trikot des TSV 1860 tragen. Die Sache ist doppelt pikant: Die «Löwen» hatten den Abwehrspieler erst vor dieser Saison nach Frankfurt ziehen lassen. Und derzeit sind sie als Vierter mit 50 Punkten neben der Eintracht (52/3.) aussichtsreichster Bewerber um den dritten Aufstiegsplatz.

«Gefreut haben wir uns über die Sache nicht», sagt Heribert Bruchhagen. Der Eintracht-Vorstandschef hat drei Verhandlungsrunden mit Hoffmanns Berater, einem Kieler Rechtsanwalt, hinter sich. Beim letzten Mal habe der ein «leicht verbessertes» Angebot unterbreitet bekommen. Da Hoffmanns Zusage weiter aussteht, ist davon auszugehen, dass die Offerte aus München besser dotiert ist. «Es wird keine weiteren Gespräche geben», steckt Bruchhagen die Marschroute ab.

Funkel muss nun entscheiden, ob er dem Defensivspieler in der entscheidenden Phase der Saison weiter sein Vertrauen schenkt. «Der Druck auf ihn wird größer. Aber ich messe dem keine allzu große Bedeutung zu», sagt der Trainer. Vielleicht lassen die Leistenprobleme einen Einsatz Hoffmanns in Erfurt gar nicht zu. Funkel will seine Entscheidung erst heute fällen.

Bis zu 2000 Eintracht-Fans reisen nach Thüringen, das Stadion wird ausverkauft sein. «Erfurt wird um sein Leben rennen, denn sie wollen in der Liga bleiben», warnt Funkel seine Spieler vor dem Gegner, der zuletzt in Burghausen gewonnen hat und erstmals seit langem auf einem Nichtabstiegsplatz (14.) steht.

Heribert Bruchhagen hofft inständig, dass der Abend friedlich bleibt. «Wir bewegen uns auf ganz dünnem Eis. Wir sind ein wiederholter Wiederholungstäter», sagt der Vorstandschef, nachdem das DFB-Sportgericht die Eintracht wegen der Vorkommnisse im Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit einer Strafe von 12 000 Euro belegt hat. Eine Platzsperre droht. Bruchhagen kündigte an, dass die Sicherheitsvorkehrungen und der Ordnungsdienst im Waldstadion verschärft werden sollen: «Aber eigentlich können uns nur die Fans selbst helfen.»

Man darf gespannt sein, ob das auch in Erfurt so gesehen wird. Beim Pokalspiel im letzten Sommer war der Eintracht-Teambus mit üblen Parolen beschmiert worden. q: eintracht.de
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Ciao Stefano

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