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Alt 30-03-2006, 09:01   #90
Starlight
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ErSol macht sich dünne


Der Solarzellen-Hersteller plant einen Befreiungsschlag: Mit dem Einstieg in die Dünnschicht-Technik will das Unternehmen die Abhängigkeit vom Rohstoff Silizium verringern.
Die Entscheidung des TecDax-Unternehmens dürfte in der Branche für Aufhorchen sorgen. Der chronischen Knappheit an Silizium will ErSol ein Schnippchen schlagen. Mit dem Schweizer Anlagenbauer Unaxis wurde nach einer Mitteilung vom Donnerstag eine Absichtserklärung unterzeichnet. Nach diesem "Letter of intent" (LOI) soll eine Dünnschichtmodul-Produktion in Thüringen errichtet werden. Der Clou dabei: Die Dünnschitt-Technik kommt nahezu ohne den Rohstoff Silizium aus, der auf dem Weltmarkt immer schwerer verfügbar ist.

Bis 2008 sollen die Fertigungskapazitäten in Thüringen 40 MWp erreicht haben. Langfristig wird eine Kapazität von 100 MWp angestrebt. Ein Investitionsvolumen von 80 Millionen Euro soll für die neue Technologie aufgewendet werden, die ErSol als "additive" Wachstumsoption bezeichnet. Die Dünnschicht-Technik soll in einer eigenen Tochtergesellschaft geführt werden und ab 2007 Ergebnisbeiträge für das Unternehmen liefern.

Solarworld mit falscher Strategie?
Pikanterweise hatte der deutsche Marktführer Solarworld erst Anfang Februar die Übernahme "klassischen" Solar-Aktivitäten des Öl-Konzern Shell übernommen. Dieser setzt nun auch ausschließlich auf Dünnschicht-Technik, von der er sich langfristig offenbar ein höheres Wachstum verspricht.

Um seine Wachstumschancen bei der herkömmlichen Solarzellen zu steigern, hatte ErSol erst Ende Februar die Übernahme des US-Silizium-Recyclers SRS angekündigt. Der Kaufpreis dafür soll "weniger als ein Fünftel" des Emissionserlöses aus dem Börsengang, also 24 Millionen Euro betragen haben.

ErSol peilt 2006 einen Umsatz von 100 Millionen Euro an (2005: 64,4 Millionen Euro), und will sein operatives Ergebnis von zuletzt 10,1 Millionen Euro verdoppeln.

ErSol-Aktie unter Erstnotiz-Stand
Die ErSol-Aktie hatte in den vergangenen Monaten vom "Solar-Hype" an den Aktienmärkten deutlich profitiert. Allerdings liegt der Kurs von derzeit rund 53 Euro schon weit unter dem ersten Kurs von 65 Euro beim IPO Ende September. Die Aktie war allerdings zu 42 Euro ausgegeben worden. Am Donnerstag startete das Papier beinahe unverändert in den Handel.

Quelle: ARD online
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