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Alt 24-11-2004, 10:34   #1024
niemandweiss
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Original geschrieben von simplify
beweisen kann man das zwar immer schlecht, aber es sieht ganz so aus, als ob die notenbanken den absturz des dollar erstmal stark bremsen.
das ganze mach sinn, denn wenn die hedgefonds merken, dass es einfach nicht über 1.3080 mehr gehen will, verlieren sie schnell die lust an der spekulation.


FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Der Chairman der US Federal Reserve, Alan Greenspan, will nicht ausschließen, dass es wegen des hohen US-Leistungsbilanzdefizits auf längere Sicht betrachtet einen Korrekturbedarf beim US-Dollar gibt. Auf dem European Banking Congress in Frankfurt verwies Greenspan am Freitag allerdings auch darauf, dass sich derzeit noch keine Probleme bei der Finanzierung des Defizits abzeichnen würden. Vielmehr bestehe weltweit die anhaltende Bereitschaft, US-Wertpapiere zu kaufen, Dollar nachzufragen und so das Defizit zu finanzieren.

Greenspan warnte aber vor der Annahme, dass dies immer so bleiben werde. Vor allem bestehe die Gefahr, dass Investoren auf globaler Ebene zu viele Dollar-Papiere in ihren Portfolios anhäuften und somit einseitigen Risiken ausgesetzt seien. Vor diesem Hintergrund erklärte Greenspan, dass es zu einer allmählich nachlassenden Nachfrage nach US-Dollar kommen müsse.

Greenspan betonte auch, dass eine Reihe von Anpassungen notwendig seien, um eine Verringerung des Leistungsbilanzdefizits zu erzielen. So müssten die privaten Haushalte ihre Ersparnis steigern, zudem sei es erforderlich, dass der Staat sein hohes Budgetdefizit zurückführe bzw dies in einen Überschuss umwandle. Sollte dies in einem nicht ausreichenden Maße erfolgen, würden Marktkräfte - und hier zielte er vor allem auf Änderungen der Wechselkursrelationen ab - wirksam werden, die eine Reduzierung des Leistungsbilanzdefizits erzwingen würden. Greenspan zeigte sich aber optimistisch, dass solche Marktanpassungen keine Krisen auslösen würden.

Volkswirte gehen davon aus, dass das US-Leistungsbilanzdefizit in diesem Jahr auf bis zu 5% vom Bruttoinlandsprodukt steigen könnte. Angesichts dieser Entwicklung hat der Dollar in den vergangenen Wochen deutlich zum Euro abgewertet, im Verlauf der Greenspan-Rede fiel er gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung und erreichte gegenüber dem Yen sogar ein Jahrestief. Beobachter erwarten, dass an diesem Wochenende in Berlin auf Ebene der G-20-Länder auch darüber gesprochen werden dürfte, wie ein abrupter Dollar-Sturz vermieden werden kann.

Bei einer seinem Vortrag anschließenden Diskussionsrunde, an der auch EZB-Präsident Jean-Claude Trichet teilnahm, erklärte Greenspan ferner, dass Devisenmarktinterventionen zur Wechselkursmanipulation in der Regel nur von wenig Erfolg gekrönt seien. Zwar hätten diese einen sichtbaren, allerdings auch nur moderaten Effekt auf die Wechselkurse. Mit sehr großen Interventionen erziele man keine großen Veränderungen an den Märkten, sagte der Fed-Chairman. Die Wirkungen von Interventionen seien zudem nur kurzlebig.
-Von Peter Trautmann, Dow Jones Newswires; + 49 (0) 69 91 30 39 11,
peter.trautmann@dowjones.com
(ENDE) Dow Jones Newswires/19.11.2004/ptr/apo

19.11.2004, 19.11.

bis zum ATH 1,40 ist ja noch Platz

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