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Alt 12-02-2003, 07:16   #73
Stefano
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Unhappy Ärscher droht

hola,

Managerfrage wird zum Machtkampf-Offener Konflikt zwischen Eintracht-Aufsichtsratschef Neppe und Vorstand Sparmann

Sportlich ist derzeit bei Eintracht Frankfurt alles im Lot. Die Hessen stehen als Dritter auf einem Aufstiegsplatz in der zweiten Liga. Eine Platzierung, die vor Saisonbeginn kaum jemand erwartet hatte. Hinter den Kulissen aber ist der schon seit einiger Zeit schwelende Konflikt zwischen Aufsichtsratschef Jürgen Neppe und dem Vorstandsvorsitzendem der Eintracht Frankfurt Fußball AG, Volker Sparmann, nun offen zu Tage getreten. An der schon Monate dauernden Suche nach einem Manager hat sich der Machtkampf zwischen den beiden wichtigsten Personen der Fußball-Aktiengesellschaft entzündet.

Neppe, der sich selbst als Macher bezeichnet und nach eigenem Bekunden "mehr mitarbeiten, weniger kontrollieren" will, hat sich auf Ex-Bundesligaprofi Manfred Burgsmüller als Nachfolger des im Mai vorigen Jahres entlassenen Tony Woodcock festgelegt. Es könne nicht sein, sagt Neppe, "dass der Trainer dauerhaft bei uns Verträge macht". Und so will er so schnell wie möglich Nägel mit Köpfen machen, weil ihm die Suche nach einem Sportdirektor schon viel zu lange dauert. Nach Sparmanns Aussage gibt es noch keinen Termin, wann der neue Mann, den auch er für "sehr nötig" hält, präsentiert werden soll. "Wir suchen in voller Harmonie und in Abstimmung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden", so Sparmann gestern. Mit der Harmonie ist es nun aber erstmal vorbei, da Neppe, der erst im Dezember Sparmann als Aufsichtsratschef abgelöst hatte, von seinem Wunschkandidaten Burgsmüller nicht abrücken will.

"Wir brauchen einen absolut unabhängigen Typen, der sich im Sport auskennt und die Sprache der Spieler spricht", sagt der 50-jährige Unternehmer aus Klein-Krotzenburg und glaubt, diesen Mann in Burgsmüller gefunden zu haben. Mit dem 53-jährigen Ex-Nationalspieler ist sich Neppe schon seit mehr als einer Woche über ein Engagement einig, was er gestern erstmals bestätigte. Burgsmüller, der drei Länderspiele bestritt und als Schlitzohr galt, erzielte während seiner 20-jährigen Profi-Karriere für Rot-Weiß Essen, Borussia Dortmund, den 1. FC Nürnberg und Werder Bremen insgesamt 213 Bundesliga-Treffer, womit er in der "ewigen" Torschützenliste auf Platz vier rangiert. Bis Juni war er als Kicker und Marketing-Mitarbeiter für das American-Football-Team Düsseldorf Rhein Fire aktiv. Nach dem Ende seiner Fußballerlaufbahn gründete der gelernte Industriekaufmann eine Agentur für Sportmarketing und Finanzdienstleistungen. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Unabhängigkeit passe Burgsmüller in den finanziell eng gesteckten Rahmen der Eintracht, ist sich Neppe, der durch seine Freundschaft mit Teamchef Rudi Völler im Gegensatz zu Sparmann über beste Kontakte in der Fußballbranche verfügt, sicher.

In Sparmanns Anforderungsprofil passt Burgsmüller nicht, denn er hat keine Erfahrung als Fußballmanager. Auch Trainer Willi Reimann - dem Sparmann ein Mitspracherecht eingeräumt hat - ist skeptisch. "Ich habe nicht mit Herrn Burgsmüller gesprochen", sagte Sparmann gestern, während sich Reimann zur Personalie Burgsmüller nicht äußern wollte. "In der Managerfrage", stellte Reimann klar, "ist nur Herr Sparmann mein Ansprechpartner." Der Eintracht-Coach, der derzeit auch als Manager fungiert, soll sich nach FR-Informationen für Franz Gerber stark gemacht haben. Mit Gerber, der beim Zweitliga-Vorletzten St. Pauli noch Vertrag bis 2004 hat und dort in der Winterpause den Sessel des Sportdirektors mit dem Trainerstuhl tauschte, hatte Reimann 1981 bei den Calgary Boomers zusammengespielt. Gerber war fünf Jahre lang Sportdirektor bei Hannover 96.

Der Streit um den Manager ist vorläufiger Höhepunkt interner Reibereien zwischen Sparmann und Vereinsverantwortlichen. Sparmann bestätigte dies gestern indirekt. Er höre aus dem Aufsichtsrat, der mittlerweile wieder vom Verein dominiert wird, "eine gewisse Unruhe. Wenn die Leute mit meinem stringenten Führungsstil nicht einverstanden sind, sollen sie es mir sagen". Derzeit sieht es so aus, als ob die Besetzung des Managerpostens darüber entscheidet, wer bei der Eintracht künftig das Sagen hat. q: e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
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