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Alt 09-06-2002, 20:41   #7
Sul
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Ausblick für die Woche 10. - 14. Juni

Rückblick:
Wieder einmal stark zu leiden hatte in den letzten fünf Handelstagen ein in immer stärkerem Ausmaß nach unten ausschlagender Aktienmarkt in Deutschland. Die Kursrückgänge erfolgten im Gleichschritt mit den ständig stark schwächelnden Börsen in den USA, wo es eine Reihe von negativer Unternehmensnachrichten setzte, zumal nach dem Rücktritt des Chefs des Mischkonzerns Tyco erneute Zweifel über dessen zuletzt umstrittenen Bilanzierungsmethoden aufkeimten und Spekulationen hinsichtlich möglicher Ermittlungen durch US-Behörden beim Handelshaus Knight Trading die Börsianer verschreckte. Nach wie vor im Vordergrund steht daher die Skepsis der Anleger hinsichtlich der weiteren Entwicklung bei den Unternehmen und deren Gewinnausweisen. Am Freitag sorgte eine am Vortag nach US-Börsenschluss bekannt gegebene Umsatzwarnung des weltgrößten Chipproduzenten Intel für einen explosionsartigen Ausschlag der US-Futures in Süden, wodurch sich zwischenzeitlich überproportionale Verluste an den europäischen Märkten einstellten. Die gegenwärtig allgemein hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisse von vielen Aktien dürften daher auf immer weniger Akzeptanz unter der Anlegerschaft stoßen. Im übrigen muss nach wie vor die Unsicherheit über den konkreten Zeitpunkt des Einsetzens eines wirtschaftlichen Aufschwungs in Europa als weiterer Belastungsfaktor angesehen werden. Eine jeweilige von Seiten der Unternehmen und der Wirtschaft ausgehende Unsicherheit bzw Vertrauenskrise wird von vielen institutionellen Investoren weiter zum Anlass genommen um auf fallende Kurse zu spekulieren, so dass ständig neue Short-Eindeckungen für immer tiefere Kurse sorgen. Wenig Berücksichtigung fanden dagegen im Wochenverlauf teilweise besser als erwartet ausgefallene deutsche, europäische und amerikanische Konjunkturdaten. Ein in den letzten Tagen mit verstärkter Dynamik in den Süden abgleitender DAX vermochte am Freitag nach einem zwischenzeitlichen Abdriften auf den niedrigsten Stand seit 8 Monaten, gegen Handelsende im zuge einer Verlustreduzierung an den US-Bören einen Großteil der zuvor erlittenen Abschläge wieder wettzumachen.


Die Analysen:
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NasdaqComp:
Der NasdaqComp. verlor letzte woche fast 100 Punkte. Nach einer kurzen Erholung am Dienstag und Mittwoch ging es donnerstag und Freitag weiter nach unten.
Damit kamen wir an das untere Ende des Abwärtstrendes an und weitere starke Kurseeinbrüche sind damit eher unwahrscheinlich, sich stabilisierende oder moderat fallende Kurse sind zu erwarten, sollte der Abwärtstrend nicht gebrochen werden. Damit erwarte ich für die nächste Woche eher stabilisierende Kurse, eine starke Erholung erscheint aber durch starke Widerstände eher unwahrscheinlich, hier müßten am Montag deutlich anziehende Kurse kommen um die letzte Candle, die eine leichte Trendumkehr andeuten könnte sowie das SlowStochastik Kaufsignal zu bestätigen.
Hierbei halte ich für diese Woche Kurse bix maximal 1578 möglich, da die technische Verfassung, die Fibonacci Arcs und die widerstände und Pivot Points liegen auf diese Linie. Aber auch nach unten sind wir begrenzt, die überverkaufte Stochastik und der Trendkanal sollten hier vorerst begrenzen. Damit ist eine Stabilisierung für die nächste Handelswoche sowie den Montag wahrscheinlich.
Fazit:Stabilisierung zwischen 1484 und 1577 zu erwarten. Indikatorenlage jedoch weiterhin negativ.

Chartheft


Nasdaq100:
Der Nasdaq100 sieht deutlich negativer aus als sein Bruder NasdaqComp. Hier sind wir in einem steilen Abwärtstrend und das Abwärtspotential ist vorerst in Richtung 3 Stellig, unter die 1000 zu beziffern. Trotz der wahrscheinlich stark psychologischen Wirkung des Septembertiefs ist das unterschreiten über kurz oder lang sehr wahrscheinlich, was enormes Verkaufspotential entwickeln düfte.
Fazit:Am Montag Stabilisierung zu erwarten, die Woche sollte jedoch weiter nach Süden deuten. 1160 sind maximal zu erwarten, eher noch ein paar Punkte darunter.

Chartheft


Dow Jones Industrial Average:
Der Dow legte am gestrigen Freitag eine bullishe Umkehrcandle hin die Aufwärtspotential bis 9810 Punkte generieren könnte.
Noch ist die Candle jedoch nicht bestätigt und müßte erstmal am Montag deutlich steigende Kurse möglich machen. Das erste Kursziel könnte am Montag etwa die 9686 Punkte sein.
Fazit:Steigende Kurse bis 9686 oder stabilisierung zu erwarten.

Chartheft


Dax:
Im Dax ist das Septembertief noch weit entfernt. Dafür sind wir diese Woche unter den langfristigen Abwärtstrend gefallen.
Trotzdem konnte sich die letzten 3 Tage der Woche Umkehrcandles und Trendabschwächungsindikatoren ausbilden, die jedoch nicht bestätigt werden können.
Damit sehe ich für Montag nur Aufwärtspotential bis 4676, ein leichter Widerstand, der Abwärtstrend sowie ein weiterer aber eher unwichtige Trend liegen hier und sollten etwa dort die Aufwärtsbewegung stoppen. Je nach Marktlage ist hier eine Short Position aufzubauen.
Trendtechnisch könnte ein Hochlaufen im MikroTrend bis 4730 erfolgen, die Chancen hierfür stehen aber ziemlich schlecht.
Insgesamt ist sowohl auf als auch abwärtspotential begrenzt, wobei die Stochastik Indikatoren nach und nach immer weniger an Bedeutung verlieren um kurzfristige überverkauftlagen zu erkennen.
Fazit:Montag steigende Kurse bis maxmimal 4676 Punkte zu erwarten. Für die Woche ist eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlich.

Chartheft

Nemax50:
Der Nemax Index präsentierte sich diese Woche als schwächster aller untersuchten Indizes.
Mit einem Hammer und einem Stochastik Kaufsignal konnte der Nemax sich jedoch am Freitag verabschieden und könnte, wie ich erwarte, leichtes Aufwärtspotential generieren sollte wir am Montag grün schließen. Für diese Woche ist damit eine Seitwärtsbewegung mit einem starkem Wochenbeginn höchst wahrscheinlich.
Fazit:Stabilisierung zwischen 760 und 700 Punkten zu erwarten.

Chartheft

Zusammenfassung und Ausblick:
Der Gesamttenor der Indizes ist weiterhin abwärts. Dafür sprechen die weiter prikäre Lage der Trends und der übergeordneten Indikatoren. Doch aufgrund der deutlichen Abgaben letzte Woche sind die Kursverluste für die nächste Woche vorerst begrenzt zu erwarten. Die Technische überverkaufte Lage sowohl der Oszillatoren, den Sentiment Analysen sowie des ARMS Index läßt deutliche Kursverluste vorerst nicht zu.
Doch aufgrund der steigenden Unsicherheit der Institutionellen Anleger sind steigende Kurse auch unwahrscheinlich, da sowohl Verkäufe als auch der Aufbau von Shortpositionen direkt wieder auf den Kurs drücken sollten.
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