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Alt 31-01-2005, 13:02   #6
cade
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also doch mal rein in die xetraschlussauktion oder doch nicht ? und morgen wieder raus ?

Lanxess startet an der Börse ohne Turbulenzen


DÜSSELDORF (Dow Jones-VWD)--Der Weg der ehemaligen Chemiesparte der Bayer AG in die Eigenständigkeit ist nach 14 Monaten Vorbereitung endgültig abgeschlossen: Mit der Aufnahme der Notierung der Lanxess AG an der Frankfurter Wertpapierböse am Montag ist klar, wie der Kapitalmarkt das neue Unternehmen bewertet, das gemessen am Umsatz das drittgrößte deutsche Chemieunternehmen ist: Mit 15,75 EUR lag der Eröffnungskurs über den rund 13 EUR, die zuvor im so genannten Graumarkt bezahlt wurden. Gegen Mittag lag er dann bei rund 14 EUR. Analysten hatten den Fairen Wert der Aktie im Vorfeld des Börsenganges mit rund 13 bis 18 EUR beziffert.

Auf die ersten Kurse war mit Spannung gewartet worden, weil es anders als bei einem klassischen Börsengang keine Bookbuilding-Spanne gab. Stattdessen waren den Bayer-Aktionären die neuen Aktien am Freitagabend im Verhältnis 10:1 zugeteilt worden. Niemand konnte wissen, wieviele von ihnen sie gleich wieder verkaufen und welchen Wert der Kapitalmarkt dem neuen Unternehmen beimessen werde. Vorstandsvorsitzender Axel Heitmann war mit dem Auftakt zufrieden: Der Kurs entspreche den Einschätzungen, die Analysten und Branchenkenner in den vergangenen Wochen bereits vermittelt hätten.

Im Vordergrund stehe aber ohnehin weniger der Startkurs. Lanxess stehe jetzt vor tief greifenden Veränderungen. "Sie werden auch vor eingefahrenen Traditionen nicht halt machen", sagte Heitmann. Derzeit stünden alle Geschäftsprozesse auf dem Prüfstand. Lanxess sei bereit, auf Marktanteile zu verzichten, wenn dadurch die Ertragslage verbessert werde. Im Vordergrund stehe die Profitabilität, nicht die Marktanteile: "Erwarten Sie von uns keine Wachstumsstory."

Heitmann bekräftigte und präzisierte zudem die Margenziele des Unternehmens. Lanxess strebe unverändert für das Geschäftsjahr 2006 eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 9% bis 10% an. Diese Aussage des Börsenzulassungspropektes gelte unverändert, sagte Heitmann auf Nachfrage von Dow Jones Newswires. In seiner Rede zum Börsenstart hatte Heitmann von "2006/07" gesprochen. Beobachter hatten das daher bereits als eine mögliche Verschiebung des Ziels um ein Jahr interpretiert.

Heitmann präzisierte zudem die Prognose für die EBITDA-Marge für das Jahr 2004. Sie werde "knapp unter 7% liegen", sagte Heitmann. Grund für die erwartete Verschlechterung gegenüber den ersten neun Monaten, als sie bei 7,6% gelegen habe, seien die Dezember schwächere Nachfrage der Bau- und Reifenindustrie sowie der schwache Dollar, sagte Finanzvorstand Matthias Zachert.

Positiv hob Heitmann die in den vergangenen Wochen und Monaten bei zahlreichen Produkten zum Teil deutlichen Preiserhöhungen hervor. Heitmann sagte weiter, der konjunkturelle Aufwärtstrend in der Chemie werde anhalten und voraussichtlich 2006/07 seinen Höhepunkt erreichen. Lanxess starte daher in eine Aufwärtsentwicklung.

Der Eröffnungskurs von Lanxess ist allerdings nicht unbedingt auch langfristig aussagekräftig. Denn Investoren, die zum Beispiel den DAX nachbilden, müssen sich in den ersten Tagen von der Aktie trennen. Damit der DAX nicht verzerrt wird, berechnet die Deutsche Börsen den Index am Montag noch mit Lanxess, also mit 31 Werten. Erst am Abend wird die Aktie aus der Indexberechnung herausgenommen, anschließend gleicht ein Korrekturfaktor die Veränderung aus. Daher könnten bei der Schlussauktion die Aktien noch einmal unter Druck geraten.

Ebenso interessiert registrierten Beobachter am Morgen den Kurs der Bayer-Aktie. Auf den ersten Blick ist der Bayer-Konzern nach der Abspaltung weniger wert als bisher, denn der überwiegende Teil der Chemiesparte und rund ein Drittel der Polymersparte gehören nicht mehr zum Konzern. Die Analysten von J.P. Morgen hatten daher rechnerisch einen theoretischen Kursrückgang um rund 5% veranschlagt. Allerdings schlägt die Trennung von renditeschwächeren Bereichen und die klarere strategische Ausrichung auch positiv zu Buche. Die Bayer-Aktie koste am Mittag 24,08 EUR und damit rund 3,5% weniger als am Freitagabend.
-Von Richard Breum, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 15, duesseldorf.de@dowjones.com
(ENDE) Dow Jones Newswires/31.1.2005/rib/rio
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viele grüsse

cade
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