So recht sieht der Einzelhandel hierzulande seit Jahren keine Sonne mehr. Dagegen spricht nicht, daß das "Shopping" ein regelrechter Volkssport geworden ist. Die Werbung hat ganze Arbeit geleistet. Beim "shoppen" geht es ja auch weniger um Produkte des täglichen Bedarfs, mehr um Lifestyle, eben Dinge, die das Leben schöner machen (sollen).
Der/die eine oder andere Leser/in kennt sicher einen der Läden der Bijou Brigitte modische Acessoires AG, denn immerhin gibt es in Europa ein Netz von etwa 400 eigenen, verpachteten oder Franchise-Filialen. Die meisten davon in Deutschland (über 300) und in Spanien (etwa 60). Allein im Jahr 2001 wurden 77 neue Läden eröffnet.
Bijou Brigitte expandiert aus gutem Grund: der Konzern, der ursprünglich im Jahr 1963 in Hamburg als Import- und Handelsunternehmen für Modeschmuck gegründet wurde, verdient hervorragend. Heute verkauft Bijou Brigitte über das Filialnetz direkt an Endkunden und beschäftigt nahezu 1000 Mitarbeiter.
Angeboten werden neben Schmuck z.B. Tücher, Uhren, Sonnenbrillen, Herrenaccessoires und Porzellanpuppen. Sofern keine Filiale in der Nähe ist, kann man sich eine Auswahl der Produkte auch im Netz auf der hauseigenen Homepage ansehen (
www.bijou-brigitte.com). Dort findet man eine Auswahl der Clips, Armringe, Anhänger, Ketten, Broschen, Halsbänder, Colliers etc. Ein Geheimrezept scheint zu sein, daß alles zu moderat erscheinenden Preisen im Bereich von 5 bis 50 Euro angeboten wird
Die Aktie läuft seit Ende 1996 wie am Schnürchen. Der Kurs hat sich seitdem mehr als vervierfacht. Bei dem weltweiten Börsen-Einbruch nach dem Terroranschlag in New York wurde auch diese Aktie nicht verschont. Der Trendbruch im dritten Quartal 2001 ist oben rechts im Chart deutlich zu sehen.
Ich denke, daß man diese kurzfristige Schwächephase als Sondersituation werten sollte, denn seit dem Tief im September geht es wie zuvor ordentlich in Richtung des langfristigen Aufwärtstrends.
Bijou Brigitte ist momentan charttechnisch von Interesse, weil mit dem jüngsten Anstieg auf 38 Euro gerade ein klassisches Kaufsignal geliefert wurde: Mit 38,10 Euro (per 21.Mai) wurden die bisherigen All-Time-High-Spitzen von Juli 2001 und März 2002 überschritten. Ohnehin bewegt sich Bijou Brigitte seit Beginn des Jahres über dem maßgeblichen Top-Widerstand bei 36 Euro glatt.
Das historisch hohe Niveau, der neuerliche Break und ein nachhaltiger Anstieg sind fundamental gerechtfertigt: in der Bilanzpressekonferenz am 30.April wurde für das vergangene Geschäftsjahr zum fünften Mal in Folge ein Rekordergebnis präsentiert : Umsatz +6,9%, Jahresüberschuss nach Steuern +9,9% auf 11,8 Mll.Euro.
Im ersten Quartal diesen Jahres wurde aufgrund der anhaltenden Konsumschwäche des Einzelhandels und negativen Effekten durch die Euro-Umstellung allerdings ein Umsatzrückgang verzeichnet. Spätestens im zweiten Halbjahr rechnet der Vorstand mit einer Belebung des Geschäfts.
Das DVFA-Ergebnis je Stückaktie erhöhte sich 2001 um 12,5% auf 4,51 Euro. Allein beruhend auf diesen Zahlen, nicht auf den höher ausfallenden geschätzten Gewinnen für 2002 oder gar 2003, errechnet sich ein KGV der Aktie von nur 8,45!
Traditionell beteiligt die Bijou Brigitte seine Aktionäre an der positiven Geschäftsentwicklung mit einer hohen Ausschüttung. Auch für 2001 wird es daher nach der Hauptversammlung am 10.Juli eine Dividende von 2,20 Euro geben. Das ergibt auf dem aktuellen Kurs-Niveau eine Brutto-Dividendenrendite von gut 8%!
Fazit: Nicht nur charttechnisch ist Bijou Brigitte ein Kauf, die Aktie ist auch fundamental immer noch ein günstigst bewerteter Geheimtipp des deutschen Kurszettels. Zudem sichert die sehr hohe Dividendenrendite den Kurs nach unten ab.
Bijou Brigitte modische Acessoires AG
WKN: 522950, Ticker: BIJ
Homepage:
www.bijou-brigitte.com
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