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Alt 19-09-2004, 23:39   #2
Starlight
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Aktien - Der Einstieg in die Börse

Nicht alles auf ein Papier setzen!

Der alte J. P. Morgan, G der des amerikanischen Brokerhauses J. P. Mor soll einmal gefragt wor den sein, wie er zu seinem immensen Vermögen kam. Der ehrwürdige Banker antwortete: „Ich habe immer zu früh verkauft.“ Niemand weiß, ob die Anekdote um den erfolgreichen Wertpapier-Experten stimm daran aber,
dass Aktien ihre an Wertpapierbörsen notierten Kurse erheblich schwanken können. Nicht erst seit drei Jahren, sondern bereits im letzten und vorletzten Jahrhundert. Das Wesen der Aktie beschreibt ein anderer Börsianer- Witz: „Mit Aktien kann man maximal nur 100 Prozent verlieren, aber 500 Prozent gewinnen.“ Beides ist richtig. Und trotzdem sind Aktien kein Glücksspiel. Mit einer Aktie erwirbt der Käufer einen Anteil an einer Aktiengesellschaft (AG), also an einem Unternehmen wie Deutsche Telekom, DaimlerChrysler oder Coca-Cola. Natürlich verbrieft eine einzelne Aktie keinen großen Anteil an solch einer Firma. Sind beispielsweise eine Million Aktien einer Firma im Umlauf, so beträgt der Anteil pro Stück ein Millionstel. Aktien sind Eigenkapital, die Aktionäre sind also die Eigenkapitalgeber und somit die Eigentümer von Aktiengesellschaften. In Amerika und Europa sind fast alle großen Firmen Aktiengesellschaften. Selbst ein Anleger, der nur eine Aktie von BMW, Microsoft oder Fielmann besitzt, zählt zu den Eigentümern der Firma. Als Aktionär genießt er Rechte, die im Aktiengesetz genau dargelegt sind. Beispielsweise im Normalfall das Stimmrecht. In §12 des deutschen Aktiengesetzes heißt es hierzu: „Jede Aktie gewährt das Stimmrecht. Vorzugsaktien können nach den Vorschriften dieses Gesetzes als Aktien ohne Stimmrecht ausgegeben werden.“ Wer eine voll stimmberechtigte Stammaktie besitzt, darf die jährlich stattfi ndende Hauptversammlung einer AG besuchen und dort abstimmen. Vor allem verbrieft die Aktie einen Anteil am jährlichen Gewinn der AG und, falls dieser ausgeschüttet wird, die so genannte Dividende. Die Deutsche Bank AG zahlte zum Beispiel zuletzt 1,30 Euro je Aktie.


Aktiengesellschaften können Pleite gehen, sodass dem Aktionär im Extremfall der Totalverlust seines Einsatzes droht. Immerhin: Er haftet nur mit seiner Aktie, Gläubiger können – anders als bei so genannten Personengesellschaften – an ihn keine Nachforderungen mehr stellen. Solche Pleiten kommen durchaus immer wieder vor, wie mehrere Fälle am Neuen Markt oder die Konkurse von Swiss Air und Fokker zeigen. Auf Grund dieses Risikos sollte kein Anleger all sein Geld in Aktien nur eines Unternehmens stecken. Denn Überraschungen, positive wie negative, kommen immer wieder vor. Rutscht eine AG wie die Deutsche Telekom von der Gewinn- in die Verlustzone, dann führt dies meist zu deutlichen Kursverlusten der betreffenden Aktie. Auf der anderen Seite birgt gerade die Aktie ungeheure Chancen.


Setzt sich eine Unternehmensidee durch, winkt mitunter eine Vervielfachung des Gewinns in wenigen Jahren nebst einer Vervielfachung des Aktienkurses. Bestes Beispiel dafür ist die Microsoft-Aktie; Großaktionär und Microsoft-Gründer Bill Gates gilt als reichster Mann der Welt. Auch in Deutschland gibt es mit der Walldorfer Softwarefirma SAP solch eine Erfolgsstory. Fondsmanager Peter Lynch, der mit Fondsmanager Peter Lynch, der mit dem Fidelity Magellan Fund einen der erfolgreichsten Investmentfonds dieser Welt betreute, war ständig „auf der Pirsch nach dem Tenbagger“. Also nach Aktien, die das Zeug dazu haben, sich langfristig im Kurs zu verzehnfachen. Und nicht nur Microsoft und SAP, sondern auch BMW und Schering zeigen, dass es solche Fälle tatsächlich gibt. Bei der Auswahl von Einzelwerten gilt es allerdings, genau hinzuschauen und die Gewinn-Entwicklung der AG zu betrachten. US-Investor Warren Buffet rät, nur erstklassige Unternehmen zu kaufen, deren Geschäftsmodell man versteht. Und Aktien preisgünstig zu erwerben. Buffet wörtlich: „Wenn der Preis nicht stimmt, muss man warten.“





INFO!

STAMM- UND VORZUGSAKTIEN
Bei der üblichen Gattung der Stammaktien gewährt eine Aktie eine Stimme in der Hauptversammlung. Vorzugsaktien haben kein Stimmrecht, dafür erhalten Vorzugsaktionäre aber meistens eine höhere Dividende. So zahlte Volks wagen zuletzt 1,30 Euro je Stammaktie und 1,36 Euro je Vorzugsaktie.

DIVIDENDE UND DIVIDENDEN-RENDITE
In Deutschland schütten Aktiengesellschaften einmal im Jahr, am Tag nach der Hauptversammlung, eine Dividende aus. In den USA sind allerdings vierteljährliche Ausschüttungen üblich, so genannte Quartalsdividenden. Die Dividenden-Rendite errechnet sich aus der pro Jahr gezahlten Dividende dividiert durch den aktuellen Aktienkurs. Bei Bayer sind das beispielsweise 0,90 Euro geteilt durch 18,29 Euro. Mal 100 ergibt eine Dividenden-Rendite von 4,9 Prozent im Jahr. Anleger sollten allerdings nur Aktien auf Grund hoher Dividenden -Renditen kaufen, wenn auch für die kommenden Jahre hohe Ausschüttungen zu erwarten sind.

KURS-GEWINNVERHÄLTNIS
Zu den wichtigsten Kriterien für die Auswahl interessanter Aktien zählt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), auch Price-Earnings-Ratio (PER) genannt. Da die Börse in die Zukunft schaut, rechnen die meisten Analysten mit dem für das kommende Jahr erwarteten Gewinn je Aktie. Aktien mit einem niedrigen Kurs- Gewinn-Verhältnis und stabiler Gewinn- Entwicklung gelten als preisgünstig. Das KGV errechnet sich aus dem aktuellen Kurs geteilt durch den Gewinn des Bezugsjahres (jeweils je Aktie). Beispielsweise würde sich für Volkswagen bei einem Kurs von 40,00 Euro und einem erwarteten Gewinn je Aktie von 5,00 Euro im Jahr 2004 ein KGV für 2004 von genau 8,0 ergeben. Wichtig: Bei hohem Kurs-Gewinn-Verhältnis muss der Unternehmens gewinn stark wachsen, um den Erwartungen gerecht zu werden.



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