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Alt 05-06-2006, 07:40   #38
Starlight
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Iran droht im Atomstreit mit Energiekrise: Warnung treibt Öl-Preis sofort in die Höhe
Iran: Energieversorgung bei US-Angriff "gefährdet"
Rice: Drohungen nicht zu viel Bedeutung beimessen



Nach der erstmaligen Andeutung des Iran, im Atomstreit mit dem Westen möglicherweise Öl doch als Waffe einzusetzen, ist der Ölpreis gestiegen. Leichtes US-Öl verteuerte sich im frühen Handel am Montag um rund einen Dollar auf 73,35 Dollar (57,24 Euro) je Barrel. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Khamenei, hatte die USA zuvor gewarnt, ein falscher Schritt im Atomstreit gefährde die Ölexporte aus der Region.

Die iranische Regierung hatte bisher ausgeschlossen, die Ölvorräte des Landes als Druckmittel einzusetzen. "Sie (die USA) werden niemals in der Lage sein, die Energieversorgung aus dieser Region zu gewährleisten", sagte Khamenei nun. Er warnte: "Wenn Sie in Bezug auf den Iran einen falschen Schritt tun, wird definitiv der Energiefluss in dieser Region ernsthaft gefährdet." "Wir sind unseren nationalen Interessen verpflichtet, und wer auch immer sie bedroht, wird die Heftigkeit der Wut dieser Nation erleben", erklärte Khamenei in einer Rede zum Jahrestag des Tods von Ayatollah Ruhollah Khomeini, dem Gründer der Islamischen Republik.

"Tod Amerika!"
Khamenei, der oberste islamische Rechtsgelehrte, als Nachfolger des Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Khomeini auch im Staat höchste Autorität, sprach am Sonntag zu mehreren tausend Menschen, die sich südlich der Hauptstadt Teheran zu Ehren des vor 17 Jahren verstorbenen Khomeini versammelt hatten. Er warf den USA Versagen etwa im Irak, Afghanistan und den Palästinenser-Gebieten vor. Gleichzeitig wies Khamenei die Kritik des Westens am iranischen Atomprogramm zurück. "Es gibt keinen internationalen Konsens gegen das Nuklearprogramm des Iran, außer von einigen monopolistischen Ländern, und dieser Konsens hat keinen Wert." Die Menge reagierte mit Rufen wie "Tod Amerika!".

Der Ayatollah äußerte sich wenige Tage, bevor die Europäische Union dem Iran ein neues Angebot der fünf Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats und Deutschlands übermitteln sollte, damit er seine umstrittenen Nukleararbeiten einstelle. Die USA und andere Staaten werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Sie verlangen insbesondere, dass die Regierung ihr Programm zur Anreicherung von Uran aufgibt. Der Iran hat die Vorwürfe zurückgewiesen und will an dem Programm festhalten.

Rice: Drohungen nicht zu viel Bedeutung beimessen
Nach den Worten von US-Außenministerin Condoleezza Rice sollte den jüngsten Drohungen aus Teheran allerdings nicht zu viel Bedeutung beigemessen werden. Der Iran sei sehr abhängig von seinen Einkünften aus Erdölverkäufen, sagte Rice am Sonntag in einer Talk-Show des US-Fernsehsenders Fox News. Rund 80 Prozent des iranischen Haushaltes stammten vom Erdöl und damit entstünde für das Land ein sehr ernsthaftes Problem, wenn es die Öllieferungen stoppen würde.

Nach den Worten von Rice sehen die USA in den bisherigen Äußerungen aus Teheran auch keine generelle Ablehnung des Angebots. Die Vorschläge müssten erst übergeben werden und danach müsse man der iranischen Führung etwas Zeit geben, die Situation zu überdenken. Die Antwort müsse dann in Wochen und nicht in Monaten erfolgen, sagte Rice. Die internationale Gemeinschaft sei nicht bereit zu warten, während der Iran weitere Fortschritte bei seinem Atomprogramm mache. "Das ist kein Angebot für den Iran zu einem großen Tauschhandel", sagte Rice.

Iran sagt Prüfung des neuen Vorschlages zu
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte am Samstag im Streit um das umstrittene Programm Teherans zur Urananreicherung eine genaue Prüfung der jüngsten Vorschläge der internationalen Gemeinschaft zugesagt. Er bekräftige jedoch erneut das "unbestreitbare Recht" seines Landes auf die Urananreicherung. In einem Telefonat mit UN-Generalsekretär Kofi Annan bekräftigte Ahmadinejad, dass der Iran sein Atomprogramm einschließlich der Anreicherung von Uran nicht aufgeben werde.

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