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Alt 12-12-2007, 23:17   #5
Auf Wunsch gelöscht
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Im Kampf um die demokratische Kandidatur zum US-Präsidenten haben sich die beiden aussichtsreichsten Bewerber prominente Hilfe geholt. Oprah Winfrey kämpft für Barack Obama, Hillary Clinton hat sich einen Milliardär "geangelt".

Im Kampf um Wählerstimmen haben sich die beiden aussichtsreichsten Anwärter auf die demokratische Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten Prominente an Bord geholt. Hillary Clinton lässt sich von einem finanziellen Schwergewicht unterstützen: US-Milliardär Warren Buffet verkündete, der New Yorker Senatorin im Vorwahlkampf zur Seite zu stehen.

Seine erste Hilfeleistung absolvierte Buffet bereits: In San Francisco half der Chef der Investmentfirma Berkshire Hathaway Hillary Clinton bei der Einwerbung von einer Million Dollar an Spendengeldern.Vor 1500 Anhängern der Demokratischen Partei überließ Clinton ihrem Helfer weitgehend das Feld und beschränkte sich darauf, Fragen vor allem zu wirtschaftlichen Themen wie der akuten Dollar-Schwäche zu stellen. Der als "Orakel von Ohama" gepriesene Wirtschaftsguru machte das große Außenhandelsdefizit für die weiche US-Währung verantwortlich.

Buffet witzelte über Ehebrecher

Buffet präsentierte sich als Mischung aus Wirtschaftsexperte und Kumpel. So gab er einen leicht schlüpfrigen Witz über Ehebrecher zum Besten. Clinton, deren nicht immer perfekte Ehe mit Ex-Präsident Bill Clinton oft für Schlagzeilen gesorgt hatte, lachte tapfer mit dem Publikum.

Warren Buffet verfügt zwar über viel Wissen und Erfahrung im wirtschaftlichen Sektor, an Charisma ist er der bekannten Wahlhelferin von Clintons Hauptkonkurrent Barack Obama jedoch weit unterlegen: Der farbige "Hopeful" Obama hat sich die Hilfe der US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey gesichert. Gemeinsam begaben sich die beiden auf Wahlkampftour durch die USA. Zehntausende Besucher strömten in Messehallen und Stadien, um die beiden afroamerikanischen Publikumslieblinge live zu erleben.
Medienphänomen Winfrey

Oprah Winfrey ist in den USA ein Medienphänomen. Bis zu zehn Millionen Menschen, meist Frauen, sehen ihre tägliche Talkshow über Klatsch, Tratsch und Alltagssorgen. Mit Büchern und Magazinen hat sie ein Ratgeber-Imperium aufgebaut. Was Winfrey anfasst, wird zu Gold. Als sie kürzlich in ihrer Show Leo Tolstois bejahrten Romanklassiker "Anna Karenina" empfahl, schoss das Buch in den US-Bestsellerlisten ganz nach oben. Nun verkauft sie ihrer weiblichen Zielgruppe einen Politiker. Immerhin 31 Prozent der Befragten gaben in einer CBS-Umfrage an, dass sie einen Sieg Obamas durch Winfreys Einsatz für wahrscheinlicher halten.

Die Umfrageergebnisse geben Obama recht: Hillary Clinton verfügt nicht mehr über die übermächtige Favoritenrolle. In der aktuellen "Newsweek"-Umfrage liegt Obama im wahlkampfentscheidenden Bundesstaat Iowa bereits mit 35 zu 29 Prozent vor Clinton. Der Ausgang des Wettstreits dürfte davon abhängen, ob bei den Wählern im Jänner der Wunsch nach einer klaren Umkehr oder aber das Vertrauen auf bewährte Kompetenz überwiegt. Clinton jedenfalls verschärft ihren Ton gegenüber Obama derzeit deutlich. "Man kann diesen Job nicht aus dem Buch lernen" sagte sie in Iowa. Obama sei manchmal geradezu "naiv". Dessen Manager David Pluoffe urteilt über die Verbalattacken: "Das Clinton-Team ist in Panik wegen der neuen Umfragezahlen."

Warren Buffet hat der breiten Popularität Winfreys also nichts entgegenzusetzen, kann aber (wählende) Oberschicht der USA für sich gewinnen. Was die Breitenwirkung angeht, hat Hillary Clinton zu einem klassischen Rezept gegriffen: Die als knallharte Politdenkerin geltende Hillary tritt immer mehr gemeinsam mit ihrem Mann, Bill Clinton. Der Ex-Präsident ist acht Jahre nach seiner Abwahl beim Volk immer noch höchst beliebt. Auch Hillarys Mutter und Tochter versuchen nun, ihre Sympathiewerte durch gemeinsame Wahlkampfauftritte zu erhöhen.
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"Mittagessen? Nur Flaschen essen zu Mittag!"
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