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Alt 08-09-2011, 22:27   #10
Benjamin
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Bin etwas erstaunt über eine Meldung in der "Tagesschau", wonach die Piratenpartei in einer Umfrage in Berlin bei 6,5% liegt. In meinem ersten Posting oben hatte ich einen Link zu denen gepostet.
Zitat der Meldung:
"ARD-Berlin-Trend zur Abgeordnetenhauswahl:
Piraten könnten den ersten Landtag erobern

Eineinhalb Wochen vor der Wahl in Berlin hat die Piratenpartei gute Chancen, in das Berliner Abgeordnetenhaus einzuziehen. In der aktuellen ARD-Vorwahlumfrage von Infratest dimap im Auftrag der Tagesthemen gaben 6,5 Prozent der Befragten an, die Partei wählen zu wollen. Damit würde den Piraten erstmals der Sprung in ein Landesparlament gelingen.
Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/vorw...berlin100.html

EU-kritisch sind die nicht wegen der unglaublichen Euro-Unsummen aus unseren Steuermitteln zugunsten vordergründig von (ehemaligen?) Verschwendungs-Staaten , faktisch aber zugunsten von Banken, Fonds und Versicherungen (siehe dieses interessante Video der Heute-Nachrichtenredaktion: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/1434332) . EU-kritisch sind die Piraten wegen der Intransparenz der Macht und der Entscheidungswege innerhalb der EU-Strukturen, wegen deren mangelnder demokratischer Legitimation.

Zitat aus dem Parteiprogramm: ..."den demokratischen Prozess einer freiheitlichen Gesellschaft gefährdet. Dieser basiert nämlich auf einer möglichst breiten Beteiligung der Bürger an der Gestaltung und Kontrolle der gesellschaftlichen Vorgänge und ist somit unvereinbar mit dem Informationsvorsprung, den Wenige auf Kosten der Allgemeinheit zu sichern versuchen." Die wollen eine volle "Transparenz aller staatlichen Prozesse" erreichen - was eine EU-Organisationsstruktur faktisch unmöglich macht.
So einen hohen Transparenz-Anspruch wie bei den Piraten bekommt man in einem Partei-Ortsverein noch hin, nicht auf einem so hoch-aggregierten Level wie einem großen Nationalstaat oder gar der EU, völlig unmöglich. Folglich kann von den Piraten eine EU nicht unterstützt werden, weil deren Strukturen prinzipiell nicht allen Bürgern transparent gemacht werden (können) - dafür ist das Gebilde schlicht zu groß und die Probleme zu komplex.

Die EU ist zu groß, zu komplex und zu weit weg von den Bürgern, als das sie demokratisch - für den einzelnen Bürger transparent - gemanaged werden könnte.

Und so eine Partei bekommt in Berlin um die 6,5%. Erstaunlich!
Und der Umfrage-Trend laut dieser Meldung geht bei den Piraten recht deutlich nach oben.

Man wir wohl abwarten müssen, ob das nicht ein sehr Großstadt-spezifisches Phänomen ist, speziell dort, wo viele junge Erwachsene leben. Denn im übrigen Deutschland haben die Leute wohl andere Prioritäten als die "Informationelle Selbstbestimmung"?!

Aber in Bundesländern (Berlin) bzw. Staaten (Spanien) mit hoher Arbeitslosigkeit unter jungen Erwachsenen mit relativ guter Berufsausbildung dürfte so eine Partei wohl gut abschneiden.
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Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (08-09-2011 um 22:52 Uhr)
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