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Alt 21-03-2003, 07:01   #114
Stefano
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Thumbs up Einig und voll motiviert

hola,

Bei Eintracht Frankfurt wissen alle, dass ein Sieg heute gegen Trier die Aufstiegschancen deutlich erhöhen würde

FRANKFURT A. M. Wenn Willi Reimann einen Wunsch frei hätte, dann wünschte er sich für diesen Spieltag in der Zweiten Fußball-Bundesliga zwei Dinge: einen Sieg der eigenen Mannschaft Eintracht Frankfurt am Freitag (19 Uhr) im Heimspiel gegen Eintracht Trier und einen Sieg des 1. FC Köln am kommenden Montag gegen den FSV Mainz 05. Dann wären die beiden ärgsten Verfolger acht Spieltage vor Ultimo deutlich auf Distanz gehalten, und zwar mit sieben (Mainz) respektive acht (Trier) Punkten, und dann müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn die drei Bundesligaaufsteiger nicht Köln, Freiburg und Frankfurt hießen.

Leider aber ist es Fußball und kein Wunschkonzert, und deshalb nutzen alle Konjunktive relativ wenig. Und außerdem würde das der Trainer der Hessen nie und nimmer öffentlich sagen. Man könnte womöglich Überheblichkeit herauslesen. Also bleibt die Partie gegen Trier ein enorm wichtiges Spiel, ein Spiel, das im günstigsten Falle eine Vorentscheidung im Gerangel um den Aufstieg bringen könnte. Man hat dessen ungeachtet leicht erhöhten Puls. Bei Reimann aber hört sich das so an: "Wir alle sind gespannt, wie wir die Situation meistern." Ball flach halten ist die Devise. Und doch macht der Coach keinen Hehl daraus, dass "wir uns in unserer Rolle ganz wohl fühlen." Die Rolle ist: Tabellendritter, vier Punkte Vorsprung, alle Möglichkeiten offen. "Die Mannschaft ist sich einig und voll motiviert", sagt Reimann, keinesfalls verkrampft und sich sicher, dass mindestens die Serie hält: In diesem Jahr ist Eintracht Frankfurt noch ungeschlagen. Für dieses besondere Spiel rechnet der Club mit einem ähnlichen Zuschauerbesuch wie gegen Aachen, als 18 000 Zuschauern kamen, 10 200 Karten seien bereits verkauft.

Dessen ungeachtet sieht Reimann keinen besonderen Druck auf der Mannschaft lasten, die, vielleicht das erste Mal in dieser Runde, tatsächlich etwas zu verlieren hat: nämlich ihre gute Ausgangsposition. Verkrampfung, Nervosität, Unsicherheit - "diese Symptome kann ich bei uns nicht erkennen", sagt Reimann, und auch Kapitän Jens Keller, dessen Vertrag nur für die Zweite Liga gilt, fürchtet keineswegs diese Art von Stress: "Das ist doch positiver Druck, was Besseres kann uns doch gar nicht passieren."

Er selbst war dieser Tage ein wenig überrascht über das eher bescheidene neue Vertragsangebot für die Erste Liga ("damit kann ich mich nicht identifizieren"), er hat aber auch deutlich gemacht, dass er in Frankfurt bleiben möchte. Volker Sparmann, Vorstandsvorsitzender der Fußball-AG, hat bekräftigt, dass er Keller nicht so ohne weiteres ziehen lassen will. Keller selbst glaubt, noch "zwei, drei Jahre auf diesem Niveau spielen" zu wollen, danach könnte er sich vorstellen, in die Vereinsarbeit bei der Eintracht eingebunden zu werden.

Derweil hat sich die personelle Situation in Frankfurt ein wenig entspannt, vor allem im Sturm: Markus Beierle hat seinen Muskelfaserriss so weit auskuriert, dass er spielen kann, zudem wird der lange verletzte U21-Nationalstürmer Jermaine Jones erstmals seit seinem Mittelfußbruch aus dem Dezember wieder in den Kader rücken. "Ich habe keine Schmerzen", sagte Jones am Donnerstag, "und keine Angst". Dennoch wird der ungestüme Stürmer sicherlich nicht von Anfang an spielen, dazu war die Pause doch zu lang, "aber als Joker könnte ich ihn mir schon vorstellen", findet Reimann, der aller Voraussicht nach gegen die immens auswärtsstarken Trierer den ehemaligen Bremer Andree Wiedener mit der Aufgabe betrauen wird, den gesperrten Alexander Schur im defensiven Mittelfeld zu vertreten. Dessen ungeachtet, so Reimann, "bedarf es besonderer Anstrengungen", diese Partie zu gewinnen. Aber leicht tut sich Eintracht Frankfurt mit ihren Gegnern bekanntlich ja nie.

Besondere Sicherheitsvorkehrungen wegen des Krieges im Irak seien, wie es heißt, nicht geplant. "Sport und Alltag müssen ganz normal weitergehen", sagt Reimann. Sofern das überhaupt möglich ist in diesen Tagen.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Frankfurt: Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller, Bürger - Streit, Montero, Wiedener, Skela, Diakité - Beierle.

Trier: A. Keller - Drageljic, Lösch, Benschneider, Marell - M.Keller, Thömmes, Pekovic, Dragusha - Winkler, Labak.
q: e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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