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Alt 01-12-2006, 20:32   #13
Franki.49
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ThyssenKrupp rüstet sich nach Rekordgewinn für Expansion

ESSEN (dpa-AFX) - Der Industriekonzern ThyssenKrupp rüstet sich nach einem Rekordgewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr für eine weitere Expansion. 'In der Vergangenheit hat die Konsolidierung im Vordergrund gestanden. Inzwischen haben wir einen Gang hochgeschaltet und befinden uns auf einem klaren profitablen Wachstumspfad', sagte Vorstandschef Ekkehard Schulz am Freitag in Essen. Bis zum Ende der Dekade soll der Umsatz auf 55 bis 60 Milliarden Euro wachsen. Im Geschäftsjahr 2005/2006 (bis Ende September) setzte der führende Stahlproduzent Deutschlands mit 47,13 Milliarden Euro knapp 10 Prozent mehr um.

'ThyssenKrupp verfolgt in den nächsten Jahren eine Vorwärtsstrategie mit nachhaltig hohen Ergebnissen', sagte Schulz. Um das Umsatzziel zu erreichen, seien Investitionen von 20 Milliarden Euro erforderlich. Je die Hälfte sollen in das bestehende Geschäft und in Wachstumsmaßnahmen fließen. So plant der Konzern hohe Investitionen in Deutschland und den Bau eines neuen Stahlwerks in Nordamerika. Dieses werde parallel zum Kauf von Dofasco geplant, sagte Ulrich Middelmann, im Vorstand für Übernahmen und Fusionen zuständig.

Um sich das nötige Kapital für mögliche Akquisitionen zu beschaffen, will die Gesellschaft die Grundlage für eine Kapitalerhöhung schaffen. Die Aktionäre sollten auf der Hauptversammlung im Januar über die Schaffung von genehmigten Kapital entscheiden, sagte Schulz. Dies soll eine Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 38 Prozent erlauben. 'Angesichts des Wachstumskurses, den ThyssenKrupp erfolgreich verfolgt, soll dieser Beschluss mögliche strategische Maßnahmen begleiten', sagte Schulz. Er bekräftigte sein Interesse an der kanadischen Dofasco, die Arcelor Mittal an ThyssenKrupp verkaufen. Die Übernahme ist allerdings durch ein Veto der Eigentümer-Stiftung von Dofasco blockiert.

MITTEL FÜR INVESTITIONEN

Die nötigen Mittel für Investitionen und Zukäufe will ThyssenKrupp aus dem laufenden Geschäft, bestehenden Kreditlinien und Barbeständen stemmen. Alleine aus dem frei Kapitalfluss stammten jährlich 3,5 Milliarden Euro, sagte Middelmann. Hinzu könnten die Mittel aus der Kapitelerhöhung kommen, die sich nach derzeitigem Stand auf bis zu 6,5 Milliarden Euro summieren könnten.

Die weltweite Stahlindustrie befindet sich in einer tiefen Konsolidierungsphase. So schlossen sich Mittal und Arcelor zum mit Abstand größten Stahlkocher zusammen. Vor der Übernahme steht auch die britisch-niederländische Corus-Konzern , um den gleich zwei Bieter buhlen. ThyssenKrupp sieht sich selbst nicht als Übernahmeziel. Eine feindliche Übernahme ist gegen den größten Aktionär - die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung - praktisch unmöglich. Die Stiftung habe nun signalisiert, dass sie ihren Anteil auf über 25 Prozent erhöhen könnte, sagte Schulz. Derzeit kontrolliert die Stiftung knapp 24 Prozent.

ThyssenKrupp sieht sich durch den Rekordgewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr in seiner Strategie bestärkt. Der Vorsteuergewinn aus fortgeführtem Geschäft wuchs im Jahresvergleich von 1,68 auf 2,62 Milliarden Euro und der Überschuss von 1,08 auf 1,7 Milliarden Euro. Mit der Bilanz erfüllte Deutschlands führender Stahlkonzern die eigenen Erwartungen und die der von dpa-AFX befragten Analysten. Nach anfänglichen Verlusten notierte die Aktie von ThyssenKrupp zuletzt 0,3 Prozent leichter.

ThyssenKrupp profitierte im vergangenen Jahr von der hohen Nachfrage nach Stahl, die schon das Ergebnis im Vorjahr positiv beeinflusst hatte. Die Aktionäre des Konzerns sollen in Form einer höheren Dividende an der Gewinnsteigerung beteiligt werden. Pro Aktie soll 1 Euro ausgeschüttet werden, im Vorjahr waren es noch 0,70 Euro pro Anteil./mur/she

Quelle: dpa-AFX - 01.12.2006
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