Thema: Immobilien
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Alt 27-03-2012, 21:51   #3
Tester32
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Den 3Ls kann ich nicht ganz zustimmen. Die Lage kann sich auch schnell ändern. Vor 10 Jahren hatten wir bei uns in der Gegend ganz andere Preise. Nach dem Schließen eines Flughafens hat sich das aber doch geändert. Dazu kommen ständige Auf- und Abwertungen der Lagen. Kommt z.B. ein Gymnasium in einem Städtchen im münchner S-Bahn-Bereich dazu, macht es gleich +500 €/qm beim Bodenpreis, eine Umgehungsstrasse, eine Autobahn, etc., - alles hat eine Wirkung auf die Lage, die sogar klar kalkulierbar ist.

Die Lagen bleiben also nicht konstant, sondern sind auch ständig im Wandel. Manchmal viel schneller, als einem lieb ist. Die von dem Tsunami zerstörten Orte in Japan liegen heute weiter komplett in Trümmern. Vor 13 Monaten waren es noch begehrte Lagen mit Seeblick.

Ein anderes Beispiel: die Lage kann auch täuschen. Meine Mutter wohnt in einem 8-stöckigen Haus, welches von den meisten Menschen beim ersten Anblick der Geschosszahl Gedanken an Wohnsilos und soziale Brennpunkte weckt. Dabei ist es bautechnisch höherwertig, als die in den letzten 10 Jahren in unserer Stadt entstandenen Gebäuden, und wird überwiegend von Eigentümern bewohnt, die damals zu gehobenen Berufsständen zählten: Ärzte, Rechtsanwälte, Dolmetscher etc.

Und früher wohnte ich in auch in einer sehr angenehm ruhigen Villengegend. Und in einem sehr begehrten und elitären Stadtviertel ohne ein grünes Bäumchen mit Kaufpreisen von 8-13 tausend Euro/qm. Die Einkaufsmöglichkeiten in beiden Stadteilen waren unter aller Sau.

Ich will damit sagen, dass für den Preis die 3Ls vielleicht auch ausschlaggebend sind, aber man darf eine begehrte und teure Lage keinesfalls mit einer hohen Lebensqualität verwechseln. Eine gute Lebensqualität findet man häufig ganz woanders und zu wesentlich günstigeren Preisen.
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