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Alt 31-05-2018, 09:28   #2
Benjamin
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04.09.2017
Prof. Hans Werner Sinn - Target2 - Die Aussenhandelsüberschüsse Deutschlands werden niemals bezahlt



https://www.youtube.com/watch?v=twGw8sDiWDw

Komplettes Interview: https://www.youtube.com/watch?v=cpvKb...
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16.04.2018
Anleihen-Käufe für Billionen Euro
Star-Ökonom Sinn attackiert Draghi: Er schönt seine Bilanz zu Lasten Deutschlands

Umstrittene Anleihenkäufe: Allein bis Ende 2017 erwarb die EZB Zinspapiere für 2300 Milliarden Euro. Das führt zu einer dramatisch aufgeblähten Bilanz. Star-Ökonom Hans-Werner Sinn geht mit der Europäischen Zentralbank hart ins Gericht.

https://www.focus.de/finanzen/banken...d_8763699.html
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12.12.2017
Euro-Südländer massiv verschuldet
Star-Ökonom Sinn warnt vor Schuldenstaaten: „Deutschland bereits heute erpressbar“

Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise drucken Krisenstaaten massenweise Kreditgeld. Die EZB schaut zu. Deutschland ist erpressbar geworden. Gibt es keinen Ausweg, wie die überbordenden Target-Salden zurückgeführt werden können? Star-Ökonom Hans-Werner Sinn ist skeptisch.

Zitat:
Die Euro-Südstaaten leben auf Pump - Rückzahlung ungewiss
Was heißt das?

Mittels der ungebremsten Kreditgeldschaffung der Euro-Peripheriestaaten wuchsen die Target-Salden an. Und da die Bundesbank zur Kreditierung der Überweisungen aus dem Ausland gezwungen war, sitzt sie nun auf einem Berg an Forderungen. Sinn kritisiert, dass es sich bei Target um die „goldene Kreditkarte“ handle. „Die Target-Salden sind extrem gefährlich“, bekräftigte der ehemalige Ifo-Chef jüngst im Oktober.

Implodiert die Euro-Zone - sind alle deutschen Forderungen verloren

Die Bundesbank würde über den Target-Mechanismus eine Umschuldung für die Krisenländer vornehmen. „Die Forderungen werden wir nie einlösen können“, kommt Sinn zu einem fatalen Schluss. Sollte die Währungsunion auseinanderbrechen, sind die Forderungen uneinbringlich. Eine Nachschusspflicht der Staaten gegenüber ihren Notenbanken gibt es nicht. Geht der Euro vor die Hunde, ist es für die Krisenländer ohnehin attraktiver, die Notenbanken bankrottgehen zu lassen.

Selbst wenn der Euro nicht zerbricht, stehen die Forderungen im Feuer.

Schließlich können nationale Geschäftsbanken pleitegehen. Damit würden eingereichte Sicherheiten platzen, und die jeweilige Notenbank könnte ihre Verpflichtung gegenüber dem Euro-System gar nicht erfüllen.

Was passiert bei einem Euro-Austritt eines Schulden-Staates?

Schwierig wird es auch, wenn einzelne Staaten aus dem Euro austreten und ihre Verbindlichkeiten mittels Abwertung der neuen Währung mindern. So bliebe Deutschland gemeinsam mit den verbliebenen Ländern auf dem Verlust sitzen. „Das alles sind äußerst beunruhigende Fakten, und weil das so ist, ist Deutschland bereits heute erpressbar“, schrieb Hans-Werner Sinn schon in seinem Buch „Der schwarze Juni“. Wenn Deutschland erpressbar geworden ist, verwundert es auch nicht, dass es krampfhaft am Euro festhält. So wie EZB-Präsident Mario Draghi, der die Unumkehrbarkeit des Euro gebetsmühlenartig betont und Anfang des Jahres bekannte, dass Länder, die aus dem Euro austreten würden, ihre Target-Verbindlichkeiten auf jeden Fall tilgen müssten.
Zitat:
Sinns Vorschlag: Die Süd-Länder zahlen ihre Schulden mit Gold
Ob das funktionieren kann? Hans-Werner Sinn formulierte einen Lösungsvorschlag, wie sich der überbordenden Salden Herr werden ließe.
„In den USA gab es bis 1975 die Goldtilgung zwischen den zwölf Distriktzentralbanken des Fed-Systems, obwohl dort alles in einem gemeinsamen Bundesstaat stattfand“, sagte Sinn der Zeitung „Die Welt“.

Eine Tilgung der für die Krisenstaaten zinslosen Schulden durch Gold ist sicherlich eine gute Idee, jedoch schwierig umzusetzen. Beispiel Italien: Der Goldbestand beläuft sich etwa auf 85 Milliarden Euro. Das entspricht allerdings lediglich weniger als einem Fünftel der Target-Verbindlichkeiten des Landes.
https://www.focus.de/finanzen/news/e...d_7958694.html
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23.10.2017
EURO-KRISE
Ökonomen warnen vor Billionenrisiko für Deutschland

Von Holger Zschäpitz, Leitender Wirtschaftsredakteur

Zitat:
Kredite an Krisenstaaten ohne Parlamentsbeschluss
Die Target-Forderungen stellen unbesicherte Kredite der Bundesbank an die Zentralbanken vor allem der südlichen Länder dar. Das Euro-System eröffnet damit die Möglichkeit, dass die stabilen Euro-Staaten den kriselnden Euro-Staaten Geld leihen – und zwar ohne Spar- und Reformauflagen und auch ohne parlamentarischen Beschluss
Zitat:
„Die Target-Salden sind extrem gefährlich“, sagt der ehemalige Ifo-Chef Hans-Werner Sinn der WELT. Die Bundesbank würde über den Target-Mechanismus eine Umschuldung für die Krisenländer vornehmen. „Die Forderungen werden wir nie einlösen können“, sagt Sinn.
Zitat:
Logik der {EZB-}Anleihenkäufe lässt Target-Saldo anschwellen
Oftmals werden die Papiere ausländischen Investoren oder Banken abgekauft. Die haben ihr Referenzkonto im Euroraum in der Regel bei der Bundesbank in Frankfurt. Wenn die italienische Notenbank von einer japanischen Versicherung italienische Staatsanleihen kauft, zahlt die Bundesbank das Geld an den Verkäufer. Statt das Geld von der italienischen Notenbank zu erhalten, verbuchen beide Notenbanken eine Target-Forderung oder -Verbindlichkeit.

Kaum ein Euro-Staat hat genügend hohe Goldreserven, um nennenswerte Sicherheiten zu stellen. Nur Belgien steht ganz gut da
Quelle: Infografik Die Welt

Zitat:
Nach Ansicht von Sinn, der das Target-Risiko als ester thematisiert hatte, bekommt Deutschland Währungsbehörde eine derzeit unverzinsliche Forderung gegen das Eurosystem, die sie nie fällig stellen kann. Er hält den Wert der Forderungen in der Bundesbank-Bilanz für fragwürdig. „Private Unternehmen würden einen solchen Forderungstitel abschreiben und mit einem Erinnerungswert von einem Euro in der Bilanz stehen lassen.“

US-Zentralbankdistrikte mussten in Gold tilgen

Sinn spricht sich dafür aus, die Forderungen nicht nur zu besichern, sondern auch nach einem festen Plan zu tilgen, zum Beispiel mit Edelmetall: „In den USA gab es bis 1975 die Goldtilgung zwischen den zwölf Distriktzentralbanken des Fed-Systems, obwohl dort alles in einem gemeinsamen Bundesstaat stattfand.“ Heute müsse in den USA durch die Hergabe marktfähiger verzinster Anlagen getilgt werden: „In Europa haben wir ein System, wo man in Deutschland kaufen kann, was man will, um dann anschreiben zu lassen, ohne dass der Inhaber des Ladens Zinsen verlangen oder den Betrag fällig stellen kann.“

Auch Gerken spricht sich dafür aus, für die Euro-Zone einen Ausgleich nach amerikanischem Vorbild einzuführen. Doch hält er einen Systemwechsel für wenig wahrscheinlich. „Für Euro-Staaten mit hohen Target-Verbindlichkeiten ist das gar nicht leistbar und politisch auch nicht durchsetzbar.“
Quelle:https://www.welt.de/finanzen/geldanl...utschland.html
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26.11.2012:
„Euro-Rettung bindet Deutschland an einen Leichnam“
Seite 2 von 4:
Bundesbank finanziert Kapitalflucht
Zitat:
In kaum einer entwickelten Volkswirtschaft ist der Anteil der Exportindustrie an der gesamten Wirtschaftsleistung größer als in Deutschland.
Warum also schlug sich der Exportboom nicht in höherem Wachstum und Lebensstandard nieder?
Die Erklärung für diesen scheinbaren Widerspruch findet sich in den sogenannten Target2-Salden im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrssystem der EZB für die Euro-Zone,

auf deren Bedeutung Hans-Werner Sinn, der Chef des Ifo-Institutes seit über einem Jahre unaufhörlich hingewiesen hat.

Die von Sinns Gegnern immer wieder geschickt verkomplizierte Diskussion verschleiert einen im Grunde einfachen Mechanismus, der dem EZB-Zahlungssystem zugrunde liegt und der die finanzschwachen Eurostaaten systematisch zu Lasten der finanz- und exportstärkeren begünstigt. In der Regel läuft jede Überweisung und bargeldlose Zahlungsweisung von einem Euro-Mitgliedsland in ein anderes über das Target2 System der EZB, das sich nur durch den grenzüberschreitenden Bargeldtransport im Koffer umgehen lässt.
Zitat:
Die Target2-Kredite der Bundesbank an andere Zentralbanken im EZB-System belaufen sich auf etwa zwei Drittel der Bilanzsumme der Bundesbank; sie sind durch keinerlei Sicherheiten gedeckt. Durch ihre Target2-Kredite finanziert die Bundesbank neben Dienstleistungen und reinem Kapitalexport aus den schwache Eurostaaten – im Klartext der Kapitalflucht aus diesen Staaten - einen Großteil der deutschen Exporte in die Euro-Zone, weil viele der GIIPS-Staaten (Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien) überhaupt nie das Geld hatten, deutsche Industrie- und Konsumgüter in solchem Maße einzuführen.
http://www.handelsblatt.com/meinung/...7431622-2.html

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19. April 2018:
Prof. Hans-Werner Sinn: EZB fördert Inflation – zu Lasten Deutschlands

Welche Möglichkeiten hat die EZB? Prof. Hans-Werner Sinn, einer der profiliertesten Ökonomen Europas, erklärt, aus welchen Gründen und mit welchem Ziel es in Deutschland zur Inflation kommt.

Zitat:
Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht seit 2008 den Bankensektor zu stabilisieren. Die EZB führt derzeit in ihren Büchern (Quelle: „Focus“)
  • fast 21 Milliarden Euro an Unternehmensanleihen,
  • knapp 224 Milliarden Euro an gedeckten Schuldverschreibungen und
  • mehr als 1 Billion Euro an Staatsanleihen.
Zitat:
Welche Optionen hat die Eurozone?
1. Transferunion: Die Staaten im Norden der EU finanzieren die fehlende Wettbewerbsfähigkeit des Südens der EU mit.

2. Der Süden geht in die Deflation: Doch „rauf macht Spaß, runter ist ein Problem“, wie Hans-Werner Sinn sagt. Die Menschen würden bei sinkenden Löhnen und Preisen in den Massenkonkurs getrieben, dass hielte eine Gesellschaft nicht lange aus.

3. Nach-Inflationierung der EU-Nord-Staaten: In Italien und Co sind die Preise „im Himmel“, in Deutschland „am Boden“. Also steigere man die Inflation in Deutschland, damit die Preise ebenfalls „im Himmel“ ankommen – und schon sind die Südstaaten wieder wettbewerbsfähig. Genau das sei die Strategie der EZB – auch wenn sie es nicht laut sage.
Nur: Deutschland müsste 10 Jahre lang um 4,5 Prozent inflationieren, während Italien und Co bei 0 Prozent bleibt, um diesen Effekt zu erreichen.“
Ob die Deutschen das tolerieren, wagt er zu bezweifeln.


4. Austritte: Falls das alles nicht helfe, bliebe die Möglichkeit der Austritte aus der EU.
Zitat:
Seine Schlussfolgerung ist, dass die Krise von 1980, bei der viele lateinamerikanische Staaten zusammenbrachen, nun in ähnlicher Form auf die europäischen Südstaaten zukommen könnte.
Quelle: https://www.epochtimes.de/politik/de...a2403079.html#

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30. April 2018:
Hans-Werner Sinn: „Ich kann nur jedem raten, die nächsten zwei, drei Jahre auf der Hut zu sein“


Zitat:
Wo sehen Sie die größten Risiken der Eurozone?
Die liegen im Bankensektor. Viele faule Kredite sind noch gar nicht ausgewiesen,
weil die EZB die Schuldner der Banken mit neuen Krediten die alten Kredite bedienen lässt.
Dennoch sind die bereits jetzt ausgewiesenen faulen Kredite riesengroß.
Zitat:
Was empfehlen Sie denn stattdessen?
Ich finde, wir sollten unser Augenmerk eher auf eine politische Union für die gesamte EU legen.
Das umspannt in meiner Vorstellung
  • eine gemeinsame Außenpolitik,
  • einen gemeinsamen Grenzschutz,
  • eine europäische Armee und
  • eine Harmonisierung der Rechtssysteme. Dazu kommen dann
  • grenzüberschreitende Projekte, die regional durchgeführt werden sollten und andere Formen der Zusammenarbeit.
Aber eine Transferunion, wie sie sich Macron vorstellt, wird eine solche Union scheitern lassen.
Die Franzosen wollen nämlich gar keine Verteidigungsunion, sie wollen ihre „Force de Frappe“ (Atomstreitmacht) für sich behalten und sie nicht einer europäischen Institution überlassen.
Wenn Deutschland einer Fiskalunion zustimmt, fehlt jeder Grund, warum die Franzosen dann noch Zugeständnisse bei der Verteidigungsunion machen sollten.
Zitat:
Noch einmal die Frage: Was würden sie denn konkret zur Vertiefung der europäischen Integration vorschlagen?
Eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Beweggründe!
Nach dem Krieg zeigte sich, man braucht eine gemeinsame Armee um Aggressoren abzufangen und einzugliedern.
In anderen föderalen Systemen wie der Schweiz oder den USA stand immer eine gemeinsame Armee am Anfang. Das vermisse ich innerhalb der EU.
Es gab zwar Pläne mit der westeuropäischen Verteidigungsunion. Die ist aber leider an der Nationalversammlung Frankreichs gescheitert.
Dann wurde die Wirtschaftsunion geschaffen, die auch nötig und sinnvoll war.
Schließlich ging es dann in den Euro, der uns sukzessive von Krise zu Krise und nun in eine Transferunion führt.
Das ist eine Fehlentwicklung, die uns von der europäischen Integration mit einem friedlichen und prosperierenden Zusammenleben wegführt.
Zitat:
Emmanuel Macron hat ambitionierte Reformvorschläge für die Eurozone vorgebracht. Von einem europäischen Haushalt mit einem gemeinsamen Steuersystem und einem europäischen Finanzminister halten Sie aber vermutlich nicht viel?

Ich halte davon gar nichts. Das ist eine Fiskalunion, die eine politische Union verhindern wird, zumal Macron ja keinen europäischen Finanzminister, sondern einen Euro-Finanzminister will. Viele EU-Länder sind ja gar nicht im Euro.
http://www.hanswernersinn.de/de/Inte...pital_02052018
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25. Mai 2018:
„Brandlöschung mit Benzin: Die europäische Einlagensicherung“
Europa diskutiert derzeit die gemeinsame Einlagensicherung für die Banken der Eurozone.

von Hans-Werner Sinn, http://www.hanswernersinn.de/de/PS_25052018
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19.05.2018:
The ECB’s Fiscal Policy
Hans-Werner Sinn
CESifo Working Paper Nr. 7019, April 2018; NBER Working Paper Nr. 24613, Mai 2018.
http://www.hanswernersinn.de/dcs/201...%20%284%29.pdf
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19. Mai 2018:
„Zehn Jahre nichts für die Wettbewerbsfähigkeit geleistet“
Christian Siedenbiedel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, S. 22
Ökonom Sinn: Italien trifft mit Aufstieg der Radikalen der Fluch der falsch angegangenen Euro-Rettungspolitik

Zitat:
Den gewissen Aufschwung, der in Südeuropa seit der Euro-Krise zu beobachten ist, nennt Sinn einen "Keynesian Flash"; ein Strohfeuer, das durch Rettungspakete, Stützungsmaßnahmen, die künstliche Senkung der Zinsen und die verschiedenen EZB-Anleihekaufprogramme erzeugt worden sei. Dieser ökonomische Impuls habe dazu geführt, dass in Südeuropa der Sektor der nichthandelbaren Güter wie der lokalen Dienstleistungen einen gewissen Aufschwung genommen habe. Das habe allerdings die Anpassung der überhöhten Löhne nach unten verhindert und zum Teil auch schon wieder Lohnsteigerungen ermöglicht. Der internationale Sektor der handelbaren Güter in diesen Ländern wie die Industrie habe dagegen nicht davon profitiert. Zum Teil gebe es jetzt nicht nur "trotz" des Scheinaufschwungs dort Schwierigkeiten - sondern zum Teil sogar gerade deswegen.
Zitat:
Wenn man das reale Bruttoinlandsprodukt heute und vor der Krise vergleiche, stehe Italien mit einem Minus von 5 Prozent in Europa sogar auf dem zweitletzten Platz vor Griechenland. Deutschland komme auf plus 13 Prozent, Frankreich auf plus 8 Prozent, Spanien auf plus 4 Prozent und Portugal auf plus minus 0. Betrachte man nur die Produktion der Industrie und des verarbeitenden Gewerbes ("Manufacturing output") in den jeweiligen Ländern im Vergleich zu vor der EuroKrise, sähen die Zahlen für Italien mit minus 17 Prozent noch schlechter aus. Deutschland kommt in diesem Vergleich auf ein Plus von 9 Prozent, Frankreich auf ein Minus von 9 Prozent und Griechenland und Spanien sogar auf ein Minus von jeweils rund 20 Prozent. "Diese Zahlen werfen Licht auf die ökonomischen Probleme, die zu dem heftigen und dramatischen Aufstieg der radikalen Parteien in diesen Ländern in den vergangenen Jahren geführt haben", meint Sinn.
http://www.hanswernersinn.de/de/Kommentar_FAZ_19052018
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27. April 2018:
„Der Euro kostet Wohlstand“

Warum
  • die Gemeinschaftswährung für Deutschland und Österreich ein Problem,
  • der Brexit eine Katastrophe ist,
  • die niedrigen Zinsen schädlich sind, weshalb
  • wir mit Russland netter umgehen sollten und
  • wie Europa einen Handelskrieg mit den USA vermeiden kann.
Hans-Werner Sinn
http://www.hanswernersinn.de/de/trend_27042018

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7. März 2018:
„Entweder ist Merkel nicht lernfähig ...“
„. . . oder sie fürchtet, dass man ihr das Zugeständnis, Fehler gemacht zu haben, als Schwäche auslegen könnte.“

Das sagt Deutschlands bekanntester Ökonom Hans-Werner Sinn, der heute 70 wird.
Zitat:
Angela Merkel hat kurz nach der Bundestagswahl mit herben Verlusten für ihre CDU gesagt: „Ich sehe nicht, was wir anders machen sollten.“ Wie denken Sie über diese Aussage – warum fällt es Merkel so schwer, Fehler einzugestehen?

Entweder ist sie nicht lernfähig – oder sie befürchtet, dass man ihr das Zugeständnis, Fehler gemacht zu haben, als Schwäche auslegen könnte. Wenn ich meiner Frau gegenüber so auftreten würde wie die Kanzlerin gegenüber dem deutschen Volk, wäre sie zu Recht erzürnt.

Haben Sie die Befürchtung, dass mit einer Neuauflage der Großen Koalition einfach weitergemerkelt wird, das Land weiter von ihrer Politik narkotisiert wird?

Ja.
Zitat:
Sie fordern in Ihrem Buch, die lockere Schuldenpolitik zu beenden. Würde das nicht klamme Staaten dazu bewegen, über einen Euro-Austritt nachzudenken? Sie waren auch der Meinung, Griechenland hätte raus gemusst.

Ich hätte es am liebsten, wenn kein Land den Euroraum verlassen müsste, doch bin ich strikt dagegen, Wackelkandidaten mit deutschem Geld und Bürgschaften drin zu halten, wenn sie dort nicht zurechtkommen. Die wirtschaftlichen Probleme mancher Länder sind viel zu groß, als dass das deutsche Geld reichen würde und man schwächt mit diesem Geld nur die Bereitschaft, die notwendigen, schmerzlichen Reformen selbst anzugehen. Im Übrigen sät man Streit, weil dann immer mehr Geld gefordert wird, mehr als man zu geben bereit ist.
Zitat:
„Den Italienern jetzt Bürgschaften zu geben, wäre hochgefährlich“
Zitat:
Die deutsche Regierung wird im Verein mit Frankreich wohl versuchen, Italien mit viel Geld im Euro zu halten.

Ich befürchte aber, dass wir so viel Geld, wie dafür nötig wäre, gar nicht haben. Und stattdessen Bürgschaften zu geben, wäre hochgefährlich. Italien ist schließlich nicht Griechenland.
Abendzeitung München, 7. März 2018, S. 12., http://www.hanswernersinn.de/de/Interview_AZ_07032018

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„Warum Professor Sinn der Kanzlerin keinen Rat mehr gibt“
Hans-Werner Sinn
Münchner Merkur, 24./25. Februar 2018, http://www.hanswernersinn.de/de/Interview_MM_24022018

Zitat:
Die Wettbewerbssituation ist in manchen südlichen Ländern so schlimm, dass all das Geld, das wir auszugeben bereit sind, nicht reichen wird.
Es geht ja nicht um Peanuts: 40 Prozent der Bevölkerung der Euro-Zone leben in im Prinzip nicht funktionierenden Volkswirtschaften.

Selbst Spanien, das immer so gelobt wird, hängt bei der Industrieproduktion noch immer um mehr als 20 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2007. Das ist eine Katastrophe.
Auch Frankreich liegt noch um zehn Prozentpunkte zurück.
Nur Deutschland und Irland haben den Wiederaufstieg geschafft.


Viele glauben, durch eine Transferunion könnte man Europa stabilisieren.

Das Gegenteil ist der Fall.
Die EU als Freihandelsinstitution gab allen Ländern die Möglichkeit, hochzukommen. Das hat die Länder Europas zusammengefügt. Die EU war deshalb eine wirkliche Friedensunion. Die Transferunion, die der Euro nun erzwingt, wird indes zu sehr viel Unfrieden und Ärger in den nordischen Ländern führen. Was passieren kann, sehen Sie an der spanischen Transferunion. Wer diesen Weg beschreitet, schafft Katalonien im Quadrat und bringt die AfD an die Macht.
Zitat:
Meine Gedanken in der Eurofrage sehe ich am ehesten in der FDP vertreten. Die FDP hat hier eine kompromisslose Haltung, und genau deswegen sind auch die Koalitionsverhandlungen mit der Union gescheitert. Frau Merkel wollte das Füllhorn aufmachen, die FDP hat Nein gesagt. Das ist der Grund für das Scheitern von Jamaika.
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Buch-Cover „Auf der Suche nach der Wahrheit“:


Hans-Werner Sinn, Herder: München, Februar 2018, 672 S. Autobiographie von Hans-Werner Sinn
http://www.hanswernersinn.de/de/Buch...eit_Herder2018
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Beste Grüße, Benjamin

Geändert von Benjamin (08-07-2020 um 22:48 Uhr)
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