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Alt 27-07-2008, 20:28   #38
Benjamin
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Der dritte Ölschock
In der LZ gelesen
Nachricht vom 26.07.2008



Der hohe Rohölpreis wird die Nachfrage nach dem Rohstoff der internationalen Energieagentur (IEA) zufolge bis 2013 zwar deutlich bremsen. Zugleich werden aber auch die freien Förderkapazitäten schrumpfen, so dass keine Entspannung am Markt in Sicht ist. Mit Ölpreisen bei rund 146 Dollar je Barrel befinden wir uns klar in einem dritten Ölschock. Anders als in den 1970-er und 1980-er Jahren sind die Möglichkeiten zu größeren Verbrauchseinsparungen heute aber begrenzt. Zwar sinkt die Nachfrage aus den Industriestaaten, China und andere Länder brauchen wegen ihres starken Wachstums aber mehr Rohöl. Der Verbrauch wird laut IEA weltweit bis 2013 jährlich um durchschnittlich 1,6 % oder 1,5 Mio. Barrel pro Tag auf 94,14 Mio. zunehmen. Vor einen Jahr hatte die IEA noch ein Plus von 2,2 % vorausgesagt. Eine drastische Wende erwartet die IEA beim Ölbedarf in den westlichen Industriestaaten: Statt eines Anstiegs von 1% jährlich bis 2013 rechnet sie nun mit einem Rückgang von 0,1%.

Nahezu unverändert ließ die Agentur ihre Prognose für das Nachfragewachstum in den nicht zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gehörenden Staaten: Statt bisher 3,6% dürften es 3,7% werden. Innerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder, Opec, werden die freien Kapazitäten ihren Höhepunkt 2009 mit etwa 4 Mio. Tagesbarrel erreichen und bis 2013 auf weniger als 1 Mio. Barrel zurückfallen. Die Produktion außerhalb der Opec wird im gleichen Zeitraum unverändert bleiben oder sogar fallen. Die IEA schloss Spekulanten als Ursache für den Höhenflug der Preise beim Rohöl aus. Auch die Rohstoffexperten von Goldman Sachs fanden in einer aktuellen Studie keine Belege für eine von Spekulanten getriebene Preisblase.

Quelle: LZ Rheinland, Nr. 28/ 2008
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