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Alt 06-12-2008, 22:18   #1
Benjamin
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Methanhydrat und Klimawandel

Methanhydrat (Methanklathrat, auch genannt Methaneis bzw. Gaskondensat) besteht aus Methan, das in gefrorenem Wasser eingelagert ist, wobei die Wassermoleküle das Methan vollständig umschließen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Methanhydrat

Das Methan liegt in einer hoch verdichteten Form vor, denn ein Liter festes Methanhydrat enthält eine Methanmenge, die unter Normalbedingungen 168 Liter einnimmt.
Bei geschätzten zwölf Billionen Tonnen Methanhydrat ist dort möglicherweise mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gebunden als in allen Erdöl-, Erdgas- und Kohlevorräten der Welt.

Methanhydrat kommt gewöhnlich in Tiefen von 500 bis 1000 Metern vor. Methanhydrat bildet sich aus Wasser und Methangas bei einem Druck ab ca. 20 bar; dieser Druck wird ab etwa 190 Meter Wassertiefe erreicht (19 bar Wasserdruck plus 1 bar Luftdruck) und bei Temperaturen von zwei bis vier Grad Celsius.

Im Hinblick auf die Vermutung, dass in den Methanhydratlagerstätten doppelt soviel Kohlenstoff enthalten sein könnte wie in allen bekannten Lagerstätten fossiler Brennstoffe (Erdgas, Erdöl, Kohle, Ölsande) zusammen, fürchten Kritiker, dass die Ausbeutung dieser Lagerstätten - entstanden vor etwa 60 Millionen Jahren im Paläozän - dessen Klima durch den Treibhauseffekt wieder zurückbringen könnte. Am Ende des Paläozän kam es zu einem weltweiten, plötzlichen Temperaturanstieg von ca. 5 bis 6 °C[4]. Das "Late Paleocene Thermal Maximum" wurde durch eine plötzliche Freisetzung von Kohlenstoff bzw. Kohlendioxid ausgelöst. Als Quelle werden instabil gewordene Methanhydratvorkommen am Meeresgrund diskutiert.

Wenn sich warme Meeresströmungen in Richtung Methanfelder verlagern und das Wasser um fünf Grad Celsius erwärmen, kann es zur Freisetzung von großen Mengen Methan kommen (sogenannter Blow-Out-Effekt). Genau dies scheint vor 55 Millionen Jahren geschehen zu sein.
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