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Alt 12-07-2005, 07:21   #70
Stefano
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Fahrer haben Respekt vor den Bergen

Unter allen Umständen wollen die Mitfavoriten eine frühe Vorentscheidung zu Gunsten von Armstrong verhindern.



Den Favoriten schlägt die Stunde der Wahrheit. Mit dem Aufstieg hinauf in den Skiort Courchevel beginnt an diesem Dienstag der Showdown der 92. Tour der France.

Nach dem Ruhetag in Grenoble gilt die erste von insgesamt sieben Bergetappen in den Alpen und Pyrenäen als wichtige Standortbestimmung für Lance Armstrong und seine Verfolger.

Auch wenn es bei nur drei dieser sieben kräftezehrenden Teilstücke eine Bergankunft gibt - ein in der Tour-Geschichte eher mäßiger Durchschnitt - ist der Respekt der Fahrer groß. "Auf den ersten Blick sehen die Alpen gar nicht so schlimm aus. Aber ich glaube, der Eindruck täuscht", sagte Titelverteidiger Armstrong.


Stunde der Wahrheit in Courchevel

In den kommenden Tagen hat dessen angeschlagener Widersacher Jan Ullrich reichlich Gelegenheit, seinen Anspruch auf den zweiten Tour-Sieg nach 1997 zu untermauern.

Spätestens beim 21,8 km langen und durchschnittlich 6,3 Prozent steilen Schlussanstieg Richtung Courchevel wird es nach Meinung von Jens Voigt (CSC) zu einer Zäsur im Gesamtklassement kommen.

"Nach dieser Etappe wird man sich ziemlich sicher festlegen können, wer in Paris auf dem Treppchen steht", hatte der momentan Führende bereits vor Wochen beim Blick auf das Streckenprofil prophezeit.


Bergspezialisten wittern Chance

Nicht nur Ullrich hofft auf eine Schwäche von Armstrong. Vor allem die Bergspezialisten wie Ivan Basso und Iban Mayo werden ihr bevorzugtes Terrain zum Angriff auf Armstrong nutzen.

Der couragierte Auftritt von Andreas Klöden am Samstag deutete bereits an, mit welchen Mitteln die Allmacht des Amerikaners gebrochen werden kann. "Alle Attacken wird er nicht mitgehen können", meinte Ullrich vielsagend.

Demnach will das Team T-Mobile auch in den Bergen versuchen, Armstrong mit der Offensive der drei Spitzenfahrer Ullrich, Klöden und Alexander Winokurow zu zermürben.


Dann auf den Galibier

Nicht nur am Dienstag besteht die Chance, den Favoriten, dessen Mannschaft am Sonntag nach leichten Schwächen am Vortag wieder "marschierte", in Schwierigkeiten zu bringen. Nur 24 Stunden später erklimmt das Fahrerfeld auf dem 2.645 m hohen Galibier den höchsten Punkt der diesjährigen Tour.


Auch wenn das Ziel 40 km hinter dem Gipfel liegt, sind Kletterkünste gefragt. Schließlich geht es zuvor über den Col de la Madelaine und Col du Telegraphe.


Basso setzt auf die Pyrenäen

Ein ähnlich hoher Unterhaltungswert ist auch in den Pyrenäen garantiert. Bei den restlichen beiden Bergankünften der diesjährigen Tour am kommenden Wochenende in Ax-3-Domaines und St.-Lary-Soulan dürfte die Entscheidung über den Gesamtsieg fallen.

Der Italiener Basso, bisher eher ruhiger Beobachter der Szene als Aktivposten, setzt auf die Pyrenäen. "Ich habe immer gesagt, die Tour beginnt erst richtig in den Alpen und wird in den Pyrenäen entschieden werden. Mehr denn je bin ich davon überzeugt."

Frühe Vorentscheidung verhindern

Unter allen Umständen wollen die Mitfavoriten eine frühe Vorentscheidung zu Gunsten von Armstrong verhindern. Deshalb ist vor allem am Dienstag höchste Aufmerksamkeit geboten. Denn in den vergangenen Jahren nutzte der sechsmalige Gesamtsieger gleich die erste Bergetappe zur Demonstration seiner Stärke.

Bei der vorigen Tour war Ullrich der Leid Tragende: Auf der Pyrenäen-Etappe nach La Mongie nutzte Armstrong den Kräfteeinbruch der deutschen Tour-Hoffnung gnadenlos aus und legte den Grundstein für den späteren Erfolg. q: sport.orf.at
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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