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Alt 08-07-2002, 21:50   #3
saida
Gast
 
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Diageo


Realität ist eine Halluzination, die durch akuten Alkoholmangel verursacht wird. Die Wirtschaftsflaute in Lateinamerika hat Diageo Entzugserscheinungen beschert. Weltweit dürfte deshalb der Absatz im laufenden Geschäftsjahr nur um drei Prozent wachsen.


Soviel zur These, dass Spirituosenbrenner stets krisensicher sind. Davon abgesehen sieht es gar nicht so schlecht aus. Die Nettoumsätze sollen trotz allem um neun Prozent wachsen. Diageo hat in Lateinamerika und Spanien die Preise kräftig erhöht. Das drückt zwar den Absatz, stützt aber die Marge.


Die lukrative Wodka-Limonade Smirnoff Ice hat den weltweiten Absatz im Jahresvergleich verdoppelt. Das geht auf Kosten der Biergiganten. Die brauen gemeinsam mit anderen Brennern verzweifelt Alternativen. Doch die ersten Verkaufszahlen sind ernüchternd. Das gilt für Barcardi Silver von Anheuser Busch (AB) ebenso wie Stolichnaya Citrona, SKYY Blue, und Sauza Diablo von Miller.


Zwar war auch die Einführung von Captain Morgan Gold von Diageo selbst eher enttäuschend. Trotzdem dürfte der britische Vorsprung bei den Mixgetränken nur schwer aufzuholen sein, schon wegen des neuen amerikanischen Vertriebssystems. Dort werden Exklusivverträge zahlreiche Großhändler an Diageo binden. Nur AB hat ihnen gegenüber eine ähnlich starke Position.


Ab Herbst sollten weitere Aktienrückkäufe und der Burger King-Verkauf helfen. Nach dem Kursrutsch am Montag ist die Aktie mit dem 17fachen laufenden Gewinn zwar weiter teurer als andere Brenner, aber bezahlbar. Nicht jede Halluzination ist krankhaft.

quelle: ftd.de
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