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Alt 19-04-2003, 12:49   #3
simplify
letzter welterklärer
 
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Registriert seit: Jul 2002
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hallo actionman,
ich denke man muss da mal was auseinander halten.
im jahr 1988 hatte die regierung einen haushaltsüberschuss erwirtschaftet, dem land ging es wirtschaftlich gut.

die wiedervereinigung brachte sicher viele probleme, auch mit der finanzierung.
da es dafür kein muster gab, musste man also ins kalte wasser springen und das auch schnell,
ich bin mir sicher, nur 2 jahre später, wäre eine wiedervereinigung nicht mehr möglich gewesen.
ich denke da an den putsch gegen gorbartschow.

im jahr 1996 brachte kohl ein 50 punkte programm mit einsparungen und einschnitten auch im sozialen netz.
dazu gehörte die einführung eines demografischen faktors im rentensystem, karrenztage beim krankfeiern, kürzungen im gesundheitswesen, einschnitte im kündigungsrecht.
diese massnahmen waren durch teilweise lange übergangsfristen sozial abgefedert.
diese massnahmen wurden im anstehenden wahlkampf dann zum thema durch rot/grün gemacht und es wurde verkündet alles könne so bleiben wie zuvor und man werde alles diese einschnitte rückgängig machen.
durch die lafontainesche blockade im bundesrat konnte auch nicht mehr viel passieren.
kohl wurde also abgewählt und schröder versprach die arbeitslosigkeit auf 3,5 millionen zu senken.

jetzt holt die rot/grüne regierung und somit auch schröder die begangenen fehler ein.
es wird davon gesprochen das der kündigungschutz gelockert werden soll, einsparungen im gesundheitswesen und sogar der demographische faktor im rentesystem soll wieder eingeführt werden.
alles sachen, die 1996 schon beschlossen waren und wenn sich nicht zurückgenommen worde wären, schon einen fortschritt in der wirtschaft gebracht hätten.

ausserdem hat schröder sich natürlich in den eigenen reihen eine menge feinde gemacht.
klar, dass lafontaine, scharping, gabriell usw. nur auf die gelegenheit warten, schröder eins auszuwischen.
die zeit von schröder ist abgelaufen, hoffentlich werden daraus die richtigen konsequenzen gezogen.
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