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Alt 05-12-2005, 13:01   #7
Graf Zahl
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(F1Total.com) - Es ist kein Geheimnis, dass Renault-Teamchef Flavio Briatore schon jetzt Testfahrer Heikki Kovalainen, den amtierenden GP2-Vizemeister, als Star der Zukunft aufbauen möchte. Sollte es ihm gelingen, seinen Quasi-Ziehsohn Fernando Alonso langfristig zu behalten, würde dies bedeuten, dass sich Giancarlo Fisichella nach einem neuen Job umsehen muss.



Der Italiener lieferte 2005 keine überragende Saison ab und steht gehörig unter Druck, weil sein Vertrag Ende nächsten Jahres ausläuft. Kampflos will er sein Cockpit aber nicht aufgeben: "Im Moment ist mein Hauptziel, 2007 bei diesem Team zu bleiben", sagte er der 'Gazzetta dello Sport', "aber man darf nicht vergessen, dass dann auch 14 oder 15 andere Plätze frei werden. Ich muss abwarten, wer mir die besten Garantien bieten kann."

"Ich verstehe mich mit Fernando sehr gut. Die Tatsache, dass er jetzt Weltmeister ist, macht es noch reizvoller, ihn zu schlagen. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich zum großen Wurf ausholen will", fügte er an. Und: "Ich hoffe, dass ich mehr Glück haben werde als 2005. Manchmal war es wirklich ein Albtraum, wenn die Wochenenden schon im Qualifying mit einer extrem schwierigen Ausgangslage begonnen haben."

Fakt ist freilich, dass Fisichella in den Zukunftsplanungen von Renault wohl über 2006 hinaus keine große Rolle mehr spielt - es sei denn, er kann sich rasch enorm steigern. Momentan wird er teamintern eher als klassische Nummer zwei gesehen, die für die Konstrukteurs-WM-Punkte sammeln soll, doch dass es als solche nicht einfach ist, selbst auf Grand-Prix-Siege loszugehen, musste Rubens Barrichello bei Ferrari ebenfalls schmerzlich zur Kenntnis nehmen.



Briatore setzt jedenfalls voll auf Kovalainen: "Wir haben viel in ihn investiert und sehen ihn als Vermögenswert, den wir nicht aus der Hand geben wollen", erklärte der Weltmeistermacher. "Nächstes Jahr soll er 30.000 bis 40.000 Testkilometer absolvieren, um 2007 für Renneinsätze bereit zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass er dann für Renault fahren wird, liegt bei 90 Prozent, für ein anderes Team nur bei zehn Prozent."

Der junge Finne, den viele schon als potenziellen Nachfolger von Keke Rosberg, Mika Häkkinen und Kimi Räikkönen sehen, hätte bekanntlich schon 2006 für BMW an den Start gehen können, doch erstens wollte ihn Briatore nicht ziehen lassen und zweitens hätte BMW Jacques Villeneuve teuer aus dessen Vertrag auskaufen müssen. So geht Kovalainen einen ähnlichen Weg wie Alonso, der 2002 ebenfalls ein Jahr Testfahrer bei Renault war.
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