[niemandweiss]

Die Unionsfraktion berät heute über die politische Zukunft ihres stellvertretenden Vorsitzenden Seehofer.
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG blickt in diesem Zusammenhang zunächst noch einmal zurück auf den CSU-Parteitag: "Es ist Horst Seehofers gutes Recht als Politiker und Parlamentarier, sich gegen den unionsinternen Kompromiss zur Gesundheitsreform zu stellen. Doch dann muss er auch die entsprechenden Konsequenzen ziehen und darf nicht an seinen Ämtern kleben bleiben. Die CSU ersparte ihm auf dem vergangenen Parteitag die Klarstellung nur, weil sie einen Eklat vermeiden wollte und auf Seehofers alte Hausmacht im Freistaat Rücksicht nahm. Das müssen die Unionsabgeordneten im Bundestag nicht. Seehofer macht sich deshalb unglaubwürdig, wenn er sich als Fraktionsvize kommentarlos per Absprache Stoiber/Merkel auf einen anderen Verantwortungsbereich als die Gesundheitspolitik abschieben lässt. Es gibt für den früheren Minister nur eine Alternative, um den Wirbel erhobenen Hauptes zu beenden: Rücktritt vom Stellvertreterposten ohne wenn und aber oder Übernahme eines neuen Ressorts erst nach vorheriger Vertrauensabstimmung aller Unionsabgeordneten im Bundestag", befindet die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG.


Und in der NEUEN WESTFÄLISCHEN aus Bielefeld heißt es: "Zu oft und zu sehr hat Seehofer Kollegen von der Schwesterpartei schon ans Schienbein getreten. Die 'Giftbecher', die Seehofer schon lange in Berlin herumwandern sieht, könnten ihm jetzt tatsächlich gefährlich werden. Angeblich ist Fraktionschefin Angela Merkel nicht bereit, Seehofer weiter als ihren Stellvertreter zu dulden. Verständlich wäre das schon. Und Merkel hat bisher noch jeden klein bekommen, den sie klein kriegen wollte. Auch politische Kaliber vom Schlage Seehofer", erinnert die NEUE WESTFÄLISCHE.