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Alt 14-10-2003, 18:48   #25
cade
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Kreise: "Lokale Allianz" gibt Angebot für Beiersdorf ab

Hamburg (vwd) - Das Konsortium um die Tchibo Holding AG, Hamburg, steht offenbar unmittelbar vor einer Offerte an die Allianz AG, München, für deren 44-prozentigen Beiersdorf-Anteil. Am Mittwoch würden die Gespräche aufgenommen, wurde am Dienstag aus Hamburger Finanzkreisen und aus Branchenkreisen bestätigt. Diese so genannte lokale Allianz besteht den Angaben zufolge neben Tchibo aus der Beiersdorf AG, Hamburg, selbst, sowie der HSH Nordbank AG, Hamburg, und Tchibo-Miteigentümer Joachim Herz.

Herz, der 15 Prozent an Tchibo hält, hatte sich bereits früher für eine mehrheitliche Übernahme von Beiersdorf ausgesprochen. Beiersdorf selbst wird im Rahmen eines Angebots des Tchibo-Konsortiums bis zu zehn Prozent der eigenen Aktien zurückkaufen, wie vwd am Dienstag aus den Kreisen erfuhr. Die Höhe des Anteils hänge letztlich vom Preis ab, der im Rahmen des Konsortialangebots an den Münchener Versicherungskonzerns gemacht werde.

Der Preis stehe aber noch nicht endgültig fest. Die in Medien berichteten 107 EUR je Aktie seien aber falsch, erfuhr vwd weiter. Richtig sei, dass der Angebotspreis sich aus einem Durchschnittskurs der letzten Monat zuzüglich eines kleinen Paketzuschlages errechne. Wahrscheinlich werde sich der Preis in einer Bandbreite zwischen 100 EUR und 110 EUR bewegen.

Zudem werde Beiersdorf die Aktien nicht in ihrem Besitz behalten, sondern wieder in den Markt geben. Ein Beiersdorf-Sprecher wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren, bestätigte aber, dass es einen Hauptversammlungs-Beschluss gebe, der den Rückkauf eigener Aktien von bis zu zehn Prozent erlaube.

Seitens des Tchibo-Konsortiums wird fest damit gerechnet, dass Procter &
Gamble Co (P&G), Cincinnati, ebenfalls ein Angebot vorlegen wird bzw bereits vorgelegt hat. Dieses wird auf jeden Fall höher als das der "lokalen Allianz" liegen, hieß es aus Branchenkreisen. Denn P&G könne wesentlich höhere Synergieffekte durch die Herauslösung der Sparten tesa und medical erzielen. Für das Angebot der Hamburger Investoren spreche daher eher die emotionale Schiene, dass Beiersdorf in Deutschland verbleibt und nicht zerschlagen wird.

Ein wichtiger Punkt für die Allianz sei allerdings auch, dass es ein Angebot für die kompletten 43,6 Prozent Beiersdorf-Anteile gebe. Daran war bislang das Tchibo-Gebot gescheitert, da der Hamburger Kaffeeröster nur Interesse an einem 20-prozentigen Anteil hat, um auf eine knappe Mehrheit an Beiersdorf von etwas über 50 Prozent zu kommen. Neben den zehn Prozent, die Beiersdorf selbst erwerben würde, würden die restlichen 13,6 Prozent auf Joachim Herz und die HSH Nordbank verteilt, hieß es.

Sowohl Beiersdorf als auch zumindest die HSH Noredbank würden sich aber zügig wieder von ihren Aktien trennen. Dies hätte aus Sicht des Unternehmens zudem den Vorteil, dass der Streubesitz deutlich erhöht und damit die Chancen auf einen DAX-Aufstieg stark verbessert würden. Damit würde sich der zeitlich befristete Erwerb für die Käufer höchstwahrscheinlich auch finanziell auszahlen. Ein Einzug in den DAX war für den Hamburger Kosmetikkonzern in der Vergangeneheit vor allem an dem geringen Streubesitz gescheitert. +++ Michael Brendel
vwd/14.10.2003/mbr/bb
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cade
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