Thema: Silber
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 08-04-2006, 12:19   #103
simplify
letzter welterklärer
 
Benutzerbild von simplify
 
Registriert seit: Jul 2002
Ort: Chancenburg, Kreis Aufschwung
Beiträge: 35.728
auch die schweizer fangen an zu weinen wg. ihrer früheren goldverkäufe


Zitat:
Nationalbank-Gold verscherbelt
Die von der Schweizerischen Nationalbank verkauften 1300 Tonnen Gold wären heute 31,9 Milliarden Franken wert. Der tatsächliche Erlös der Nationalbank ist jedoch zehn Milliarden Franken tiefer.

Hans Peter Arnold

Der Goldpreis ist so hoch wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Gestern notierte die Feinunze Gold nahe an der magischen Marke von 600 Dollar. Das Kilo Gold ist zurzeit 24 570 Franken wert. Der Trend zu der «Krisenwährung» Gold halte wegen des steigenden Ölpreises, der instabilen politischen Lage im Nahen Osten und der Ausbreitung der Vogelgrippe an, wird ein Analyst von der Agentur Reuters zitiert.

Seit dem langjährigen Tiefststand im Jahr 1999 - damals kostete eine Feinunze 250 Dollar - hat sich der Goldpreis um 140 Prozent verteuert.

Kaum kritische Stimmen

1999 stand die Mehrheit der Analysten und Anleger dem gelben Metall eher kritisch gegenüber. Damals hatten die Exponenten grosser westlicher Zentralbanken wie der SNB und der deutschen Bundesbank entschieden, die Gold-Bestände in einer koordinierten Aktion massiv abzubauen.
Ziel war es, den Markt transparent zu informieren, damit die Preise nicht noch weiter in den Keller rasselten.
Zu den wenigen Warnern gehörte Peter Bernholz, Professor an der Universität Basel. 2001 machte er an einer Diskussionsrunde des Branchenverbandes World Gold Council (London) in Bern auf die Bedeutung des Goldes als inflationsschützender Stabilisator aufmerksam. Neben diesen geldpolitischen Überlegungen gab es jedoch auch Investoren, welche Gold als verheissungsvolle Anlage bezeichneten. Häufig wurde diese Meinungen belächelt.
Die Politiker wiederum haben heute wie gestern - von links nach rechts - über die Verteilung des Erlöses gestritten; wobei sich nun wenigstens in den Kantonen die wohl sinnvollste Investition durchsetzt: Der Schuldenabbau.

1300 Tonnen verkauft

Von 2000 bis 2005 dauerte die Verkaufsaktion der Schweizerischen Nationalbank - die grösste Aktion in der Geschichte des Goldmarktes. In dieser Zeitspanne wurden 1300 Tonnen Gold veräussert; heute verfügt die SNB noch über einen Goldschatz von 1290 Tonnen.
Die Nationalbank erzielte einen Erlös von 21,1 Milliarden Franken. Wenn wir jedoch die aktuellen Preise zum Massstab nehmen, dann wären die 1300 Tonnen 31,9 Milliarden wert.

Eine Milliarde für Bern

Im Nachhinein müssen wir also schmerzhaft feststellen, dass die Eidgenossenschaft das Gold zu einem Schleuderpreis veräussert hat. Aktuell würde sie 10,8 Milliarden Franken mehr lösen. Kommt hinzu, dass jetzt viele Experten von weiter steigenden Notierungen ausgehen. Gérard Piasko von der Bank Julius Bär prognostiziert in der nächsten Zeit einen Preis von bis zu 650 Dollar pro Feinunze. Julius Bär hat übrigens ab dem Jahr 2002 kräftig in Gold investiert. Ihre vermögenden Privatkunden sind nun noch etwas reicher.
Bekanntlich erhalten der Bund 7 Milliarden und die Kantone 14 Milliarden Franken von der Nationalbank. Allein der Kanton Bern wir grossszügig mit 2,35 Milliarden Franken beschenkt. Man rechne: Zu aktuellen Preise der Feinunze hätte der Kanton Bern noch eine zusätzliche Milliarde erhalten. Und der Bund bekäme statt 7 Milliarden über 10 Milliarden Franken.

«Fruchtlose Diskussion»

Was sagt dazu die Schweizerische Nationalbank? Ihr Sprecher, Werner Abegg, reagiert leicht gereizt: «Es ist müssig darüber zu diskutieren; diese Rechnungen sind fruchtlos.» Die Marktbewegungen liessen sich nicht voraussehen. «Der Goldpreis hätte ja auch um 50 Prozent fallen können», so Abegg.
Tatsache ist allerdings, dass der Goldpreis bereits um die Jahrhundertwende auf einem historischen Tiefstand lag. Erstmals Schub erhielt das gelbe Metall durch den Börsencrash in Raten (2000-2003). Terroranschläge und der Irak-Krieg begünstigten ebenso die Flucht ins Gold. Und schliesslich profitierte das Gold ab 2003 von der starken Weltkonjunktur.
Ob Öl, Kupfer, Silber oder Gold - die Preise tendieren parallel nach oben. Der neue Wohlstand in Asien erhöht die Nachfrage nach Gold-Schmuck. Und nun sind auch die Investoren auf den fahrenden Zug aufgesprungen. Wie war das vor sieben Jahren? «Gold gehört an den Hals einer Frau und nicht ins Depot», so lautete damals der Tipp der Berater.
quelle BT-aktuell ch
__________________


Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
simplify ist offline   Mit Zitat antworten