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Alt 03-10-2004, 14:32   #12
Börsengeflüster
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Ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt 4:4 in Essen

Was sich am Freitagabend auf dem Rasen des Georg-Melches-Stadion abspielte, darüber wird man noch lange reden. Denn das verrückte 4:4 zwischen Rot-Weiss Essen und unserer Eintracht wird in die Zweitliga-Geschichte eingehen.

"Ich möchte mich im Namen aller Fußballfreunde und Fernsehzuschauer bei Ihnen für diese 90 Minuten bedanke", begann Premiere-Moderator Jan Henkel nach dem Schlusspfiff sein Interview mit den beiden Trainern Friedhelm Funkel und Jürgen Gelsdorf. Fußballherz, was willst du mehr...? Acht Tore, herzerfrischender Offensivfußball, Chancen hüben wie drüben, Spannung und Dramatik - hätten die 17.000 Zuschauer vorher gewusst, was sie geboten bekommen, sie hätten freiwillig einen Topzuschlag gezahlt.

Natürlich war nicht alles Gold, was an diesem Abend glänzte. Klar kann man darüber schimpfen, es mit vier Auswärtstreffern trotzdem nicht geschafft zu haben, beim Aufsteiger zu gewinnen. Doch gleiches gilt für RWE. Wenn man zuhause vier Tore erzielt, muss man ein Spiel einfach gewinnen. So wusste nach Ende eigentlich keiner der Beteiligten so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte.

"Einen Sieger hätte dieses Spiel nicht verdient gehabt", brachte es Friedhelm Funkel auf den Punkt und machte klar, dass es keinen Verlierer gab an diesem Abend. Vielleicht Arie van Lent, der sich ärgerte über seine Riesenchance kurz vor der Halbzeitpause: "Ich hab den Ball total blöd an die Hacke bekommen. Ich weiß auch nicht, warum der nicht rein gegangen ist. Es ist zum verrückt werden." "Wenn wir vorne weiter so treffen und hinten mal einen weniger kassieren, gewinnen wir bald auch auswärts", meinte der Ex-Essener Benjamin Köhler, der am Sonntagabend (21:55 Uhr) zu Gast im hr-Sportkalender sein wird, trocken.

Beide Mannschaften waren ein unglaubliches Tempo gegangen und hatten bei ihren Anhängern für eine Achterbahnfahrt der Gefühle gesorgt. Eben noch zu Tode betrübt, um dann sofort wieder Himmelhochjauchzend zu sein. Vor allem im ersten Durchgang gab's kaum Gelegenheit zum Durchschnaufen. Die Defensivarbeit blieb dabei auf der Strecke. "Für das Abwehrverhalten sind alle Mannschaftsteile zuständig", verteidigte Kapitän Jens Keller sich und seine Nebenleute. Und Arie van Lent pflichtete ihm bei: "Nach vorne ist es okay, aber nach hinten sind wir immer noch nicht kompakt genug."

"Wir nehmen das Positive mit und werden über das Negative sprechen", sagte Friedhelm Funkel. Die Spielanalyse wird aber erst in der nächsten Woche erfolgen, denn nach dem obligatorischen Auslaufen am Samstagmorgen, haben die Eintrachtprofis erst mal zwei Tage frei bekommen. Trainiert wird wieder am Dienstagnachmittag, 15:00 Uhr.

Stürmisch wird es dann erst wieder am 12. Oktober zugehen, wenn das Freundschaftsspiel bei Oberligist KSV Hessen Kassel ansteht. Die nächste Achterbahnfahrt durch Liga zwei findet dann am Montag, den 18. Oktober, statt. Um 20:15 Uhr kommt es im Waldstadion zum Duell der beiden Bundesligaabsteiger Eintracht Frankfurt und TSV München 1860. Und nach dem "Tag der offenen Tore" in Essen wird trotz Live-Übertragung im DSF mit einer proppevollen WM-Baustelle gerechnet. Über 30.000 Fans werden gegen Rudi Bommer und seine Sechziger erwartet. Wer mitfahren möchte, der sollte in der nächsten Woche also unbedingt ein Ticket lösen. Es lohnt sich....!
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Zitat:
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Die Börse ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst.

André Kostolany


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