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Alt 16-05-2004, 09:42   #17
Starlight
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Keine Reue bei Lynndie England: Für Folter-Angeklagte war alles nur "Spaß"

"Es sah so lustig aus, deshalb wurden Fotos gemacht"

Lynndie England zeigt keine Reue: Die US-Gefreite, die wegen Misshandlung irakischer Gefangener im Gefängnis Abu Ghraib angeklagt ist, bezeichnet die Quälereien als "Spaß". Zu den Fotoaufnahmen von aufeinandergelegten nackten und masturbierenden Gefangenen meinte England gegenüber der Zeitung "New York Times" nur: "Wir fanden, es sah so lustig aus, deshalb wurden Fotos gemacht".

Die Misshandlungen in Abu Ghraib seien Routine gewesen und manchmal amüsant, hätten jedoch fast nie die Grenzen des Erlaubten überschritten, betonte England dem Blatt zufolge. Auf die Frage, ob sie selbst Gefangene misshandelt habe, sagte die 21-Jährige: "Ja, ich bin auf einigen von ihnen herumgetreten, habe einige gestoßen und gezogen, aber nichts Schlimmes getan."

Gefangene mussten sechs Stunden über den Gang kriechen
England beschrieb gegenüber der Zeitung, wie sie einem Häftling eine Leine um den Hals legte und ihn und andere Insassen zwang, "fast vier bis sechs Stunden" lang über den Gang zu kriechen. Ferner erzählte sie, ein Soldat habe Häftlinge mit Säcken über dem Kopf regelmäßig mit einem Fußball beworfen, "um sie zu erschrecken". Ein weiterer Soldat habe Gefangene getreten und ihnen offene Wunden zugefügt, berichtete England weiter. Er habe manche Wunden dann "persönlich genäht".

"Psycho-Spielchen" mit den Gefangenen
Die Gefreite beschuldigte den Feldwebel Ivan Frederick, er habe mit Leuchtstoffröhren "psychologische Spielchen" mit den Gefangenen betrieben. "Er hat ihnen befohlen, die Beine anzuheben, hat die Röhre unter ihre Füße gelegt und gesagt, es sei ein Messer." Dann sei die Leuchtstoffröhre zerstört worden; die chemische Flüssigkeit aus der Röhre habe sich auf dem Boden verteilt und die Gefangenen hätten dort durchkriechen müssen, sagte England. Der fluoreszierende Stoff sei zu den Gefangenen in eine dunkle Zelle gebracht worden. Das Licht habe die Insassen "ausflippen lassen".

(apa/red)

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