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Alt 03-02-2009, 19:35   #5
Benjamin
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Beiträge: 10.374
Das sagen immer aller Dummschwätzer, bevor sie ersaufen....

Für alle, die nicht ersaufen wollen und sich für das Thema interessieren:
Die Hochwassernotgemeinschaft Rhein e. V. http://www.hochwassernotgemeinschaft-rhein.de/




Ein Auszug aus diesem Artikel hier: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/605408/
25.03.2007

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Eine Uferlänge von insgesamt zehn Kilometern sollen die mobilen Wände in Köln schützen. Deiche, Schutzwände und Tore sollen den Rest sichern. Die Gesamtkosten: rund 200 Millionen Euro. Und ungefähr noch einmal so viel, um das Kanalnetz gegen das Wasser aus dem Rhein dicht zu machen. Der größte Teil der Stadt soll auf diese Weise ein Hochwasser unbeschadet überstehen können, wie es statistisch gesehen alle einhundert Jahre auftritt. Besonders sensible Bereiche sollen sogar gegen eine zweihundertjährliche Flut geschützt werden, Industrieanlagen und Krankenhäuser zum Beispiel. Solche extremen Hochwasser kennt Köln vor allem in den Wintermonaten. Wenn der Schnee in den Mittelgebirgen durch einen Wärmeeinbruch schmilzt. Dann müssen nur noch starke Niederschläge hinzukommen, um den Pegel in Köln nach oben schnellen zu lassen. So ist es zum Beispiel in den Jahren 1993 und 1995 gewesen, als das Wasser weite Teile der Altstadt überflutete.

Markierungen an alten Gebäuden aber zeigen, dass den Kölnern das Wasser schon weit höher gestanden hat. Im Winter 1784 hatte es den historischen Höchststand von dreizehn Metern fünfundfünfzig erreicht - zehn Meter über dem Normalstand. Damals hatten sich Eisschollen unter einer Brücke verkeilt und den Rhein aufgestaut. Heutzutage wäre solch eine spezielle Situation eher unwahrscheinlich, glaubt Reinhard Vogt, Leiter der Hochwasserschutzzentrale Köln.

"Aber ein Hochwasser in dieser Größenordnung wäre auch heute grundsätzlich möglich, wenn es zu einer Wellenüberlagerung von Mosel und Rhein und eventuell auch noch Main käme. Wenn das passieren würde, könnte man auch hier in Köln Wasserstände von 12, 13 Metern bekommen, und das wäre eine absolute Katastrophe."

In der Altstadt stünde das Wasser dann im zweiten Stock. Das Messegelände und der Zoo wären überflutet, auch einige Krankenhäuser, die Polizeileitstelle, weite Gebiete im Osten der Stadt und die Chemie-Industrie im Norden. Potentieller Schaden: 10 Milliarden Euro.

"Das Hochwasser hält sich einfach nicht an Statistiken. Und die Statistik hat auch zu viele Haken, weil sie viele Veränderungen in den letzten dreißig Jahren nicht berücksichtigt. Die Klimaveränderung wird dazu führen, dass wir zukünftig vermehrt und deutlich höhere Hochwasser haben werden. Und da sind sich die Wissenschaftler eigentlich einig: Dass die Wassermengen in den Wintermonaten so ansteigen werden, dass es mehr Hochwasser gibt,
gleichzeitig aber Dürreperioden im Sommer das Gegengewicht darstellen werden."

Auch hier gilt: Mit Deichen und Schutzwänden alleine können die Fachleute dem Klimawandel nicht begegnen. Wichtig sind Überschwemmungsflächen, die den Scheitel der Flutwelle auseinander ziehen. Das Kölner Konzept sieht zwei solcher Retentionsflächen vor. Aber auch weiter oben am Rhein muss es sie geben.
.....

Was auffällig ist: Offenbar niemand schreibt über die Flusswasservergiftungsrisiken bei Hochwasser durch die zahlreichen Chemiewerke in der Nähe von Köln, die direkt am Wasser liegen.

Der Rhein ist die Trinkwasserquelle von sehr vielen Menschen! Wenn bei einem Hochwasser hier einige Dinge "unglücklich" zusammenkommen (worst case), dann wäre das Trinkwasser für Hunderttausende vergiftet.

In dem eingangs genannten ZDF-Film wird diese Möglichkeit einmal sehr anschaulich durchgespielt...


Die unteren Fotos stammen von diesem Artikel über die o.g. ZDF-Sendung: http://www.rp-online.de/public/artic...er-Wasser.html


Der schlimmste Fall ist eingetreten. Das Hochwasser hat die Chemiewerke überspült (Computeranimation).


Weite Teile der Stadt könnten bei einer großen Flut überschwemmt werden, meinen Klimaexperten.

Geändert von Benjamin (03-02-2009 um 20:23 Uhr)
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