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Alt 21-06-2007, 06:56   #18
621Paul
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Meldung 18.06.2007 16:30

Fall Frick: Anleger, was nun?

Der Nachrichtensender N24 hat Konsequenzen aus dem "Fall Frick" gezogen und die TV-Börsenshow des Gurus vorsorglich ausgesetzt. Unterdessen fragen sich Anleger, wie der Stein ins Rollen kam und was sie nun tun können, um ihr Geld zurückzubekommen. boerse.ARD.de hat nachgefragt.

Nach dem Kurssturz der drei von Frick empfohlenen Rohstoff-Aktien Star Energy, Stargold und Russoil schlagen die Wellen in den Börsenforen weiter hoch. Zahlreiche Anleger werfen dem Aktientipp-Geber und Börsen-Moderator ("Deutschlands Stimme des Geldes") vor, sie hinters Licht geführt zu haben.

Nieding: Marktmanipulation gilt es nachzuweisen
Auch bei boerse.ARD.de machen verärgerte Anleger ihrem Ärger Luft. Sie wollen ihr Geld zurück und fragen sich, was sie juristisch tun können. Wie Rechtsanwalt und Anlegerschützer Klaus Nieding gegenüber boerse.ARD.de sagte, sind die Möglichkeiten allerdings begrenzt. Die Anleger müssten eine Marktmanipulation oder eine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung nachweisen. Das sei aber relativ schwierig, solange die BaFin den Fall noch routinemäßig untersuche. Auch eine Haftung des Börsendiensts selbst sei denkbar. Dies sei aber, so Nieding, nur möglich, wenn der Börsendienst selbst eine solche Haftung für seine Aktientipps gegeben habe. Was wohl eher unwahrscheinlich bei Fricks Börsenbrief sei.

Anlegeranwalt Nieding rät den Anlegern, die Ermittlungen der BaFin erst mal abzuwarten. In zwei bis drei Monaten werde man sicherlich Näheres wissen, glaubt er.

N24 setzt Sendung aus
Auch beim Fernsehsender N24 will man erst einmal abwarten. Die Sendung "Make Money – Die Markus Frick Show"" werde solange ausgesetzt, bis die Vorwürfe ausgesetzt seien. Am Samstag war die Frick-Show aus dem Programm genommen worden. Stattdessen gab es eine Dokumentation über den Alltag in einem Berliner Hotel.

Frick vermutet Hetzkampagne
Frick beteuert seine Unschuld. Er habe sich nicht an einem abgekarteten Spiel beteiligt und habe keine geschäftlichen Beziehungen zu den drei Firmen, sagte er gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" vom Samstag. Er kaufe in der Regel auch keine Aktien, die er empfehle. Der gelernte Backermeister, der auf seinen Seminaren Tausende Anleger anlockte, glaubt an eine Verschwörungstheorie und vermutet eine Hetzkampagne gegen ihn. Die jüngsten Kursstürze von Star Energy, Stargold und Russoil seien das Werk von "großen Adressen". Das sei ein gezielter Angriff auf ihn gewesen, meinte er gegenüber dem "Spiegel".

Börsenbrief-Betreiber löste Lawine aus
Unterdessen verdichten sich Hinweise darauf, dass der Betreiber eines neuen Börsenbriefs, der kurz vor seinem Start steht, die Lawine um Frick ins Rollen gebracht haben soll. "Mich stört Abzocke", erklärte er auf Nachfrage von boerse.ARD.de. Ihm gehe es nicht um Publicity, sondern um die Aufdeckung eines Riesen-Betrugs.

Der künftige Börsenbrief-Betreiber verweist auf seine erfolgreiche Trading-Strategie, mit der er aus 4.000 Euro Anfang des Jahres rund 525.000 Euro bis Anfang März erwirtschaftet haben soll. Allerdings machte er auch Verluste mit exotischen Aktien wie die Tier-Spezi AG. Die Aktie kletterte bis Ende April auf 1,30 Euro, bevor sie heftig abstürzte und inzwischen nur noch sechs Cent wert ist. Das Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Zug vertreibt Hunde- und Katzenbetten sowie Hundeleinen und Katzenhalsbänder übers Internet und macht einen Umsatz von 300.000 Euro.

nb



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Wenn viele Anleger dasselbe glauben, dann muss dies noch lange nicht bedeuten, dass es stimmt oder wahrscheinlich ist. Das Gegenteil ist oft der Fall.
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